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ZF trennt sich von Produktlinie Electronic Interfaces

Der Friedrichshafener Technologiekonzern übergibt sein Electronic-Interfaces-Geschäft an die Industriegruppe Aequita. Der operative Hauptsitz mit gesamter Belegschaft verbleibt in Diepholz.

ZF trennt sich von der Produktlinie Electronic Interfaces. Hier die Hauptverwaltung von ZF in Friedrichshafen. | Bild: ZF.
ZF trennt sich von der Produktlinie Electronic Interfaces. Hier die Hauptverwaltung von ZF in Friedrichshafen. | Bild: ZF.
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Claudia Leistritz

Die Münchner Industriegruppe Aquita SE & Co. KGaA, eine laut ZF-Pressemeldung inhabergeführte und international tätige Industriegruppe „mit langjähriger Erfahrung in der Automobilbranche“, übernimmt das weltweite Geschäft der Produktlinie Electronic Interfaces von ZF.

Wie der Automobilzulieferer berichtet, geschehe die Abspaltung im Rahmen der im Jahr 2020 eingeleiteten Transformation des Unternehmens und sei nach „sorgfältiger und gründlicher Überprüfung der strategischen Optionen“ für die genannte Produktlinie erfolgt. Vorstand und Aufsichtsrat von ZF seien übereinstimmend zu dem Schluss gelangt, dass sich Aequita als neuer Eigentümer von Electronic Interfaces am besten eigne, die Sparte auch langfristig erfolgreich weiterzuführen.

In der Produktlinie Electronic Interfaces entwickeln und produzieren etwa 750 Mitarbeiter in Deutschland, China, Mexiko und den USA Schalthebelsysteme, Aktuatoren und haptische Bediensysteme für die Automobilindustrie.

Die  Aequita Industriegruppe habe die passende Ausrichtung und verfüge über die entsprechende Erfahrung in der Automobilbranche, um die Produktlinie weiterzuführen, sagt ZF-Vorstandsmitglied Stephan von Schuckmann:

„Aequita hat das hohe Innovationspotenzial erkannt und hervorragende Voraussetzungen, um Electronic Interfaces zu einem mittelständischen Technologieführer zu entwickeln.“

Eigene Marke mit bestehender Belegschaft

Laut Bericht plane das Nachfolgeunternehmen nun die Entwicklung der Produktlinie zu einem eigenständigen Unternehmen mit eigener Marke. Der niedersächsische Standort in Diepholz werde als Zentrale mit Forschung & Entwicklung sowie Produktion bestehen bleiben; desgleichen die weiteren Produktionsstandorte in China (Shenyang und Shanghai), Juárez (Mexiko) sowie den USA (Northville und El Paso).

Man wolle alle Möglichkeiten der Produktlinie ausschöpfen, sagt Dr.-Ing. Axel Geuer, geschäftsführender Gesellschafter von Aequita. Electronic Interfaces enthielten mit ihren zukunftsfähigen, modernen Technologien sozusagen einen „versteckten Schatz“, den es in Zusammenarbeit mit dem weltweiten Team zu heben gelte.

„Gerade in den Aktuatoren und der Technologie mit magnetorheologischen Flüssigkeiten für die haptische Steuerung sehen wir großes Potenzial“.

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Eigenständiges Unternehmen

Aequita, so ZF, übernehme in Übereinstimmung mit den Wünschen der betroffenen Arbeitnehmervertretung mit der Transaktion zugleich „alle bestehenden tariflichen und sonstigen rechtlichen Vereinbarungen für die Belegschaft“. Die Produktlinie werde als eigenständiges Unternehmen unter dem Dach der Industriegruppe tarifgebunden bleiben.

Freisetzung von Kräften

Mit der Übernahme verfüge man über beste Wachstumsperspektiven und größtmögliche Selbständigkeit, um die strategische Ausrichtung von Electronic Interfaces fortzusetzen. So sagt Thomas Buda, derzeitiger und den Angaben zufolge vermutlich weiterhin Leiter der Produktlinie Electronic Interfaces: „Wir können künftig noch freier, agiler und näher am Kunden arbeiten“.

Über finanzielle Einzelheiten, so die Meldung, wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die  zuständigen Wettbewerbsbehörden.

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