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Kahlschlag bei Autozulieferer Continental: rund 7.100 Stellen fallen weg

(dpa-AFX/clz) Der Hannoveraner Technologiekonzern und Reifenhersteller Continental plant den Abbau von rund 7.150 Stellen in seiner Autozuliefersparte. Das entspricht mehr als drei Prozent der gesamten Belegschaft.

Etwa drei Prozent seiner gesamten Stellen will der Technologiekonzern weltweit einsparen. Hier die Unternehmenszentrale in Hannover. | Bild: Philip Dulian/dpa.
Etwa drei Prozent seiner gesamten Stellen will der Technologiekonzern weltweit einsparen. Hier die Unternehmenszentrale in Hannover. | Bild: Philip Dulian/dpa.
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Claudia Leistritz

Rund 7.150 Stellen weltweit will Reifenkonzern und Zulieferer Continental im Zuge von Sparmaßnahmen streichen. Wie der Wirtschaftsnachrichtendienst der Deutschen Presse Agentur (dpa-AFX) berichtet, ist die Reduzierung der Arbeitsplätze um mehr als drei Prozent der gesamten Mitarbeiteranzahl auf die derzeit global schwächelnde Autozuliefersparte zurückzuführen. Von den Kürzungen sind den Angaben zufolge vor allem Mitarbeiter in der Verwaltung, aber auch solche im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) des Geschäftsbereichs Automotive betroffen. Das Dax-gelistete Unternehmen mit Hauptsitz in Hannover teilte diesen Entschluss am heutigen 14. Februar 2024 mit.

Von den insgesamt mehr als 200.000 Arbeitsplätzen im Konzern werden nun rund 5.400 im Verwaltungsbereich, weitere 1.750 im Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk eingespart. Außerdem plane Philipp von Hirschheydt, als Mitglied des Vorstands seit knapp einem Jahr für den Bereich Automotive verantwortlich, auch die Zusammenführung von Standorten im Rhein-Main-Gebiet. „Conti will die Jobs schrittweise und so sozialverträglich wie möglich abbauen“, heißt es.

Profitabilität erhöhen

Dem Bericht zufolge habe der Konzern tiefgreifende Sparmaßnahmen aufgrund der „seit längerem kriselnden Autozulieferung“ bereits angekündigt. Tatsächlich gab das Unternehmen, das seine Betätigungsfelder auf die drei Geschäftsbereiche Tires, Automotive sowie Contitech für Industrieanwendungen aufgeteilt hat, auf seinem Kapitalmarkttag für Investoren im Dezember 2023 Einblick in seine künftigen Pläne. Es hieß, man wolle im Unternehmensbereich Automotive Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit „dauerhaft“ erhöhen durch deutliche Reduzierung von Kosten und Fokussierung auf „wachstumsstarke und wertschaffende Geschäftsfelder“. Dabei wurde auch erwähnt, die Kosten für Forschung und Entwicklung von angenommenen 12 Prozent des Umsatzes 2023 „mittelfristig“ auf weniger als 10 Prozent zu senken.

In der Verwaltung will man nun durch den Stellenabbau bis 2025 die jährlichen Kosten um 400 Millionen Euro reduzieren. Die bisherigen Planungen für dieses Ziel seien noch von einem „mittleren vierstelligen Bereich“ (an Mitarbeitern) ausgegangen. Genauere Zahlen zum Abbau im Bereich F&E hatte der Konzern noch nicht verlauten lassen. Dem Bericht zufolge sollen Investoren und Analysten schon seit längerem die geringen Einnahmen des Unternehmens in der Autozuliefersparte sowie die im Gegenzug großen Forschungs-Ausgaben kritisieren. Als neues Ziel im Bereich F&E gilt nun, dass dessen Ausgaben bis 2028 nur noch neun Prozent des Umsatzes der Sparte Automotive betragen sollen, von derzeit rund 12 Prozent. Von Hirschheydt sagt dazu:

„Mit der Straffung unseres Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks heben wir Synergien und entlasten unsere Kostenweite“.

Man werde sich dafür einsetzen, so von Hirschheydt weiter, gute und individuelle Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter zu finden. Laut Meldung fallen auch in dem deutschen, auf Softwarelösungen für die Automobilindustrie spezialiserten Tochterunternehmen Elektrobit Stellen weg. Das Unternehmen hat Niederlassungen in mehreren Kontinenten und verfügt über sieben Standorte in Deutschland.

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