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Kärcher auf Wachstumskurs: Umsatz 2022 steigt erneut

Für das vergangene Jahr verzeichnet der Hersteller professioneller Reinigungsgeräte eine leichte Umsatzsteigerung und will weiter investieren. Weitreichende Pläne umfassen auch Umweltschutz, kulturelle Projekte und Produktionserweiterungen.

"In stürmischen Zeiten Kurs zu halten, ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen": Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG. | Bild: Kärcher.
"In stürmischen Zeiten Kurs zu halten, ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen": Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG. | Bild: Kärcher.
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Claudia Leistritz

Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen konnte sich der Anbieter von Reinigungstechnik aus Baden-Württemberg im Geschäftsjahr 2022 erneut verbessern. Der Pressemeldung zufolge steigert Kärcher mit einem Umsatz von 3,161 Milliarden Euro das Ergebnis erneut leicht um 2,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2021, das das Unternehmen bereits als Rekordjahr verbucht hatte.

Zu dem positiven Ergebnis hätten alle Kärcher-Niederlassungen beigetragen, wobei die Auslands-Standorte mit 86 Prozent den weitaus größten Anteil am Ergebnis beitrugen. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 15.300 Mitarbeiter in 80 Ländern. Für die lückenlose Versorgung sind zudem über 50.000 Servicestellen eingerichtet.

Neue Standorte, mehr Mitarbeiter

Im vergangenen Jahr neu hinzugekommen sind Landesgesellschaften im ostarabischen Oman sowie im nordafrikanischen Marokko. Damit verfügt die Unternehmensgruppe nun über mehr als 150 Unternehmen in 80 Ländern.

Für Investitionen in Infrastruktur, Produktentwicklung und Organisationsprojekte wendete das Winnender Familienunternehmen 170 Millionen Euro auf, die Belegschaft wurde weltweit um mehr als 900 auf über 15.330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergrößert, von denen 1.000 im Bereich Forschung und Entwicklung des Unternehmens tätig sind.

Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG, stellt den Zusammenhalt in der Firmengruppe heraus, der unter schwierigen Bedingungen wesentlich zum Erfolg beigetragen habe:

„In stürmischen Zeiten Kurs zu halten, ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen. Störungen in der Lieferkette, steigende Material- und Energiepreise, Inflation und Auswirkungen des Ukrainekrieges haben für kaum vorhersehbare Entwicklungen gesorgt.“

Dennoch habe man „als weltweit agierendes Familienunternehmen“ gemeinsam eine leichte Umsatzsteigerung bewirken und Marktanteile gewinnen können. „Nun dürfen wir nicht nachlassen, um weiter erfolgreich zu sein.“

Gegenseitiger Ausgleich der Geschäftseinheiten

Während der Coronapandemie konnte das Geschäft mit den Endkunden den Nachfragerückgang im professionellen Bereich auffangen, beschreibt Kärcher die Lage der vergangenen Jahre. 2022 dagegen habe eine gegenläufige Entwicklung stattgefunden: hier konnte ein Zuwachs an gewerblich-industriellen Aufträgen die nachlassende Konsumbereitschaft bei den Privatkunden ausgleichen: „Dadurch ist der Beitrag der beiden Geschäftseinheiten zum Umsatzerfolg wieder gleichmäßig verteilt, wie es die Grundausrichtung des Unternehmens ist“, heißt es.

Starke Marke auf Mitarbeitersuche

Aktuelle Verbraucherumfragen sehen die Marke Kärcher in starker Stellung, verlautet die Pressemeldung weiter. So ordne das Marktforschungsinstitut YouGov das Unternehmen unter die Top-10-Marken 2022 in Deutschland ein. In der „Glaubwürdigkeit des Unternehmenszwecks“ (Purpose) sieht eine aktuelle Studie der Managementberatung Globeone Kärcher ebenfalls im oberen Segment.

Für die Zukunft hat der Konzern eine neue Kampagne zur „Arbeitgebermarke“ ausgearbeitet, mit der man unter dem Motto „Wanna WOW with us?“ auf Mitarbeitersuche gehen will. Laut Jenner strebt Kärcher weiterhin Wachstum an und sucht „allein in Deutschland“ mehr als 300 neue Angestellte. Dafür soll die diesjährige Kampagne für das Unternehmen werben, das Profil der Marke herausstellen und zeigen „wofür wir stehen, was uns wichtig ist – und dass wir eine wertschätzende Kultur und ein modernes Arbeitsumfeld bieten.“

Nachhaltigkeit: Ausgezeichnet

Auch mit Blick auf den Klimaschutz hat Kärcher noch einiges vor. So arbeite man gemäß der zentralen Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens zum Beispiel gerade am Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur, um zukünftig noch mehr Energie zum Eigenverbrauch selbst erzeugen zu können. Alleine für Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Standorten in aller Welt sollen mehrere Millionen Euro ausgegeben werden.

Zudem will man bis 2025 mehr moderne Recyclingkunststoffe verwenden und in einer Pilotproduktion eine Herstellung ohne Plastikabfälle erproben. All diese Pläne, heißt es, dienen einem verantwortungsvollen Umgang mit Umwelt und Ressourcen und wurden im vergangenen Jahr sogar mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 ausgezeichnet. Der Sustainability Heroes Award der Deutschen Gesellschaft für Qualität und der Umweltpreis des Bundeslandes Baden-Württemberg sind weitere Beweise für die überzeugende Umsetzung klimaschonender Maßnahmen im Unternehmen.

Weltweite Kulturschutzprojekte

Einsatz zeigt die Kärcher Gruppe auch in der Erhaltung historischer Monumente. So erfolgten im vergangenen Jahr Reinigungsaktionen am Berliner Dom und am Cenotaph in Kingston (St. Vincent, Karibik). Zu den besonderen Herausforderungen zählte die „substanzschonende“ Restaurierung des 3.300 Jahre alten Obelisken auf der Place de la Concorde in Paris, die Kärcher „vollständig finanziert, koordiniert und durch die notwenigen Reinigungsarbeiten umgesetzt“ hat.

Ausblick 2023 und Neuprodukte

Zur Zukunft hat Kärcher, angesichts der vielen Unsicherheiten, eine „verhalten optimistische“ Einstellung. Aber die Zeichen stünden laut Jenner mit Beginn des Jahres zumindest ansatzweise auf Enspannung. Die Entwicklungsstrategie orientiere sich an Markt und Kundennutzen und bereite Produkte vor, „die auf aktuelle Trends abzielen“.

Praktische Helfer für Privatkunden

Im Endkundensegment zählten dazu zahlreiche neue, akkubetriebene Geräte wie beispielsweise der Waschsauger SE 3-18 Compact, mit dem sich dank der Sprühextraktionsmethode textile Flächen fasertief reinigen lassen sollen. Oder die Hartbodenreiniger FC 2-4 und FC 4-4 mit Wechselakku, die in nur einem Arbeitsgang trockenen und feuchten Alltagsschmutz aufnehmen und zugleich den Boden wischen können.

Für den Bereich Heimwerken und Fahrzeugpflege wurden die neuen Nass-/Trockensauger-Modelle WD 2-18 und WD 3-18 entwickelt. Und besonders schnell und effizient sollen die Saugroboter mit Wischfunktion RCV 3 und RCV 5 arbeiten. Dazu können die Reinigungsvorgänge mit der App-Anbindung auch angepasst, Karten der Räume gespeichert und Reinigungstermine individuell geplant werden.

Robotik für die Profis

Neuentwicklungen für den professionellen Einsatz kommen unter anderem mit der autonomen Scheuersaugmaschine Kira B 50 auf den Markt. „Das Modell adressiert den Bedarf an automatisierten Lösungen, damit Reinigungskräfte sich anderen, komplexeren Aufgaben widmen können“, heißt es dazu. Die sicherheitstechnische Absicherung sowohl in Bezug auf den Publikumsverkehr wie gegen Hackerangriffe wurde hier von der Prüfgesellschaft Dekra und dem Computersicherheitsdienst SySS zertifiziert.

Mehr Finanzierungsmöglichkeiten

Weiterverfolgt werde zudem schwerpunktmäßig die Entwicklung digitaler Anwendungen im Bereich Gebäudereinigung. Als eines der Hauptprodukte im Portfolio soll es zudem bei Hochdruckreinigern neue Kalt- und Heißwassermodelle geben, die mehrere Leistungsklassen und Ausstattungsvarianten abdecken. Und auch der Service wird weiter ausgebaut: um die Kunden im „Profisegment“ noch umfassender bedienen und beraten zu können, hat das Unternehmen beispielsweise erst vor kurzer Zeit die Kärcher Financial Solutions GmbH gegründet, die hauseigene Finanzierungslösungen anbietet. Und neben der Möglichkeit der Miete von Reinigungsgeräten können diese auch geleast, über Mietkauf zu finanziert oder im Pay-per-Use-Modus entsprechend der erfolgten Nutzung bezahlt werden.

Projekte vor dem Abschluss

In diesem Jahr will man zudem Projekte wie das neue Servicecenter in Ahorn und das erweiterte Hochregallager im rund 50 Kilometer nordöstlich von Stuttgart gelegenen Logistikzentrum Obersontheim abschließen, die zu den größeren Investitionen zählen. Noch in diesem Frühjahr soll außerdem der neu errichtete Hauptsitz der ukrainischen Vertriebsgesellschaft in Kiew bezugsfertig sein. Und insgesamt 200 Millionen Euro will man in ein weiteres Hochregallager im Werk Bühlertal südlich von Baden-Baden sowie Erweiterungen des rumänischen Produktionsstandortes in Curtea des Arges und des italienischen Werkes in Quistello investieren.

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