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Hella: Trotz guter Auftragslage gehen Umsätze zurück

Der Zulieferer präsentiert die vorläufigen Zahlen für sein zweites Geschäftsjahresquartal 2021. Aus Lieferengpässen resultierende Umsatzrückgänge drücken das Konzernergebnis und werden auch für das zweite Halbjahr erwartet.

Die globalen Lieferengpässe machen der Automobilbranche zu schaffen. Auch der Lippstadter Automobilzulieferer Hella spürt die Auswirkungen. | Bild: Hella.
Die globalen Lieferengpässe machen der Automobilbranche zu schaffen. Auch der Lippstadter Automobilzulieferer Hella spürt die Auswirkungen. | Bild: Hella.
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Claudia Leistritz

Die andauernden globalen Lieferengpässe haben bei dem Hersteller von Lichtsystemen und Fahrzeugelektronik laut Bericht den Konzernumsatz in seinem zweiten Geschäftsjahresquartal 2021 (September bis November) um etwa 13 Prozent zurückgehen lassen.

Höhere Kosten und Materialknappheit hemmen Produktion

Und auch für das zweite Halbjahr 2021 erwartet der Lippstadter Automobilzulieferer keine Markterholung, sondern rechnet mit noch steigenden Kosten, so die Pressemeldung.

Als Gründe für die auf etwa 4,0 Prozent gesunkene vorläufige EBIT-Marge gibt Hella die steigenden Material- und Logistikkosten sowie aus den Materialengpässen resultierende Produktionsrückgänge an. Die gegenwärtigen Entwicklungen lassen auch für den Rest des Jahres keine Besserung erwarten, so Hella. Vielmehr rechne man mit noch höheren Kostenbelastungen und einem weiteren Umsatzrückgang.

13 Prozent weniger Umsatz, 8 Prozent geringere EBIT-Marge

Der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz im besagten Zeitraum 1. September bis 30. November sank demnach wegen Lieferverzögerungen bei Halbleitern und weiteren Komponenten etwa um 13 Prozent von 1,8 Millarden Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf rund 1,5 Milliarden Euro. Die vorläufige bereinigte EBIT-Marge sank wegen der gestiegenen Material- und Logistikkosten und daraus resultierenden Ineffizienzen in der Produktion von 12,1 Prozent im Vorjahr auf etwa 4,0 Prozent.

Mit Blick auf die erste Geschäftsjahreshälfte (1. Juni bis 30. November 2021) sank der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz um etwa 3 Prozent auf etwa 3,0 Milliarden Euro (von 3,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum), berichetet der Elektronikspezialist weiter. Und die entsprechende bereinigte EBIT-Marge beträgt mit etwa 5,0 Prozent um 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Engpässe beeinträchtigen gute Marktposition

Die Engpässe in den globalen Liefer- und Logistikketten haben sich trotz „guter Auftragslage und Marktpositionierung“ stärker auf Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens ausgewirkt als noch zu Beginn des zweiten Quartals erwartet, sagt Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella Geschäftsführung. Die aus den Engpässen resultierenden zusätzlichen Kosten drückten die Margenentwicklung.

Hemmendes Umfeld trotz guter Entwicklung

Zudem habe in diesem Umfeld die eigentlich positive Auftragslage jedoch die Entwicklungskosten deutlich ansteigen lassen. Am stärksten betroffen von den verschärften Rahmenbedingungen sei dabei das Automotive-Segment, auch wenn dieses sich im ersten Halbjahr im Vergleich mit dem globalen Automobilmarkt gut entwickelt habe. Als erfreulichen Rettungsanker wertet Dr. Breidenbach außerdem ein Wachstum in den beiden anderen Segmenten Aftermarket und Special Applications.

Umfeld bleibt herausfordernd

Vom bisherigen Geschäftsverlauf her betrachtet rechne man mit weiter steigenden Kosten und keiner Markterholung im zweiten Halbjahr, heißt es weiter. Für das Geschäftsjahr 2021/2022 (1. Juni 2021 bis 31. Mai 2022) wird daher der währungs- und portfoliobereinigter Umsatz von zuvor erwarteten 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro auf einen Bereich von 5,9 bis 6,2 Milliarden Euro korrigiert. Entsprechend werde sich die „um Strukturmaßnahmen und Portfolioeffekte bereinigte“ EBIT-Marge von zuvor angesetzten etwa 5,0 bis 7,0 Prozent wohl auf nun 3,5 bis 5,0 Prozent belaufen.

„Die Material- und Bauteilkrise hat massive Auswirkungen auf die gesamte Automobilbranche. Aus unserer Sicht ist das Tal noch nicht duchschritten. Insbesondere mit Blick auf unser drittes Geschäftsjahresquartal sehen wir große Herausforderungen mit geringeren Produktionsvolumen sowie weiter steigenden Kostenbelastungen“,

sagt CEO Dr. Breidenbach. Der schwierigen Situation werde sich das Unternehmen jedoch stellen und den Austausch mit Lieferanten und Kunden verstärken sowie „unseren bewährten Kostenmanagementansatz mit aller Konsequenz fortsetzen“. Die Grundlagen des Unternehmens seien tragfähig genug für eine im Vergleich mit dem globalen Automobilmarkt „deutlich bessere“ Entwicklung.

Die endgültigen Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr will man am 13. Januar 2022 bekanntgeben.

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