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Trotz Pandemie: Banner expandiert

Der österreichische Hersteller von Fahrzeugbatterien verzeichnet für das vergangene Jahr mehr Umsatz, eröffnet einen neuen Standort für Industriebatterien und richtet sich neu aus.

Mit neuem Standort und Agenda 2030 bestens für die Zukunft aufgestellt (v.l.): Andreas Bawart, Kaufmännischer Geschäftsführer, und Franz Märzinger, MBA, Leiter Vertrieb und Marketing. | Bild: Banner.
Mit neuem Standort und Agenda 2030 bestens für die Zukunft aufgestellt (v.l.): Andreas Bawart, Kaufmännischer Geschäftsführer, und Franz Märzinger, MBA, Leiter Vertrieb und Marketing. | Bild: Banner.
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Claudia Leistritz

Mitten in der globalen Wirtschaftskrise konnte Banner eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr seine Position in der Branche behaupten und ausbauen. So beläuft sich der Umsatz im Zeitraum vom 1. April 2020 bis 31. März 2021 bei einem Absatz von 4,1 Millionen Einheiten an Starterbatterien auf insgesamt 270 Millionen Euro und somit ein Plus von immerhin zwei Prozent, wie das Unternehmen berichtet.

Neue Absatzregion Nordamerika

Zudem habe das Familienunternehmen mit Sitz in Leonding mitten in einer weltweiten Umbruchsphase Ende 2020 einen Großauftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 60 Millionen Euro in Nordamerika erhalten. In der Folge würden in den kommenden Jahren etwa 1,5 Millionen Blei-Säure-Batterien in die Vereinigten Staaten und nach Kanada geliefert. Ein Umstand, der in Österreich Arbeitsplätze erhält und Risiken durch eine breitere Streuung absichern hilft, meint Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer von Banner.

Neuer Produktionsstandort für Industriebatterien

Für das Geschäftsfeld Industriebatterien hat die Banner Gruppe zehn Millionen Euro investiert und Anfang Juni einen neuen Produktionsstandort im oberösterreichischen Thalheim bei Wels mit derzeit 25 Mitarbeitern eröffnet. Dazu wurde ein bestehendes Betriebsgelände übernommen und eigenen Aussagen zufolge aus Gründen des Umweltschutzes auf eine Bodenversiegelung verzichtet.

Nun will man in Thalheim als Premium-Anbieter von leistungsstarken Energie- und Stromspeichern für mobile wie stationäre Zwecke die Produktion von Industriebatterien über die kommenden zehn Jahre weiterentwickeln. Als Hauptabnehmer für die Produkte hat das Unternehmen Deutschland und Frankreich anvisiert. Die Industriebatterien sollen beispielsweise Elektrostapler, Hebebühnen, selbstfahrende Transportsysteme, Golfcarts oder die Sicherheits- und Notstrombatterien in Krankenhäusern oder Kraftwerken mit Strom versorgen. Aber auch Signalanlagen, „erneuerbare Energien“ sowie elektrische Rollstühle oder Anwendungen im Bereich Camping und Boot kämen in Betracht.

Neuausrichtung mit Agenda 2030

Den gegenwärtigen Umwälzungen in der Automobilbranche begegnet das Unternehmen mit seiner Agenda 2030. Demnach würden der Betrieb in Bezug auf Effizienz und Zukunftsfähigkeit untersucht, bestehende Kooperationen gefestigt und die Geschäfte mit Europa, Übersee und Asien erweitert. „Wir analysieren Markt und Nachfrage, fokussieren uns auf unsere Stärken in der Organisation, Produktion und beim Angebot“, so Bawart.

Wachsendes Ersatzteilgeschäft

Im Mittelpunkt der Aktivitäten soll auch zukünftig das Geschäft mit den beiden Standbeinen Erstausrüstung und Aftermarket stehen. Man erwarte in den kommenden Jahren zwar eine rückläufige Entwicklung im Erstausrüstungsgeschäft, im Aftermarket dagegen ein starkes Wachstum.

Drei Hauptgeschäftsfelder

Auf Grundlage einer Markteinschätzung will sich Banner künftig in seiner Vertriebsstrategie verstärkt auf drei Schwerpunkte konzentrieren: Erstens mit den AGM-, EFB- sowie Lkw-Batterien eine Bereitstellung an Produkten für die ganze Bandbreite an Fahrzeugen, herkömmlich oder elektrisch betrieben, zweitens das absehbar wachsende Ersatzgeschäft sowie drittens die Expansion in ausländische Märkte.

Standort Leonding: Mehr Produktion, Digitalisierung, Automatisierung

Banner habe in den letzten Jahren zudem über 30 Millionen Euro in den Haupt-Standort Leonding investiert und will diesen gemäß den Plänen der Agenda 2030 weiter ausbauen. So würden Bereiche wie Fertigung und Lager optimiert, aber auch Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse vorangetrieben: „Hier werden wir deutlich in auftragsbezogene Fertigung, Lager und Logistikkapazitäten sowie die Digitalisierung und Automatisierung unserer Prozesse investieren“, sagt Bawart.

Mit der AGM-Technologie werden eigenen Angaben zufolge gegenwärtig mit einem Exportanteil von mehr als 95 Prozent die Fahrzeughersteller Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volvo beliefert. Mehr als 30 Prozent der Produktion gehen in die Fertigung von Start-Stopp-Batterien. Parallel zum Wachstum dieser Zukunftstechnologie habe man in den vergangenen Jahren mit den getätigten Investitionen laufend die Kapazitäten in Leonding ausgebaut und wolle die Produktion auch zukünftig an den vorhandenen Standorten belassen. Bawart: „Neben Thalheim werden wir den Schwerpunkt der Weiterentwicklung auf den Stammsitz in Leonding legen. Ein weiterer Produktionsstandort steht nicht zu Diskussion – weder im In- noch im Ausland.“

Trotz starker Fokussierung auf E-Mobilität hohes Wachstumspotenzial für Verbrennersegment

Eine Herausforderung sieht das Unternehmen in Hinsicht auf den in die Schusslinie geratenen Verbrennermotor. Damit müsse man sich zwar auseinandersetzen, dennoch seien Verbrenner am Markt immer noch stark vertreten und der Bedarf an entsprechenden Produkten im Aftermarket hoch, obwohl die Automobilhersteller immer mehr auf E-Mobilität setzten. Vor allem für Fern-Lkw gebe es zum Verbrennermotor bisher noch keine wirklichen Alternativen und daher eine große Nachfrage nach Starterbatterien in diesem Bereich, meint Franz Märzinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Banner:

„Verbrennungsmotoren, die neu auf den Markt kommen, stellen nach wie vor einen sehr beträchtlichen Anteil am Gesamtmarkt dar. Gekoppelt mit einer durchschnittlichen Fahrzeugnutzungsdauer von zehn bis fünfzehn Jahren ist auch der Nachrüstmarkt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren weiterhin beträchtlich. Genauso gibt es gerade im Bereich Fern-Lkw keine wirklichen Alternativen zum Verbrennungsmotor – hier sieht die Banner Gruppe auch in Zukunft große Wachstumsmöglichkeiten für Starterbatterien.“

Zukunft der E-Mobilität offen

Mit Blick auf die gegenwärtigen Veränderungen in der Automobilbranche wertet Bawart die E-Mobilität zwar als unaufhaltbar, allerdings sei die Zukunftsfähigkeit dieser Technologie momentan nicht abzusehen: „Ob sich diese tatsächlich durchsetzt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.“

Großer Bedarf an herkömmlichen Batterien

Den Löwenanteil von etwa 90 Prozent nehmen derzeit am weltweiten Batteriemarkt immer noch herkömmliche Blei-Säure-Batterien ein. Und für die Versorgung des Bordnetzes in E-Fahrzeugen werde man auch künftig 12-Volt-Blei-Batterien benötigen. Da Experten dahingehend jährliche Zuwachsraten von zwei bis drei Prozent prognostizierten, arbeite man bereits konsequent an der Entwicklung der nächsten Generation traditioneller Starterbatterien. Bawart:

„Wir investieren jährlich rund zehn Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unser primäres Ziel ist und bleibt jedoch eine nachhaltige, wirtschaftlich gesunde Unternehmensausrichtung. Mit der Agenda 2030 stellen wir uns als Banner Gruppe dem Leitprinzip der Wirtschaftlichkeit und den Herausforderungen der digitalen Transformation.“

Mehr zum Unternehmen: bannerbatterien.com

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