Werbung
Werbung

Karosserieschäden erfassen mit Scanner und KI

TÜV Rheinland investiert in hochentwickelte Fahrzeugscanner zur automatisierten Fahrzeugbegutachtung. Die Technologie erstellt ein vollständiges detailgenaues Abbild der Karosserie, um äußere Schäden sofort zu erkennen. Sachverständigen soll mehr Zeit für die Begutachtung des Innenraums und der Elektronik bleiben.

Das sogenannte MIKo-System (Mobiles Identifikationssystem für Kraftfahrzeugoberflächenfehler) soll binnen einer Minute ein vollständiges detailliertes Abbild der Fahrzeugkarosserie erstellen können und so dem Gutachter Zeit sparen. | Foto: TÜV Rheinland
Das sogenannte MIKo-System (Mobiles Identifikationssystem für Kraftfahrzeugoberflächenfehler) soll binnen einer Minute ein vollständiges detailliertes Abbild der Fahrzeugkarosserie erstellen können und so dem Gutachter Zeit sparen. | Foto: TÜV Rheinland
Werbung
Werbung
Julian Kral

Der TÜV Rheinland investiert in die Digitalisierung seiner Dienstleistungen rund um Mobilität. Werden Schäden an Fahrzeugen bisher meist manuell begutachtet, will der Servicedienstleister künfig hochentwickelte Fahrzeugscanner einsetzten. Diese sollen Schadens- und Wertgutachten zur Dokumentation des Fahrzeugzustandes deutlich effizienter erstellen sämtliche Schäden innerhalb einer Minute automatisiert und objektiv erfassen können.

Das Prüfunternehmen hatte kürzlich das Bochumer Technologie-Start-up "adomea" übernommen, welches ein System zur automatisierten Schadenerfassung entwickelt, das sogenannte MIKo-System (Mobiles Identifikationssystem für Kraftfahrzeugoberflächenfehler). Damit entsteht laut TÜV Rheinland binnen einer Minute ein vollständiges und detailgenaues Abbild der "Außenhaut" eines Fahrzeugs. Das System soll in Zukunft beispielsweise im Auftrag von Versicherungen Hagelschäden an Kraftfahrzeugen begutachten. Weitere Einsatzmöglichkeiten könnten etwa die effiziente Untersuchung von Leasingrückläufern, Mietfahrzeugen oder anderen großen Flotten auf mögliche Schäden sein, so der Servicedienstleister.

"Mit dem Scanner setzen wir auf die marktführende Technologie zur schnellen Ermittlung von Fahrzeugschäden an der Karosserie", erklärt Dr. Matthias Schubert, bei TÜV Rheinland weltweit verantwortlich für das Mobilitätsgeschäft.

Schäden objektiv erfassen

Das neue System arbeitet deutlich schneller und bietet auch eine durchgängig hohe Qualität, erklärt der Servicedienstleister. Trotzdem sei auch künftig die Expertise der Sachverständigen weiter gefragt - etwa, um mittels der Daten die tatsächliche Schadenhöhe festzustellen. Das neue System soll gezielt weiterentwickelt werden, um aus den Daten zukünftig die Schadenhöhe automatisiert zu ermitteln. Ziel ist es, dass das System aus den Daten lernt und beispielsweise wiederkehrende Schäden automatisch erkennt und bewertet.

"Durch den Einsatz des Scanners können sich die Sachverständigen dann verstärkt auf mögliche Schäden im Innenraum der Fahrzeuge, die Untersuchung des elektronischen Systems sowie die Überprüfung von durchgeführten Wartungen und Reparaturen konzentrieren. Denn eine digitale Fahrzeugakte gibt es bislang nicht", so TÜV Rheinland

Einsatzmöglichkeiten für den Scanner sind etwa Fahrzeugschäden nach einem großflächigen Hagelunwetter oder die Prüfung von möglichen Schäden an Neufahrzeugen nach dem Transport. TÜV Rheinland nutzt die Technologie auch, um Unternehmen international mit Gutachten zu unterstützen, konzentriert sich bislang aber vor allem auf den deutschen Markt. In Zukunft sollen verstärkt weltweit Märkte erschlossen werden.

Printer Friendly, PDF & Email
Werbung
Werbung