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Volvo Buses beendet Produktion von Komplettbussen in Europa

Der schwedische Bushersteller ändert sein europäisches Geschäftsmodell und schließt 2024 sein Karosseriewerk in Breslau. Stattdessen sollen, wie schon an anderen Märkten eingeführt, externe Anbieter die Produktion für den europäischen Markt übernehmen.

Volvo stellt den Bau von Komplettbussen in Europa ein. | Foto: Bünnagel.
Volvo stellt den Bau von Komplettbussen in Europa ein. | Foto: Bünnagel.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei busplaner von Claus Bünnagel)

Volvo Buses ändert sein Geschäftsmodell in Europa und wird dort keine Komplettbusse mehr herstellen. Die Produktion soll sich ausschließlich auf Fahrgestelle konzentrieren, um zusammen mit externen Aufbauherstellern eine Palette von Stadt- und Überland- sowie Reisebussen für das Premiumsegment in Europa anbieten zu können. Infolgedessen, so berichtet der schwedische Bushersteller, werde Volvo sein Karosseriewerk in Breslau im ersten Quartal 2024 schließen. Es soll an die Vargas Holding verkauft werden. Eine Restrukturierungsrückstellung in Höhe von circa 1,3 Milliarden SEK (etwa 116 Millionen Euro) wird das Betriebsergebnis im ersten Quartal 2023 negativ beeinflussen, kündigte Volvo Buses bereits an.

"Unser Geschäft in Europa verzeichnet seit Jahren Verluste. Mit diesem Geschäftsmodell, das wir bereits heute in vielen Märkten erfolgreich anwenden, werden wir die Rentabilität verbessern und unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen",

begründet Volvo-Buses-Präsidentin Anna Westerberg die Entscheidung.

Vargas nimmt 2024 Produktion auf

Im Rahmen der Karosseriefertigung in Breslau werden die bestehenden Aufträge planmäßig bis zum ersten Quartal 2024 fortgesetzt. Künftig will Volvo Buses sowohl für die bestehende Flotte als auch für das neue Angebot weiterhin vollen Service und Support bieten.

Die Vargas Holding wird die polnische Produktionsstätte umwidmen und schrittweise ausbauen. Die Produktion soll im Jahr 2024 aufgenommen und in den darauffolgenden Jahren ausgebaut werden. Es ist beabsichtigt, einem Teil der 1.500 Volvo-Mitarbeiter in Breslau eine Weiterbeschäftigung teilweise bereits ab dem dritten Quartal 2023 anzubieten. Westerberg:

"Obwohl die Vargas Holding in einer anderen Branche als wir tätig ist, ist ein Schlüsselfaktor für sie die Möglichkeit, die erfahrenen Mitarbeiter unseres Unternehmens in Breslau zu beschäftigen, die sie für ihren Aufbau und ihre künftige Expansion benötigt."

Der Volvo-Konzern wird auch nach der Schließung des Werks mit mehr als 2.100 Beschäftigten in den Bereichen Volvo Trucks, Volvo Construction Equipment und den Dienstleistungen wie zum Beispiel Digital- und IT-Dienste, Immobilien, Personaldienstleistungen und Buchhaltung weiterhin stark in Polen vertreten sein.

Die Fabriken von Volvo Buses in Schweden und Brasilien, die Fahrgestelle herstellen, sowie die Fertigung von Komplettbussen in Mexiko und Nordamerika sind von der Entscheidung nicht betroffen und werden ihre Produktion wie gewohnt fortsetzen, heißt es.

Negativer Cashflow-Effekt

Es wird erwartet, dass die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells die Einnahmen in Europa während der Übergangszeit in den Jahren 2024 und 2025 vorübergehend negativ beeinflussen wird. Der erwartete negative Cashflow-Effekt wird auf circa 1,0 Milliarden SEK (etwa 89,2 Millionen Euro) geschätzt, wovon der Großteil das Jahr 2024 betreffen werde. Sobald die Umstellung auf das neue Geschäftsmodell abgeschlossen ist, erwartet Volvo Buses, dass das europäische Busgeschäft profitabel wird.

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