Mit Blick auf die durch die Coronakrise verursachten dramatischen finanziellen Folgen für die Autoindustrie biete sich jetzt die Möglichkeit, die restriktiven Forderungen zugunsten der Elektroauto-Industrie zu lockern, so Andersen in einem Inteview von cng-mobility.ch. Der angebliche Elektroauto-Boom sei „herbeigeredet, weil es opportun ist, für E-Mobilität zu sein.“ Würde man beide Antriebsarten von der Herstellung bis zur Verschrottung in Hinsicht auf die Klimafreundlichkeit betrachten, würden CNG und Biogas gleichwertig neben dem Elektroantrieb stehen.
Er sieht eine einseitige Bevorzugung der Elektrotechnologie durch die europäische CO2-Emissionsgesetzgebung, die ihrer negativen Beurteilung des Verbrennungsmotors die Messung des Ausstosses am Auspuff zugrundelegt. Auf diese Weise würden die durch die Elektromobilität bewirkten schädlichen Wirkungen schlicht ausgeklammert.
„Die europäische Politik hat sich quasi diktatorisch auf E-Mobilität als den alleinigen Antrieb der Zukunft festgelegt und handelt bisher entsprechend.“
Man müsse die Energiewende ohne übereilte Massnahmen vornehmen, die eine Schlüsselindustrie ausweglos zum elektrischen Antrieb zwinge, so der promovierte Maschinenbauingenieur, der als Leiter der Technologiestrategie bei VW arbeitete. Mit dem richtigen Treibstoff sei der Verbrennungsmotor nicht nur klimaschonend, Automobilhersteller hätten durch Bau und Verkauf von CNG-Fahrzeugen zudem die Möglichkeit, vergleichweise günstig und wirtschaftsförderlich eine Alternative neben der E-Mobilität anzubieten, die zudem auch für den Schwerlastverkehr nutzbar sei. Er bevorzugt neben fossilem Erdgas vor allem Biogas als glaubwürdigeren Klimaschutz.
Die derzeitigen finanziellen Herausforderungen, so Andersen, liessen baldige Diskussionen und eine Kurskorrektur in der Klimapolitik erwarten. In diese Richtung ziele auch das Schreiben der europäischen Autoindustrie an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Darin wird auf den derzeitigen Stillstand von Produktions- und Entwicklungsmaßnahmen in diesem Bereich hingewiesen, der die fristgerechte Einhaltung der CO2-Vorgaben verhindere.
Das komplette Interview ist auf der Website von cng-mobility.ch nachzulesen.
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