Kunden bleiben aus, Schulungen entfallen: Coronakrise strapaziert Autohäuser

Laut einer Blitzumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) stehen Autohändler im Zeichen der Coronakrise vor einer Reihe ungeklärter Fragen, die sich aus dem Rückgang von Aufträgen und einer allgemein nachlassenden Nachfrage ergeben. Es drohe ein Stillstand des Autohandels.

Der Autohandel steht in Zeiten der Coronakrise nahe am Stillstand. Foto: Bilderandi | Pixabay.
Der Autohandel steht in Zeiten der Coronakrise nahe am Stillstand. Foto: Bilderandi | Pixabay.
Claudia Leistritz

Im Zuge der Coronakrise sieht sich die Autohandelssparte mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. 80 Prozent der insgesamt 1.310 befragten Autohäuser meldeten einen deutlichen Rückgang und damit verbunden weniger Aufträge im Autohausgeschäft. Fragen bezüglich der Erreichung der für Verkaufsprämien grundlegenden Monats-, Quartals- oder Jahresziele und ob diese unter den gegebenen Umständen reduziert würden stehen im Raum. Laut Pressebericht fordere man, wenigstens für die Monate März und April diese Ziele als erreicht zu erklären. Zudem sollten Abschlagszahlungen für finanzierte Fahrzeuge pausiert und die Laufzeiten verlängert werden.

Zur Verschärfung der Lage trage außerdem die schrittweise Schließung von Zulassungsstellen bei, so dass nicht einmal verkaufte Fahrzeuge mehr an die Kunden ausgeliefert werden könnten.

Wegen der zu Beginn der Woche getroffenen Vereinbarungen zwischen Bundesregierung und Regierungen der Bundesländer zur Eindämmung des Coronavirus und der auf den Handel zurückschlagenden Folgen drohe nun auch die komplette Einstellung des Autohandels, so der ZDK.

Fabrikatshändlerverbände würden bereits mit den Herstellern verhandeln, um Lösungen zu finden, so Antje Woltermann, ZDK-Geschäftsführerin Betriebs-/Volkswirtschaft und Fabrikate. Auch auf die Aktualisierung und Einhaltung der Qualitätsnormen wirkten sich die Maßnahmen aus, da die dazu erforderlichen Veranstaltungen wegfielen, wie Woltermann ausführt:

„Da sämtliche Schulungen abgesagt worden sind, sollten die diesbezüglichen Standards bis auf Weiteres als erfüllt gelten.“

Zudem fordert man auch die Aussetzung der Haltungsverpflichtungen für Vorführ- und Lagerwagen, um die Situation zu entspannen.

Der ZDK mit Sitz in Bonn und Berlin vertritt laut eigenen Angaben die Interessen von 36.600 Autohäusern und Kfz-Meisterbetrieben mit 439.000 Mitarbeitern. Auch 3.500 Karosserie-, Fahrzeugbau- und Lackier-Fachbetriebe mit etwa 40.000 Mitarbeitern, organisiert im Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugbautechnik e.V. (ZKF), gehören als Mitglied zum ZDK.

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