Lieferengpässe, Produktionsstopp: MAN Truck & Bus verzeichnet Umsatzrückgang

Nach Ablauf der ersten neun Monate des Jahres 2022 liegen die Umsatzzahlen des Münchner Lkw-Herstellers trotz erschwerender Faktoren nur leicht unter denen des Vorjahres. Der Umsatzrückgang, heißt es, sei den Lieferengpässen und dem Produktionsstopp geschuldet. Positiv habe sich das Geschäft Service mit Gebrauchtfahrzeugen entwickelt.

Gut für MAN Truck & Bus: Die Marge bei Gebrauchtfahrzeugen und im Service-Geschäft entwickelt sich weiter positiv. | Foto: MAN Truck & Bus.
Gut für MAN Truck & Bus: Die Marge bei Gebrauchtfahrzeugen und im Service-Geschäft entwickelt sich weiter positiv. | Foto: MAN Truck & Bus.
Claudia Leistritz
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Der Umsatz in den Lkw-Werken liege trotz mehrwöchigen Produktionsstopps und Lieferengpässen mit 7,8 Milliarden Euro nur leicht unter Vorjahresniveau, teilte MAN Truck & Bus gegenüber der Presse mit. Das bereinigte Operative Ergebnis belaufe sich auf 76 Millionen Euro. Die Marge bei Gebrauchtfahrzeugen und im Service-Geschäft entwickelt sich laut der Mitteilung weiter positiv.

Den erheblichen Rückgang des Neufahrzeugabsatzes habe man durch einen verbesserten Markt- und Produktmix sowie ein deutlich gestiegenes Vehicle-Services-Geschäft teilweise ausgleichen können. Neben dem volumenbedingten Umsatzrückgang wurde das Operative Ergebnis durch negative Material- und Energiepreisentwicklungen belastet. Dem standen unter anderem eine positive Entwicklung bei Gebrauchtfahrzeugen und im Vehicle-Services-Geschäft gegenüber.

Inka Koljonen, zuständig für Finanzen, IT und Recht bei MAN Truck & Bus SE, erklärte, man habe in den ersten neun Monaten auf einer "bereinigten Basis" bei erheblich rückläufigen Volumina dennoch einen operativen Gewinn erzielen können.

„Das war nur möglich dank des unermüdlichen Einsatzes und der großen Flexibilität aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von MAN, was meinen höchsten Respekt verdient."

Dennoch habe man noch für dieses Jahr große Herausforderungen zu gewärtigen. So gestalte sich die Lage bezüglich der eigenen Lieferketten immer noch angespannt. Auch verschärften Inflation und Preissteigerungen die Situation: "Zudem müssen wir uns mit hohen Rohstoff-, Energie- und Transportkosten sowie anhaltend erhöhten Inflationsraten auseinandersetzen". Nötig sei daher "höchste Kostendisziplin". 

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Der Neufahrzeugabsatz von insgesamt 55.862 Trucks, Bussen und Vans verzeichnete ein Minus von 19 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres. Mit 38.288 verkauften Einheiten im Gegensatz zu 49.665 fiel der Rückgang im Truck-Segment besonders deutlich aus. Das Geschäft mit Bussen wies mit 2.837 Einheiten ein Minus von drei Prozent auf. MAN setzte zudem 14.737 Transporter ab, was einem Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz im Vehicle-Services-Geschäft mit Ersatzteilen und Werkstattleistungen betrug in den ersten neun Monaten 2022 rund 1,9 Milliarden. Das bedeutet einen Zuwachs von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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