Die Initiative „Qualität ist Mehrwert“ will freie Kfz-und Nfz-Werkstätten sowie Autofahrer in Deutschland über die Bedeutung hochwertiger Autoteile und die Gefahren der Verwendung von Material minderer Qualität aufklären. Führende Teilehersteller Deutschlands haben sich dem Projekt angeschlossen, das von der „internationalen Interessenvertretung der führenden Automobilzulieferer“ AAMPACT mit seinen 53 Mitgliedern und Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Menden gegründet wurde. Man will mit verschiedenen Aktionen, Informationsmaterial, Veranstaltungen und auf der Website bereitgestelltes Know-how das Qualitätsbewusstsein „signifikant steigern“.
In einer neuen Umfrage hat der Verbund nun freie Werkstätten in Deutschland nach ihren Maßnahmen in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ befragt und kommt in seiner Meldung zu dem Ergebnis: viele richteten sich bereits entsprechend aus, unzureichend allerdings sehe es in Bereichen wie erneuerbare Energien, Kundeninformation und Nutzung von Förderprogrammen aus.
An der Online-Umfrage, die im Zeitraum von September bis Oktober 2022 stattfand, beteiligten sich insgesamt 824 Kfz- und Nfz-Werkstätten. Von diesen hatten sich den Angaben zufolge 90 Prozent bereits mit dem Thema Nachhaltigkeit „auseinandergesetzt“. Tatsächlich Maßnahmen eingeleitet hätten demnach 56 Prozent der befragten Werkstätten. 81 Prozent würden zudem eine nachhaltigere Gestaltung ihres Betriebs für „sinnvoll“ halten.
Zu den Fragen zählten auch solche wie diejenige nach dem Verbrauch der Papier-Ausdrucke je Auftrag oder danach, welche Argumente die Kunden am ehesten überzeugten, wiederaufbereitete Teile einsetzen oder Teile reparieren zu lassen (hier wurde mit 91 Prozent das Preis/Leistungsverhältnis angegeben, recht weit dahinter rangiert als nächstes die Verfügbarkeit mit rund 44 Prozent).
Im Fokus: Entsorgung, Energie, Ersatzteilreparatur
Tatsächlich Maßnahmen umgesetzt hätten die Betriebe mit einem Anteil von 77 Prozent vor allem im Bereich Abfallentsorgung und Energievebrauch. Die Verwendung wiederaufbereiteter Teile sowie digitalisierte Prozesse zum Einsparen von Papier und Toner gehört bei 59 Prozent der Werkstätten zu den nachhaltigen Handlungen. Ein großer Teil, nämlich 85 Prozent, wünsche sich jedoch, mehr Ersatzteile reparieren zu können.
Überwiegend noch herkömmliche Stromquellen
„Klassische“ Energiequellen nutzen immer noch die meisten. 61 Prozent geht auf die übliche Stromversorgung, Ökostrom hätten knapp 17 Prozent zur Verfügung, eine Photovoltaik-Anlage für Solarstrom über 28 Prozent. 38 Prozent verwenden Öl und 33 Prozent Gas. Ein Anteil von sechs Prozent greift auf Quellen wie Brennholz, Pellets, Fernwärme oder Wärmepumpen zurück.
Kundenwahl
Ein Anteil von 40 Prozent gibt an, dass sich die Kunden nicht für „nachhaltige“ Leistungen interessierten. Damit, resumiert die Initiative im Umkehrschluss, liege die Branche „im Durchschnitt“: denn eine Befragung von Statista hätte ergeben, dass für 58 Prozent der Kunden Nachhaltigkeitsaspekte „(sehr) wichtig“ seien.
Wenig Förderung beantragt
Werkstätten können auch Fördergelder für einen energieeffizienten Betrieb beantragen. Der Prozentsatz derjenigen, die einen Antrag gestellt oder die Unterstützung tatsächlich erhalten haben, liegt mit rund sieben Prozent recht niedrig, ebenso mit acht Prozent diejenige der Werkstätten, bei denen die Antragstellung eingereicht wurde. Knapp 29 Prozent lehnten die Maßnahme wegen des zu großen Aufwands ab. Mit „nein, wir kennen keine“, antworteten rund 56 Prozent.
Die Initiative kommt zu dem Ergebnis: Der freie Markt sei in Sachen Nachhaltigkeit „gut aufgestellt“, setze viele Maßnahmen bereits um. Andererseits ließe sich das Feld noch deutlich ausbauen. Werkstätten könnten die Kunden überdies gezielt über ihre Aktivitäten informieren. Zu Letzterem rät der Interessenverbund ganz besonders, da „davon auszugehen ist, dass die Relevanz von Nachhaltigkeit als Kaufkriterium künftig weiter steigen wird“.
Nun sei aber auch die Branche gefragt, freie Werkstätten in dieser Richtung zu unterstützen: „mit reparaturfähigen Komponenten, wiederaufbereiteten Teilen sowie mehr Informationen zu Nachhaltigkeit und Förderprogrammen“, schließt die Pressemeldung.
Ergänzend zum Ergebnis weist die Initiative darauf hin, dass sich an der Umfrage wahrscheinlich zu einem großen Teil Werkstätten beteiligt haben, die schon von ihrem Selbstverständnis her über ein hohes Qualitätsbewusstsein verfügen. Daher sei, insgesamt gesehen, das Ergebnis zwar vermutlich nicht ganz repräsentativ, könne aber dennoch der ganzen Branche wertvolle Impulse liefern.
Das Ergebnis ("Whitepaper") ist auf der Website von Qualität ist Mehrwert abrufbar.
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