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Fit machen für E-Mobilität und ADAS: Valeo erweitert Schulungsangebot für Mechaniker

Aufgrund der nur zögerlich wachsenden Werkstattkompetenz auf dem Feld der modernen Mobilität angesichts einer sich stark wandelnden Automobilbranche macht der französische Zulieferer sein Schulungsangebot einer erweiterten Zielgruppe zugänglich. Die Valeo Tech Academy bietet digitale und Präsenz-Trainings für alle Antriebe.

Die Valeo Tech Academy will ihr in manchen Ländern bewährtes Schulungsangebot, das neben den herkömmlichen verstärkt auch hybride und elektrifizierte Antriebe behandelt, auf weitere Länder ausweiten. | Bild: Valeo Deutschland.
Die Valeo Tech Academy will ihr in manchen Ländern bewährtes Schulungsangebot, das neben den herkömmlichen verstärkt auch hybride und elektrifizierte Antriebe behandelt, auf weitere Länder ausweiten. | Bild: Valeo Deutschland.
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Claudia Leistritz

Jeder zweite Mechaniker, so berichtet Technologiekonzern Valeo, hat derzeit mit der Wartung von E-Fahrzeugen überhaupt nichts zu tun. Noch mehr, nämlich 62 Prozent, seien zudem auch mit Fahrerassistenzsystemen (ADAS; Advanced Driver Assistance System) überhaupt nicht vertraut. Als Anbieter von Komponenten für sämtliche Antriebssysteme fokussiert sich der französische Automobilzulieferer mit seinen weltweit 175 Produktionsstätten und mehr als 112.000 Mitarbeitern stark auf neue Mobilitätstechnologien.

Derzeitige Hauptbetätigungsfelder wie Elektrifizierung, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme und die Entwicklung in Richtung autonome Fahrfunktionen entsprechen dem 2022 aufgestellten Strategieplan des Konzerns mit Hauptsitz nahe Paris. Aufgrund der alarmierenden Analyse über den Zustand der Werkstattlandschaft hat sich das Unternehmen nun entschlossen, auch auf dem Feld von Schulungen aktiver zu werden und einer erweiterten Zielgruppe in Sachen Moderne Antriebe  auf die Sprünge zu helfen. Dazu soll das schon eingeführte Konzept der Tech Academy noch mehr Ländern zur Verfügung stehen als bisher.

Alle Antriebssysteme

Wie es in der Pressemeldung heißt, soll die Aftermarketbranche zur Beseitigung der konstatierten „Qualifikationslücke“ neben der Lieferung von Ersatzteilen nun durch die Valeo Tech Academy zusätzliche Unterstützung erfahren. Das Angebot umfasst markenunabhängige Schulungen für alle Fahrzeugsysteme. Man wolle eine „umfassende Lernerfahrung für die gesamte Automobilbranche gewährleisten“, weshalb man sich nicht ausschließlich mit Valeo-Produkten befassen könne.

Mehr Länder

Da es nun darum gehe, die Werkstätten „bei der Entwicklung der Elektrifizierung und des autonomen Fahrens“ zu unterstützen, wolle man mit seiner Kompetenz als eines der führenden Unternehmen in den Bereichen Elektrifizierung und ADAS sein Know-how zur Verfügung stellen, wie Marlène Carrias-Iked sagt, Vice President Strategic Marketing, Digital and Innovation bei Valeo Service.

„Dank der Valeo Tech Academy sind wir in der Lage, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, um Mechaniker auf die Diagnose und Reparatur von Elektrofahrzeugen und Fahrzeugen mit Fahrerassistenzsytemen (ADAS) vorzubereiten.“

Das Konzept wurde den Angaben zufolge bereits in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt: so in Frankreich, Deutschland, Polen, Spanien und Großbritannien. Nun plane man eine Ausweitung des Angebots auf andere Regionen. Welche genau, wird im Bericht nicht angegeben.

Drei Hauptbereiche

Das Grund-Programm der Valeo Tech Academy umfasst einerseits digitale Inhalte zum Thema Wartungs- und Reparaturlösungen für die von den meisten Werkstätten behandelten Anwendungsbereiche aktueller, also in der Regel etablierter Technologien mit einer Gesamtdauer von 45 Stunden.

Darüber hinaus werden in einem eigenen Programm mit einer Gesamtdauer von rund 50 Stunden in Form von Online-Schulungen speziell die neuen Technologien behandelt, also reine Elektro- und Hybridfahrzeuge. Die Inhalte reichen von den Grundlagen der Sicherheit bis zur fortgeschrittenen Diagnose und Fehlersuche.

Den dritten Schulungsblock bilden digitale ADAS-Trainings mit einem Umfang von 25 Stunden.

Individualisierbar

Alle einzelnen Kurse lassen sich in kurze Sessions von 5 bis 30 Minuten Dauer einteilen, „so dass die Mechaniker in ihrem eigenen Tempo und zu jeder Tageszeit lernen können“, heißt es. Zur Feststellung des Lernfortschritts enthält das Programm zudem Vor- und Nachprüfungen.

Zusätzlich wird die digitale Lernerfahrung um interaktive, spielerische Inhalte sowie „hochwertige visuelle“ und dynamische Darstellungen ergänzt, die das Trainingsprogramm lebendiger gestalten und die Motivation der Teilnehmer erhalten sollen, um den gewünschten Lernerfolg zu erreichen. Entsprechend vielfältig hat man auch die Gebührenlandschaft gestaltet. Valeo spezifiziert:

„Das Angebot ist preislich attraktiv und bietet innovative Zahlungsoptionen, darunter die Möglichkeit, einzelne Module zu erwerben oder flexible Monats- oder Jahrespläne zu abonnieren.“

Dabei werden die angesprochenen Inhalte als eine Art Grundbausteine alle digital vermittelt. In einem nächsten Schritt geht es zu „Fortgeschrittenenseminaren“, die eine Präsenz erforderlich machen. So behandelt man beispielsweise einen ganzen Tag lang ADAS- oder EV (Electric Vehicle) –Sachverhalte. Auch das Präsenzprogramm stellt auf digitale Vermittlungsmethoden ab. In der Beschreibung heißt es:

„Die innovativen Präsenzseminare basieren auf Simulatoren, die es den Mechanikern ermöglichen, mehr als 150 reale Reparaturszenarien durchzuspielen, damit sie besser auf die Herausforderungen in der Wektsttt vorbereitet sind.“

Mehr Szenarien durch Simulatoren

Hier böten die simulatorgestützten Schulungen gegenüber den herkömmlichen Trainings den Vorteil, dass sie sich nicht nur auf eine oft begrenzte Anzahl an Problemen an einem einzigen Fahrzeugtyp fokussierten, sondern viel mehr Reparaturszenarien in den Blick nehmen könnten.

„Dieser umfassende Ansatz ermöglicht es den Mechanikern, praktische Erfahrungen mit verschiedenen Marken und Modellen zu sammeln und so ihre Kenntnisse und Fähigkeiten erheblich zu erweitern.“

So hätten die Mechaniker die Gelegenheit, per Simulator mit allen in E-Fahrzeugen vorkommenden Komponenten in „Kontakt“ zu kommen und daran zu arbeiten, eingeschlossen Batterien, Wechselrichter und E-Motoren. Der Anbieter beschreibt den Schulungsprozess mit folgenden Worten:

„Sie erhalten ein tiefes Verständnis für die Interaktion zwischen diesen Systemen und Komponenten und werden während ihrer Ausbildung echte Werkzeuge – einschließlich Kalibrierungsausrüstung – verwenden.“

Schneller, genauer

Als Traditions-Zulieferunternehmen mit über 100-jähriger Geschichte sieht sich Valeo als kompetenter Partner, Mechaniker im Bereich EV „für alle Architekturen“ zu unterrichten. Zu den Lerninhalten zählen die Diagnose von Fehlerkombinationen und die Fähigkeit, die verschiedenen Lösungen und Szenarien zu verstehen, die im Umgang mit den neuen Antrieben auftreten können. Neben der breiten Abdeckung vielfältigster Situationen sprächen aber auch die Schnelligkeit und Genauigkeit für die Methode. Im Bericht heißt es:

„In Werkstätten werden 60 Prozent der Zeit für die Diagnose aufgewendet, doch viele Bewertungen sind zu langsam oder ungenau, was zu Reklamationen, Unzufriedenheit der Fahrer und Produktivitätsverlusten führt.“

Mit dem Simulator jedoch ließen sich die Sachverhalte schnell analysieren und die Problemlösungsfähigkeiten ausbauen. Und schnellere und genauere Diagnosen förderten schließlich auch die Effizienz der Betriebsabläufe in Werkstätten.

Anerkannte Zertifikate

Die Valeo Tech Academy stellt den Angaben zufolge eine „Certified Training Organization“ dar, mit Kursen und Ausbildern, die nach folgenden zwei Instanzen zertifiziert sind:

einerseits nach dem britischen IMI (Institute of the Motor Industry), das als seit über 100 Jahren auf diesem Gebiet tätige Einrichtung weltweit den Maßstab für die Standards an Kfz-Kenntnissen vorgibt, sowie andererseits nach dem französischen Qualiopi, das „die höchsten Standards in der Berufsausbildung und den Zugang zu öffentlichen Fördermitteln gewährleistet“, so Valeo.

Der französische Zulieferkonzern Valeo operiert vom Hauptsitz bei Paris aus und betreibt neben seinen rund 175 Werken weltweit insgesamt 66 Forschungs- und Entwicklungszentren. Der Umsatz im Jahr 2023 belief sich auf 22 Milliarden Euro. Alleine der deutsche Geschäftsbereich mit Hauptsitz nördlich von Stuttgart verfügt über 22 Standorte und 8.000 Mitarbeiter. Zu den Kernbereichen des Zulieferers zählen Thermomanagement, Antriebssysteme und Licht für die Mobilität.

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