EU-Umweltausschuss findet Pläne zu lasch
Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat den Vorschlag der EU-Kommission für eine neue Abgasmessung im Realbetrieb als zu lax zurückgewiesen. Damit ist fraglich, ob das EU-Parlament im Januar die neuen Vorschläge beschließen kann. Der Vorschlag sah vor, dass die Abgaswerte nach dem neuen realen Prüfzyklus um das Zweieinhalbfache über dem alten NEFZ-Zyklus liegen dürfen. Der Umweltausschuss kritisierte, angesichts des VW-Skandals seien die neuen Regelungen nicht ausreichend, die von den EU-Staaten vereinbart worden waren. Ein niederländischer Abgeordneter bezeichnete die Pläne der Kommission als „Schande“.
Unterdessen hatte auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Verschärfung der Zulassungsvorschriften für die Autoindustrie gefordert. „Offenlegung der Motorensoftware und staatliche Prüfstände zur Nachkontrolle werden Teile eines umfassenden Maßnahmenpakets sein“, hatte Dobrindt am Sonntag in Berlin erklärt und damit einen Bericht der „Bild am Sonntag“ bestätigt. Die Zeitung hatte berichtet, dass neben staatlichen Prüfständen für Nachkontrollen und einer Pflicht für Autobauer, die verwendete Motorensoftware beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) offenzulegen, auch geplant sei, die bei den Herstellern eingesetzten Prüfer von Organisationen wie dem TÜV regelmäßig auszutauschen.
Der Autohersteller Opel kündigte nun an, freiwillig Abgaswerte nach dem strengeren WLTP-Zyklus (Worldwide Harmonized Lights Vehicles Test Procedures) zu erheben und zu veröffentlichen. Man werde ab dem zweiten Quartal für ausgewählte Modelle Werte nach dem neuen, realistischeren WLTP-Messzyklus publizieren, zusätzlich zu den gesetzlichen Angaben, teilte der Hersteller mit. Die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate hätten gezeigt, wie sehr die Automobilindustrie derzeit im Blickpunkt stehe, sagte Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann. „Für mich ist klar, dass die derzeitige Diesel-Diskussion eine Zäsur bedeutet. Die Welt ist nicht mehr wie zuvor, und wir können das nicht ignorieren“, erklärte der Opel-Chef. Die eigenen Untersuchungen bei Opel hätten im Übrigen ergeben, dass man keine Einrichtungen habe, „die erkennen, ob ein Fahrzeug gerade einem Prüfstandstest unterzogen wird“, so Neumann.
Gleichzeitig kündigte der Hersteller eine Verbesserung der Wirksamkeit bei SCR-Katalysatoren an, die man künftig als Hauptabgasreinigungstechnik für die Euro-6-Diesel-Motoren verwenden wolle. Zudem fordert Opel-Chef Dr. Neumann, dass die Transparenz zwischen den Herstellern und Behörden verbessert werden muss: „In den USA legen die Unternehmen den Behörden ihre komplette Kalibrierungs-Philosophie offen. Ich wünsche mir, dass wir auch in Europa zu dieser Praxis gelangen.“
(jr)
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