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Geschäftsjahr 2023: Würth-Gruppe steigert Umsatz erneut

Der führende Experte für Montage- und Befestigungsmaterial erzielt einen neuen Umsatzrekord und will weiter in Italien expandieren.

Auch ihre fortschrittlichen Logistikprozesse tragen zum Erfolg der Würth-Gruppe bei. | Bild: Würth-Gruppe.
Auch ihre fortschrittlichen Logistikprozesse tragen zum Erfolg der Würth-Gruppe bei. | Bild: Würth-Gruppe.
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Claudia Leistritz

Nach vorläufigem Jahresabschluss kommt die baden-württembergische Würth-Gruppe für das Jahr 2023 auf ein Umsatzplus von 2,5 Milliarden Euro und somit 5,6 Prozent mehr als im vorigen Jahr. Der nach eigenen Angaben weltweit führende Spezialist für Montage- und Befestigungsmaterial mit seinen über 400 in- und ausländischen Gesellschaften und rund 87.000 Mitarbeitern überschreitet somit erstmals in der Firmengeschichte die 20 Milliarden Euro-Marke. Vor allem das Kerngeschäft Handwerk sowie in den angrenzenden Geschäftsbereichen die Felder Elektrogroßhandel und Chemie konnten sich trotz widriger wirtschaftlicher Bedingungen positiv entwickeln, so berichtet das Unternehmen in seiner Pressemeldung.

Mehr Umsatz, weniger Betriebsergebnis

Ganz unbeeinflusst von den erschwerten Rahmenbedingungen – aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Spannungen – blieb der Künzelsauer Konzern dennoch nicht. So stellt zwar der Umsatz mit einem Wachstum von 2,4 Prozent (währungsbereinigt 3,5 Prozent) einen neuen Rekord dar, abzüglich der erforderlichen Aufwendungen jedoch liegt das Betriebsergebnis mit voraussichtlich 1,4 Milliarden Euro noch unter dem Vorjahr von knapp 1,6 Milliarden Euro und weist somit das „nur“ zweitbeste der Unternehmensgeschichte auf.

Schwächelnde Sektoren mit stärkeren kompensiert

Angesichts der weltweit schwierigen Bedingungen zeigt man sich mit dem Ergebnis zufrieden. So verdeutlicht der Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe, Robert Friedmann, die neue Umsatzmarke von 20 Milliarden Euro bedeute eine Verdoppelung in einem Zeitraum von neun Jahren. Die insgesamt erfreuliche Tendenz führt Friedmann auf das breitgefächerte und -gestreute Angebot zurück:

„Die heterogene Struktur des Konzerns über die verschiedensten Branchen und Regionen hinweg sowie unser Geschäftsmodell waren im vergangenen Jahr erneut die Basis für unseren Erfolg.“

Die vor allem den Bausektor betreffenden Umsatzeinbußen hätten demzufolge von anderen Geschäftsbereichen wie dem Elektrogroßhandel aufgefangen werden können.

Herausforderungen durch Kriege und Inflation

Zu schaffen machten dem Unternehmen vor allem die Spannungen zwischen China, Taiwan und den USA sowie die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen. Ein besseres Ergebnis verhinderten auch die inflationsbedingten Kostensteigerungen, die sich vor allem in erhöhten Energie- und Rohstoffpreisen sowie hohen Kreditzinsen niederschlugen und die Nachfrage in der Bauwirtschaft bremsten.

Das erfolgreiche Wirken trotz hemmender Rahmenbedingungen beweise die hohe Wertschätzung bei den über vier Millionen Kunden für dessen Produkte und Dienstleistungen, meint Friedmann. „Sie vertrauen uns, und das ist unser wichtigster Anspruch“. In allen Herausforderungen habe man bisher auf die Stabilität setzen können, die ein starker Zusammenhalt seitens der Mitarbeiter und die Unterstützung der Würth-Familie mit Prof. Reinhold Würth und Bettina Würth ermöglicht hätten.

Wachstum stärker im Inland

Vor allem in Deutschland verzeichnet der in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial weltweit aktive Konzern mit einem Umsatz von 8,3 Milliarden Euro und damit ebenso 5,6 Prozent mehr Wachstum einen positiven Verlauf. Immerhin 0,3 Prozent mehr und damit insgesamt 12,1 Milliarden Euro Umsatz konnten die Gesellschaften im Ausland erzielen. 

Neben dem Kerngeschäft Montage- und Befestigungsmaterial für Handwerk und Industrie mit den Divisionen Auto, Bau, Holz, Metall und Industrie finden sich unter dem Dach der Würth-Gruppe noch weitere Handels- und Produktionsunternehmen („Allied Companies“) angrenzender Geschäftsfelder wie beispielsweise Schmierstoffhersteller Liqui Moly oder Werkzeugspezialist Hahn+Kolb. Die Würth-Gruppe umfasst somit insgesamt mehr als 400 Gesellschaften mit über 2.700 Niederlassungen.

Bei den Allied Companies verzeichnet der Konzern vor allem in den Geschäftsbereichen Elektrogroßhandel sowie Chemie eine hohe Nachfrage. So wuchs der Erstere um ganze 10,0 Prozent auf einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro und prägt somit deutlich die Gesamtentwicklung der Würth-Gruppe. Als Gründe für den Zuspruch werden die Serviceführerschaft, hohe Produktverfügbarkeit, überdurchschnittliche Logistikkompetenz und die positive Entwicklung im Bereich erneuerbare Energien, vor allem der Photovoltaikanlagen, genannt.

Geplante Ausweitung in Italien

Durch eine strategische Partnerschaft mit einem der in Italien führenden Elektrogroßhändler, dem 1980 gegründeten Turiner Unternehmen IDG 01, kann der Würth Elektrogroßhandel (W.EG) außerdem in diesem Land weiter sein dort schon weitverzweigtes Netz an Standorten ausbauen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.

Mit seinen 41 Niederlassungen und über 580 Mitarbeitern betreut das nordwestitalienische Unternehmen IDG 01 rund 15.500 aktive Kunden. Der Umsatz im Jahr 2023 belief sich auf 285 Millionen Euro. Das Produktspektrum umfasst unter anderem Beleuchtung, Gebäudeautomation, Niederspannungsstromverteilung und –steuerung, erneuerbare Energien, Klimatisierung, Thermohydraulik, Kabel und Industrieautomationsprodukte.

Laut dem Geschäftsbereichsleiter der W.EG, Ulrich Liedtke, will Würth, ermutigt durch seine 2015 und 2018 für die Regionen Mittelitalien und Nordosten begonnenen, positiv verlaufenden Partnerschaften mit MEF und MEB,  so auch den Markt im Nordwesten des Landes und darüberhinaus erobern:

„Im Piemont gewinnen wir damit eine starke Position in einer Region, in der wir bisher nicht vertreten waren, und erschließen uns weitere Wachstumsmöglichkeiten in der Lombardei und Ligurien“.

IDG 01 soll wie die beiden anderen Unternehmen als Kooperationspartner eine unabhängige Gesellschaft innerhalb des Würth-Elektrogroßhandels-Verbunds bleiben.

Mehr E-Business, mehr Mitarbeiter

Zudem hat sich der Bereich E-Business mit einem Wachstum von 10,4 Prozent ebenfalls positiv entwickelt und kommt mit einem Betrag von 4,6 Milliarden Euro auf einen Anteil von 22,4 Prozent am Gesamtumsatz.

Das insgesamt positive Ergebnis bildet sich auch in anderen Bereichen ab. So konnte die Würth-Gruppe im vergangenen Jahr 2023 insgesamt 1.410 neue Mitarbeiter anstellen. Laut Bericht beträgt damit die genaue Anzahl der Angestellten derzeit 87.047 Personen, von denen rund die Hälfte (43.967) im Vertrieb beschäftigt sind. Mit insgesamt 27.128 Mitarbeitern sind von der Gesamtzahl rund ein Drittel in Deutschland tätig, davon wiederum mit 7.900 ein großer Teil bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG am Hauptsitz in Künzelsau nördlich von Schwäbisch Hall als größtes Einzelunternehmen der Würth-Gruppe.

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