Zulieferer Grammer: Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2024 rückläufig
Grammer liefert Komponenten und Systeme für Pkw-Innenausstattungen und Nutzfahrzeuge. Besonders spezialisiert ist das global in 20 Ländern präsente Unternehmen mit Hauptsitz im bayerischen Amberg auch auf Entwicklung und Herstellung von Fahrer- und Passagiersitzen für Offroad-Nutzfahrzeuge, Lkw, Busse und Bahnen. Vertriebspartnerschaften in diesem Zusammenhang bestehen in Deutschland zum Beispiel mit dem Land- und Baumaschinenexperten Fricke-Gruppe, der mit seinem Tochterunternehmen Hofmeister & Meincke auch als Ersatzteilgroßhändler in Erscheinung tritt.
Wie der Landesdienst Bayern der Deutschen Presseagentur (dpa/lby) sowie das Unternehmen selbst am Dienstag, 9. April 2024 melden, liegt der Umsatzrückgang von Grammer im ersten Quartal 2024 nun um rund sechs Prozent (32,5 Millionen Euro) niedriger als im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz von Januar bis März 2024 beläuft sich somit auf 557 Millionen Euro (Vorjahr: 589,1 Millionen Euro). Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel deutlich um zwei Drittel auf 3,9 Millionen Euro ab (Vorjahr: 11,7 Millionen Euro).
Schwieriges Umfeld
Für dieses Ergebnis ist laut dpa auch eine „unerwartet schwache Nachfrage der Kunden in Europa und Asien“ verantwortlich. Zudem hätten sich andauernde Probleme im Nordamerika-Geschäft im vergangenen Jahr negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Der in seinen Ursprüngen auf das Jahr 1880 zurückgehende Experte für Automobilinterieur selbst berichtet in seiner Pressemeldung, Mehrkosten durch „schwankende Werksauslastungen“ sowie Investitionen für eine neue Produktion für Nutzfahrzeug-Fahrer- und Passagiersitze in den USA, aber auch Währungsverluste hätten dem Unternehmen zu schaffen gemacht. Auch seien die Umsätze im ersten Quartal 2024 für die beiden anderen Regionen EMEA (Europe, Middle East, Africa) sowie APAC (Asia-Pacific) niedriger ausgefallen als erwartet. Als Grund wird eine schwächere Nachfrage der Hersteller „aufgrund der allgemein großen gesamtwirtschaftlichen und branchenseitigen Unsicherheiten“ genannt.
Fortgesetzte Hemmnisse
Mit dem erneuten Umsatzrückgang setzt sich die Tendenz des vergangenen Jahres fort: laut Grammer lag bereits das vierte Quartal 2023 entgegen den Erwartungen deutlich unter dem Vorjahresniveau, nach einer erfolgreicheren Entwicklung bis September 2023. Der Umsatzrückgang im letztjährigen Gesamtergebnis wird im Wesentlichen Anpassungsmaßnahmen in der Region Americas, also Nord- und Südamerika zusammengenommen, zur Last gelegt. Näheres berichtete das Unternehmen Ende März 2024 mit der Ernennung von Guoqiang Li zum neuen COO mit Wirkung zum April 2024. So hätte sich vor allem im Bereich Automotive ein vorzeitiges Ende eines Kundenprojekts und eine damit zusammenhängende Werksschließung sowie Streiks in den Werken einiger US-Automobilhersteller negativ ausgewirkt. Dagegen deuteten sich zumindest über das gesamte Jahr 2023 gesehen im Wirtschaftsraum EMEA sowie APAC eher positive Geschäftsentwicklungen an.
Und so verzeichnete man im Auftragseingang für das gesamte Jahr 2023 mit 2,7 Milliarden Euro einen „neuen Rekordwert“ gegenüber dem Vorjahr (2,5 Milliarden Euro).
„Damit liegt das Unternehmen auf Kurs, um das mittelfristige Ziel eines Umsatzes von 2,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 zu erreichen. Der hohe Auftragseingang zeigt, dass Grammer in allen drei Regionen dem hohen Anspruch an die Zufriedenheit der Kunden gerecht wird“,
heißt es in der Meldung vom 28. März 2024. Man rechne daher zwar weiterhin mit herausfordernden Marktbedingungen, gehe aber davon aus, dass sich mit Hilfe von bereits eingeleiteten Maßnahmen, die nicht näher spezifiziert werden, wohl aber auch mit der Ernennung des neuen Vorstands zusammenhängen, die Profitabilität im Jahr 2024 steigern werde.
Grammer mit seinen beiden Unternehmensbereichen Automotive und Commercial Vehicles ist weltweit an 48 Standorten in 20 Ländern vertreten, aufgeteilt auf die drei Regionen EMEA, Americas und APAC. Im Wirtschaftsraum APAC verfügt Grammer über Niederlassungen vor allem in China (14), jeweils ein Standort befindet sich in Japan und Indien. Die gesamte Mitarbeiteranzahl belief sich im Jahr 2022 auf über 14.000. Den meisten Umsatz erzielte das Unternehmen 2022 mit 64 Prozent im Bereich Automotive. 2019 wurde das Unternehmen mit einem Anteil von zwei Dritteln von der chinesischen Firma Ningbo Jifeng übernommen, die über ein ähnliches Produktportfolio verfügt. Ningbo Jinfeng hat den Hauptsitz in Ostchina südlich von Shanghai und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 2.600 Mitarbeiter an acht chinesischen Standorten.
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