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Liqui Moly erzielt mehr Umsatz im ersten Halbjahr

Der Ulmer Schmierstoff- und Additivspezialist konnte seinen Umsatz trotz Ausfall bedeutender Märkte im ersten Halbjahr 2022 steigern, blieb aber nach eigenen Aussagen dennoch hinter den Erwartungen zurück. Hohe Rohstoffkosten und die politische Weltlage drücken das Ergebnis.

Liqui Moly-Geschäftsführer Günter Hiermaier: "Ich hatte mir den Anfang in meiner neuen Rolle einfacher gewünscht." | Bild: Liqui Moly.
Liqui Moly-Geschäftsführer Günter Hiermaier: "Ich hatte mir den Anfang in meiner neuen Rolle einfacher gewünscht." | Bild: Liqui Moly.
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Claudia Leistritz

Trotz Wegfalls bedeutender Auftrage, unter anderem durch die Einstellung des Geschäfts mit Russland, kann Liqui Moly für das erste Halbjahr mehr Umsatz verzeichnen. Andererseits jedoch wirkten weitere geopolitische Einflüsse mindernd auf den Gesamtertrag. Und so sei, obwohl man die Zahlen in dem gegenwärtig herausfordernden Umfeld insgesamt als gut bewerte, beim Ertrag nicht das angezielte Ergebnis erreicht worden. Das verlautbart das Unternehmen in seiner Pressemeldung zur den Geschäftsergebnissen des ersten Halbjahres 2022.

„Ich hatte mir den Anfang meiner neuen Rolle einfacher gewünscht“, äußert sich der in der Nachfolge von Ernst Prost seit Februar neue alleinige Geschäftsführer Günter Hiermaier zur angespannten Situation. Kaum habe man die Folgen der Pandemie wie Abbruch der Lieferketten, steigende Rohstoffpreise und höhere Frachtkosten verkraftet, da sei mit dem Krieg in der Ukraine die nächste geschäftsschädigende Katastrophe hereingebrochen:

„Die Entscheidung, das Russlandgeschäft einzustellen, hat uns wirtschaftlich stark getroffen. Doch sie war richtig.“

Eigentlich habe Hiermaier für das erste Halbjahr eine Steigerung von zehn Prozent geplant, erreicht wurde mit immerhin noch acht Prozent ein Plus auf insgesamt 382 Millionen Euro. Damit sei er zwar zufrieden, aber nicht glücklich, so der Geschäftsführer. Man kämpfe mit „extremen Kosten“, da die Rohstoffpreise praktisch ungebremst anstiegen und diese zumindest zum Teil auch an die Kunden weitergegeben werden müssten.

Vereinzelt hohe Einbußen, globale Zuwächse

Mit einer guten Auftragslage, so der Bericht, habe man im ersten Halbjahr soviele Additive produziert wie noch nie – dennoch hätten die teuren Rohstoffe Rückstellungsaufträge „in Millionenhöhe“ zur Folge gehabt. Zudem entfielen für die ersten sechs Monate rund 20 Millionen Euro aus dem freiwillig unterbrochenen Geschäft mit Russland, einem der größten Einzelabsatzmärkte des Unternehmens. „Dieses Geschäft aufzufangen, war ein gewaltiger Kraftakt“, sagt Hiermaier.

Weiters wirkten sich aber auch Einbußen, gleichfalls in Millionenhöhe, aus den Geschäftsbeziehungen mit China negativ auf das Halbjahresergebnis aus: Grund war hier der langanhaltende Lockdown, der den gesamten Ablauf zum Erliegen brachte. Rettend wirkte in dieser Situation die globale Ausrichtung des Unternehmens:

„Spätestens hier zahlt sich unsere Strategie der Internationalisierung aus. Dadurch, dass wir in 150 Länder exportieren, haben wir eine große Risikostreuung und konnten in anderen Ländern unseren Absatz deutlich steigern.“

Hohe Kosten bremsen Erfolg

Zu den ausgleichenden Faktoren gehörten die Geschäfte der ausländischen Tochtergesellschaften, am deutlichsten beispielweise in den USA mit einem Plus von ganzen 70 Prozent sowie Spanien und Portugal mit jeweils 30 Prozent Zuwachs. Aber auch andere Regionen wie Nordafrika mit 24 Prozent konnten zum Wachstum beitragen. Mittlerweile, heißt es, erziele das Unternehmen etwa 60 Prozent des Umsatzes über den Export. Den Ertrag insgesamt jedoch minderten auf der anderen Seite wieder die drastisch gestiegenen Preise. Hiermaier resumiert:

„Dass wir unter diesen katastrophalen Umständen ein Umsatzwachstum von acht Prozent auf die Beine gestellt haben, ist beachtlich. Das haben wir vor allem unseren treuen Kunden, unserer Vertriebsmannschaft un den Kolleginnen und Kollegen aus der Produktion zu verdanken.“

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