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Erfolgreiches Filter-Geschäft: Hengst meldet Rekordumsatz für 2023

Elf Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr meldet der Filtrationsexperte für das vergangene Geschäftsjahr. Das nordrhein-westfälische Unternehmen führt das Rekordergebnis auf seine Transformationsstrategie zurück.

Freuen sich über ein umsatzstarkes Jahr 2023 (v.l.): Hengst-CEO Christopher Heine und COO Howard Boyer. | Bild: Hengst Filtration.
Freuen sich über ein umsatzstarkes Jahr 2023 (v.l.): Hengst-CEO Christopher Heine und COO Howard Boyer. | Bild: Hengst Filtration.
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Claudia Leistritz

Filtrationslösungen und Fluidmanagement für Automobil- und Motorenhersteller zählen zur Kernkompetenz des Münsteraner Familienunternehmens Hengst. Seit der Gründung 1958 wurde das Portfolio stetig erweitert. Heute versorgt das auf fünf Kontinenten präsente Unternehmen branchenübergreifend alle Welt mit Filtrationssystemen für automotive über industrielle bis zu medizinischen Anwendungen.

Das Geschäft für Luftreinigungssysteme und Filtration scheint sich derzeit trotz vielfacher Herausforderungen gut zu entwickeln. So berichtete Hengst kürzlich von der Errichtung einer neuen Produktionsstätte in Indien, um die hohe Nachfrage in dem bevölkerungsreichen Land bedienen zu können. Nun hat das Unternehmen sein Geschäftsergebnis für das Jahr 2023 veröffentlicht und fühlt sich aufgrund des Umsatzhochs nach eigenen Angaben „in seiner Transformationsstrategie bestätigt“, die in Bezug auf das eigene Unternehmen unter anderem eine Emissionsreduzierung aus fossilen Energieträgern vorsieht.

727 Millionen Euro Umsatz

Allgemein will Hengst nach eigenen Aussagen möglichst nachhaltig wirtschaften. Auf der Website schildert das Unternehmen in etwa, was es darunter versteht: 

„Purifying our planet: Das ist unsere Mission. Angefangen im Kleinen, in jedem unserer Produkte, bis hin zur großen Unternehmensstrategie. All unser Handeln zielt darauf ab, unseren Planeten sauberer zu machen und uns allen ein nachhaltigeres Leben zu ermöglichen.“

Mit diesem Programm im Auge erzielte man einen Gesamtumsatz von 727 Millionen Euro und toppte das Ergebnis von 2022 um elf Prozent. Aufgrund der derzeit recht angespannten wirtschaftlichen Lage freue sich das Unternehmen umso mehr über dieses Ergebnis. Christopher Heine, CEO von Hengst Filtration:

„Für Industrieunternehmen wie uns sind die aktuellen Zeiten nicht einfach, weshalb wir weiter an unserer Transformation vom Automobilzulieferer zum Filtrationsspezialisten auf vielen Gebieten arbeiten“,

sagt Heine. Man sehe seine Aufgabe nach wie vor darin, „den Planeten sauberer zu machen und dabei gute Geschäftsergebnisse zu erzielen“.

Außereuropäische Länder im Aufwind

Das stärkste Umsatzwachstum konnten die beiden klassischen Geschäftsbereiche Engine and Mobile Filtration sowie Independent Aftermarket für Kraftfahrzeug-Anwendungen für sich verbuchen – „und das deutlich gegen den Markttrend“, wie der Pressebericht betont. Weiter wuchs auch das neuere Segment Industrial Air Filtration um zehn Prozent, was der gelungenen Integration bestehender und neuer Tochtergesellschaften wie beispielsweise Linter Filtros Industrials aus Brasilien zugeschrieben wird.

Besonders außerhalb des europäischen Marktes habe sich das Geschäft gut entwickelt. Hier liegt der Fokus auf der Luftfiltration sowie der Region Asia-Pacific, die im Vergleich zum Vorjahr 2022 um ganze 34 Prozent mehr Wachstum aufweist. „Ein Zeichen für einen gut funktionierenden Transformationsprozess“, schließt der Bericht.

Emissionsreduzierung als Ziel des Transformationskonzepts

Das Hengst-Produktportfolio dient mit seinen Filtrationslösungen für sich bereits Reinigungs- und Materialschonungszwecken, die von den Spezialisten permanent optimiert werden. Zudem will man laut eigenen Angaben aber auch möglichst ressourcen- und energieschonende Verfahrensweisen zur Produktion einsetzen. Ein großes Anliegen für Hengst sei es, „die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger durch eigene Anlagen und Fahrzeuge bis zum Jahr 2030 auf Null zu reduzieren und 100 Prozent des elektrischen Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen“, wie aus dem Nachhaltigkeitsbericht von 2022 hervorgeht. Bereits seit 2021 würden die deutschen Standorte des Unternehmens zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt, folgen sollten 2023 die polnischen Standorte und ab dem Jahr 2024 „alle verbleibenden“, wie es darin heißt.

Erdgasverbrauch schrittweise einschränken

Bei Hengst erfolgt die Verbrennung fossiler Energieträger im Wesentlichen in Form von Erdgas „zur Beheizung von Produktions- und Lagerhallen und Büros sowie in diversen Produktionsprozessen.“ Diese Verbrennungsprozesse sollen bis zum Jahr 2030 nach und nach durch andere Energieträger ersetzt werden, so dass keine fossilen Substanzen mehr verbraucht werden. Weiter heißt es, man würde gemäß dem Transformationskonzept des Unternehmens ab 2023 die Standorte Münster und Nordwalde, die den größten Erdgasverbrauch verzeichneten, als erste umbauen. Man untersuche dabei „holistische“ Ansätze, die nach einer umfassenden Analyse der Energieströme Lösungen wie Abwärmenutzung, energetische Sanierung sowie Elektrifizierung umfassten. Die aus der Umwandlung der Betriebe in Münster und Nordwalde gewonnenen Erfahrungen wolle man dann schrittweise und individuell angepasst auch auf die anderen Standorte übertragen.

Hengst beschäftigt derzeit rund 3.500 Mitarbeiter an 23 Standorten, darunter elf in Europa. Die meisten europäischen Niederlassungen finden sich in Deutschland (4) und Polen (3). Mit jeweils einer ist Dänemark, Frankreich, Tschechien und Rumänien vertreten. Danach folgt Asien als nächstgrößtes Hengst-Verbreitungsgebiet mit sechs Niederlassungen. In Südamerika liegen drei, in Nordamerika zwei Standorte. Und das Schlusslicht bildet der „fünfte Kontinent“ Australien mit einer Niederlassung in Sydney.

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