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Vernetzte Werkstatt: ASA erstellt Arbeitsplan

Der Fachbereich Software und Dienstleistung des ASA-Bundesverbandes arbeitet in seiner ersten Arbeitssitzung Schritte zur Lösung von Kommunikations- und Schnittstellenproblemen im Workflow zwischen Datenmanagementsystemen und Werkstattgeräten aus.

Die Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen bot den passenden Rahmen für die erste Arbeitssitzung des ASA-Fachbereichs Software und Dienstleistung. | Bild: ASA-Bundesverband.
Die Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen bot den passenden Rahmen für die erste Arbeitssitzung des ASA-Fachbereichs Software und Dienstleistung. | Bild: ASA-Bundesverband.
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Claudia Leistritz

Trotz zunehmender Digitalisierung in den Werkstätten hapere es oft noch bei der Integration aller für einen Workflow erforderlichen Systeme, berichtet der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobilservice-Ausrüstungen (ASA) als Ergebnis seiner ersten Arbeitssitzung im Fachbereich Software und Dienstleistung. Wie ein interdisziplinärer Austausch mit Softwareanbietern, Datenpublishern und Werkstattgeräteherstellern ergeben habe, seien am häufigsten Kommunikations- und Schnittstellenprobleme zu verzeichnen.

Alle Beteiligten seien in erster Linie auf die Optimierung ihrer eigenen Produkte konzentriert, wobei die Gesamtperformance der Arbeitsabläufe jedoch aus dem Blick gerate, heißt es. Um diese Probleme aus dem Weg zu schaffen, hat die Arbeitsgruppe einen mehrstufigen Plan ausgearbeitet.

Die Veranstaltung des erst im Oktober 2021 neu gebildeten Fachbereichs war vom ursprünglichen Termin im Dezember 2021 pandemiebedingt auf den 8. Februar 2022 verlegt worden und fand unter der Leitung von Harald Pfau und Andreas Assmann in der Esslinger Zukunftswerkstatt 4.0 statt.

Keine einheitlichen Standards

Vor allem bei der Frage, wer im Workflow an welcher Stelle welche Daten benötigt, stimmten die verschiedenen Systeme nicht zusammen, also bei Themen wie Schnittstellen und Systemintegration oder Datenaustausch. Einheitliche Standards für die Integration neuer Anwendungen, Geräte oder Prozesse in bestehende Systeme existierten bis auf wenige Ausnahmen kaum, so der Verband.

Workshop-Net als Lösung etablieren

Ein offener Austausch mit Softwareanbietern, Geräteherstellern und Datenpublishern habe zur Erkenntnis geführt, dass alle Beteiligten zur Lösung der Probleme dringend stärker zusammenarbeiten müssten. Die Schnittstellen der verschiedenen Anbieter seien sehr spezifisch ausgelegt, nur der für europäische Werkstätten eingeführte Standard Workshop-Net für den automatisierten Datenaustausch zwischen Datenmanagement (DMS)-Systemen und Werkstattausrüstungsgeräten bilde hier eine Ausnahme.

Frank Beaujean, der Geschäftsführer des Unternehmens asanetwork GmbH, das die Software Workshop-Net entwickelt und vertreibt, war bei dem Treffen ebenfalls zugegen und stellte die nächsten Entwicklungsstufen bei der europaweiten Einführung der Workshop-Net-Software gleich vor. Man wolle die Akzeptanz des Standards durch neue Möglichkeiten der Integration aktueller und künftiger Werkstattprozesse national wie international forcieren, heißt es dazu im ASA-Pressebericht.

Lebhafte Diskussionen

Ausnahmsweise haben an dem Treffen, wie schon zur konstituierenden Sitzung im Oktober, auch Vertreter von Unternehmen teilgenommen, die nicht im ASA-Verband Mitglied sind. Die aus den unterschiedlichen Vorstellungen in diesem Bereich entsprungenen lebhaften Auseinandersetzungen resultierten dem Bericht zufolge im Entschluß des Fachbereichs, die nächste Sitzung, wie auch in den anderen ASA-Fachbereichen üblich, wieder nur den Mitgliedsunternehmen des Verbandes zugänglich zu  machen.

Mit Standards alle Prozesse effizient steuern

Der Leiter des Fachbereichs Harald Pfau zeigt sich dennoch angetan von der lebhaften Diskussion und sagt: „Genau das ist unser Ziel. Wir wollen eine Kommunikations- und Austauschplattform für alle Mitglieder bieten, die über Software, Schnittstellen und Vernetzung in die Werkstatt-Prozesse eingebunden sind.“

Dabei habe man im Fokus, die immer komplexeren Abläufe bei den Werkstattanwendern, so sinnvoll und möglich, mit dem Mittel der Standardisierung von Schnittstellen zu „vereinfachen und noch effizienter zu gestalten“. Daher wolle man diese Standardisierungen so vorantreiben „dass die Kommunikation der Werkstatt- und DMS-Systeme einen durchgängigen Werkstattprozess abbildet – sozusagen die digitale Werkstattkette“, so Pfau weiter.

Arbeitsfelder für die Zukunft

Zur Umsetzung dieser angestrebten "Werkstattkette" hat man beschlossen, sich in diesem Jahr mit drei Kernaufgaben zu befassen, um allen Beteiligten zunächst als Grundlage eine einheitliche Wissensplattform zur Verfügung zu stellen. Pfau: „Auf diesem Fundament bauen wir dann alle weiteren Aktivitäten auf“.

Die einzelnen Punkte sehen im Wesentlichen eine Auflistung aller mit der Nutzung verbundenen Elemente und die entsprechende Zuordnung zu den einzelnen Arbeitsprozessen vor:

1. Bestandsaufnahme der aktuellen und künftigen gesetzlichen Vorschriften wie EU-Regulierungen, Homologationsvorschriften und Verordnungen, die auf die Produkte und Dienstleistungen der DMS-Anbieter und Werkstattausrüster einen Einfluss haben können

2. Überblick zu allen Informations- und Datensystemen wie Ersatzteilkatalogen, RMI-Daten von IAM und OE, Kalkulationssystemen oder Datenbanken für Telematik-Services, die Werkstätten gegenwärtig für ihre Praxis nutzen oder die künftig relevant werden könnten.

3. Beschreibung einer kompletten Prozesslandschaft inklusive aller Detailprozesse mit Zuordnung der Systemteilnehmer. Zugleich Erfassung aller Dienste, Services und Anbieter in den jeweiligen Einzelprozessen, die momentan oder künftig daran beteilgt sind, den IAM Service-Workflow zu unterstützen.

Im Ergebnis sollen, wie es heißt, neue Ansätze für „sinnvolle und effiziente Vernetzungen und mögliche neue Schnittstellen identifiziert“ werden.

Laut Bericht will der Fachbereich Software und Dienstleistung künftig zwei Mal im Jahr Präsenzsitzungen abhalten. Zusätzlich will man bei Bedarf spontane ad-hoc-online-Meetings zur Besprechung aktueller Themen oder von Teilprojektschritten, zum Informationsaustausch oder für Hilfestellungen organisieren.

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