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Das Auto winterfit machen: VdTÜV gibt Tipps

Im Winter werden die Straßenverhältnisse herausfordernder. Matsch, Eis, Glätte und Dunkelheit machen den Verkehrsteilnehmern zu schaffen. Der Verband der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV) gibt Hinweise zum Autocheck.

Auf winterliche Verhältnisse sollten Fahrzeug und Fahrer vorbereitet sein. Foto: Cunigunde | Pixabay.
Auf winterliche Verhältnisse sollten Fahrzeug und Fahrer vorbereitet sein. Foto: Cunigunde | Pixabay.
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Claudia Leistritz

Mit den kalten Temperaturen müssen sich Fahrer auf glatte Straßen, Frost, Nebel, vereiste Fenster und ungünstige Sichtverhältnisse gefasst machen. Scheibenwischer, Bremsen, Batterie sollten korrekt funktionieren, damit sie auch winterliche Situationen verkehrssicher meistern können.

Der VdTÜV rät, Auto und Ausrüstung frühzeitig vorzubereiten und die sicherheitsrelevanten Gesichtspunkte zu überprüfen. Damit könne man auch Schäden durch Kälte, Nässe und Streusalz vorbeugen, so Richard Geobelt, Geschäftsbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband. Wer sich also schon im Herbst um den Wintercheck kümmert, kann auch einem überraschenden Wintereinbruch beruhigt entgegensehen. Bei der Kontrolle sollten vor allem Licht, Bremsen und die Bereifung auf Tauglichkeit untersucht werden, so der Sicherheitsexperte.

Die freie Sicht - Beleuchtungsanlage

Unabdingbar, so Geoebelt, sei eine freie Sicht mit ausreichend Licht. Unzureichende Beleuchtung stelle hohes Gefahrenpotential für alle Verkehrsteilnehmer dar. Er empfiehlt, „vor jeder Fahrt“ bei einem Rundgang ums Auto kurz nachzuprüfen, ob noch alle Lampen funktionierten und die Abdeckungen frei von Schmutz seien. Bei matschigen Verhältnissen könnten die Lichtanlagen schnell eintrüben, die Leuchtkraft sich „um bis zu 60 Prozent“ reduzieren. Schwachstellen der Beleuchtungsanlagen seien vor allem defekte Rückleuchten, ein nicht funktionierendes Abblendlicht oder Scheinwerfer, die falsch eingestellt seien. Diese Fehler sollten am besten sofort behoben werden.

Defekte Leuchtmittel könnten Fahrzeughalter älterer Modelle normalerweise sogar mit wenigen Handgriffen selbst austauschen. Bei neueren Autos sei es unter Umständen schwierig für Nicht-Fachleute herauszubekommen, wie diese korrekt auf Abblend- oder Fernlicht eingestellt oder gewechselt werden. Da empfehle sich eine jährliche Überprüfung in der Werkstatt.

Schweibenwischer

Für eine freie Sicht sorgen auch unbeschädigte Wischerblätter, die die Scheibe von Schnee und vor allem auch Schmutz freihalten. Bei Beschädigungen oder sobald sich Schlieren zeigten, sollten diese also am besten getauscht werden, denn stark in Mitleidenschaft gezogene Gummilippen könnten die Scheibe unter Umständen sogar zerkratzen. Dabei sollte man auch die Heckwischer für eine freie Sicht nach hinten nicht vergessen. Die Scheibenwaschanlage sollte ein frostschützendes Reinigungsmittel erhalten und sofort kurz betätigt werden, damit auch die Zuleitungen nicht gefrieren können.

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Reifen

Noch vor dem ersten Kälteeinbruch, oder als Merkhilfe „von O (Oktober) bis O (Ostern)“, sollte das Fahrzeug mit Winter- oder Allwetter- beziehungsweise Ganzjahresreifen versehen werden. Passende Modelle haben das Alpine-Symbol mit der Schneeflocke. Wer bei Winterwitterung mit Sommerreifen erwischt wird, muss bis zu 120 Euro Bußgeld zahlen und bekommt einen Punkt im Flensburger Verkehrszentralregister.

Sommerreifen eignen sich nicht für Temperaturen unter sieben Grad Celsius, so Goebel. Die unterschiedliche, härtere Gummimischung und das Fehlen der bei Winterreifen vorhandenen Lamellen führe zu einer schwächeren Bodenhaftung: der Bremsweg verlängere sich dadurch, auch bei trockenen Straßenverhältnissen.

Beachtet werden sollten auch die Profiltiefe von vorgeschrieben mindestens 1,6, empfohlen jedoch vier Millimetern sowie der passende Reifendruck. Ein Wechsel der Reifen empfehle sich nach sechs Jahren: Dann seien die Reifen zu hart geworden und nicht mehr griffig genug. „Deshalb muss das Reifenset alle sechs Jahre komplett ausgetauscht werden.“ Aber auch das vom Winterreifen-Hersteller vorgegebene Tempolimit sollte beachtet werden. Ein Aufkleber mit km/h- Angabe müsse gut sichtbar an Armaturenbrett oder der Windschutzscheibe darauf hinweisen.

Zur obligatorischen Winter-Ausstattung gehörten nun außer dem Ersatzreifen auch Schneeketten oder entsprechende Anfahrhilfen, um für Schnee gut gerüstet zu sein. Ungeübte sollten sich mit dem Aufziehen von Schneeketten unbedingt vorher vertraut machen, so der Verkehrsexperte.

Bremsen prüfen

Winterliche Verhältnisse setzten den Bremsscheiben und –belägen besonders stark zu und sollten auf einwandfreie Funktion überprüft und bei Bedarf sofort getauscht werden, da sie bei Eis und Glätte tadellos funktionieren müssten. Auch sollte die Menge an Bremsflüssigkeit regelmäßig kontrolliert und diese mindestens einmal jährlich gewechselt werden, denn diese könne ein Festsetzen von Salz an der Bremsscheibe verhindern.

Frostschutz bei allen Flüssigkeiten

Neben der Brems- und der Scheibenwischanlage brauche im Temperaturbereich unter Null auch das Kühlwasser entsprechenden Frostschutz. Denn wenn sich das Wasser bei Gefrieren ausdehnt besteht die Gefahr, dass Schläuche reissen. Und auch Öl reagiert auf Eis und Frost, indem es zähflüssiger wird. Das verhindere allerdings ein Mehrbereichsöl, das vor allem in modernen Motoren zum Einsatz kommt und flüssig bleibt. Allerdings sollte auch dieses immer wieder gewechselt werden, da sich bei älterem Öl Fremdstoffe, darunter Wasser, ablagern könnten.

Batterie

Auch die Funktionsfähigkeit der Batterie sollte gewährleistet sein, so Goebelt. Je niedriger die Temperaturen, umso mehr Energie brauche die Batterie, um den Motor zum Laufen zu bringen. Die sechs Kammern sollten richtig befüllt sein und der Akku über ausreichend Spannung verfügen. Probleme machten vor allem ältere Batterien bei Frost, da könne eine Thermo-Verpackung helfen. Aber auch dann stehe nach vier Jahren ein Wechsel an.

Reinigung

Damit das Fahrzeug gut durch den Winter kommt, sei auch eine Fahrzeugreinigung, innen wie außen, ratsam. Dazu gehöre die Unterbodenwäsche sowie eine Wachsversiegelung für die Karosserie, die resistent gegen Salze macht. Überhaupt sollte das Auto im Winter häufiger gewaschen werden, damit Streusalz dem Blech nicht zu sehr schaden kann. Lackschäden sollten sofort repariert werden, um Rostflecken zu verhindern; und alle Dichtungen und Gummis sollten mit einem Fettstift oder Talkum behandelt werden, damit sie nicht festfrieren.

Zur Winterausstattung gehören nicht zuletzt auch Eiskratzer, Abdeckfolie und eine warme Decke sowie Enteisungsspray, das der Fahrzeughalter am besten immer bei sich trägt. Auch die obligatorische Ausstattung wie Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste sollte man bei der Gelegenheit noch einmal auf Vollständigkeit und Funktion überprüfen.

Mehr Tipps gibt es auf der Verbandseigenen Website www.vdtuev.de.

 

Der TÜV-Verband (VdTÜV) vertritt eigenen Angaben zufolge die politischen und fachlichen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung , Wirtschaft und Öffentlichkeit und setzt sich für die technische und digitale Sicherheit von Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein, indem er unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildungen anbietet. Das hohe Niveau technischer Sicherheit soll damit erhalten bleiben und außerdem „Vertrauen für die digitale Welt“ geschaffen werden. Der VdTÜV hat seinen Sitz in Berlin.

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