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Banner-Batterien: Geschäftsbericht 2023/24 bestätigt Strategie

In einem herausfordernden Umfeld kann sich der österreichische Hersteller von Niedervolt-Energiespeichern am Markt behaupten. Erfolgsrezept: Man setzt auf Stärkung der eigenen Ressourcen, ergreift sich bietende Chancen zur Expansion – und behält die Umwelt im Blick.

Mit dem Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 zufrieden: Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer der Banner Gruppe. | Bild: Banner.
Mit dem Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 zufrieden: Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer der Banner Gruppe. | Bild: Banner.
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Claudia Leistritz

Trotz leichtem Umsatzrückgang verbucht die Firmengruppe Banner für sich ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023/24. In den zwei Unternehmensbereichen Automotive und Energiespeicherlösungen, so die Pressemeldung, hätten nachhaltige Technologien und Innovationen zum Erhalt der führenden Position in der Branche beigetragen. Dabei wurde, so berichtet der Batterieexperte aus dem niederösterreichischen Leonding westlich von Linz, der Schwerpunkt vor allem auf „Nachhaltigkeit und Mitarbeiterentwicklung“ gesetzt.

Bei einem Umsatz von insgesamt 302 Millionen Euro im Zeitraum 1. April 2023 bis 31. März 2024 konnte sich Banner mit einem Minus von nur einem Prozent unter dem Vorjahr auf etwa dem gleichen Niveau halten – und das in einem problembehafteten wirtschaftlichen Umfeld. Der Absatz in diesem Zeitraum beläuft sich auf insgesamt vier Millionen Starter- und Bordnetzbatterien. Die besonderen Herausforderungen macht das Unternehmen unter anderem an den Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen im Weltgeschehen sowie der Konkurrenz aus dem Ausland fest: „Die Energiekrise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sowie die damit einhergehende Inflation haben das Geschäftsjahr geprägt“, heißt es. Weitere Beeinträchtigungen im Geschäft gingen von ausländischer Konkurrenz und Faktoren aus, die durch Energiewende und Transformation bewirkte Einflüsse die gesamte Wirtschaft betreffen.

„Der verstärkte Wettbewerb durch asiatische Hersteller, die auf den europäischen Markt drängen, sowie die zunehmende Komplexität der Lieferkette und die Energiekrise setzen die Automobilbranche unter Druck“,

beschreibt Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer der Banner Gruppe, die auf europäische Unternehmen der Mobilitätswelt einwirkende weltwirtschaftliche Lage.

Stabilität durch Eigenfertigung

Unter diesen von Umbrüchen geprägten, volatilen Einflüssen behauptet sich der seit 85 Jahren aktive Batterieprofi mit geradezu gegenläufigen Maßnahmen: Man setzt auf seine in Jahrzehnten gewachsene Kompetenz und den Ausbau der eigenen Ressourcen. Banner schreibt:

„Trotz dieser Herausforderungen setzt die Banner Business Unit Automotive weiter auf die bewährte Blei-Säure-Technologie, die durch die Eigenfertigung in Leonding eine zuverlässige Lieferung garantiert.“

Auch im Zeichen der E-Mobilität: Blei-Säure-Batterien bleiben wichtige Stromspeicher

Eine große Rolle in der Versorgung von Fahrzeugen mit Strom werden laut Bawart weiterhin Blei-Säure-Batterien spielen, trotz des allerdings nachlassenden Trends zur Elektromobilität. Denn auch wenn die Hochvolt-Antriebsbatterie von E-Fahrzeugen auf Lithium-Ionen-Technologie basiert, kommt für die Versorgung verschiedener elektrischer Verbraucher im Fahrzeug in der Regel auch bei rein elektrischen Fahrzeugen eine Blei-Säure-Bordnetzbatterie zum Einsatz. Bawart:

  „Wir sehen, dass die anfängliche Euphorie für Elektroautos nachgelassen hat und eine gewisse Ernüchterung eingetreten ist. Viele Erstkäufer von Elektroautos realisieren, dass versprochene Reichweiten nicht erzielt werden und auch die öffentlichen Lademöglichkeiten nach wie vor unzureichend sind.“

Deswegen und auch aufgrund der Kürzungen staatlicher Förderungen für E-Fahrzeuge in Deutschland ist die Anzahl an Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge bekanntlich deutlich zurückgegangen, worauf auch Bawart hinweist. Doch auch wenn sich die Fahrergunst wieder stärker den elektromobilen Varianten zuwenden sollte, ginge dem Unternehmen mit seinem Festhalten an der Blei-Säure Technologie nicht die Arbeit aus. Denn laut dem Batterie-Experten kämen in über 90 Prozent aller Elektroautos auch künftig auf „bewährter Blei-Säure-Technologie“ basierende 12-V-Bordnetzbatterien zum Einsatz. Und so prognostiziert der Banner-Geschäftsführer dieser Batterievariante in den nächsten zehn Jahren ein weiteres Marktwachstum in Höhe von jährlich ein bis zwei Prozent.

Investitionen in Modernisierung und Weiterbildung

Anstatt, wie manch andere Unternehmen, auf Expansion in andere Gebiete oder Länder zu setzen, konzentrierte sich die Banner-Gruppe in den letzten Jahren zunächst einmal auf Optimierung der vorhandenen Kapazitäten. So investierte man allein in den letzten drei Jahren einen Betrag von über 25 Millionen Euro für die Standortentwicklung der Unternehmenszentrale in Leonding, um sich zur „Sicherung der Zukunftsfähigkeit“ in Hinsicht auf Digitalisierung und Prozessoptimierung auf den neuesten Stand zu bringen.

Vom oft konstatierten Fachkräftemangel weiß auch die Firmengruppe Banner zu berichten, die gegenwärtig rund 750 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen reagierte mit der Einrichtung einer modernen Lehrwerkstätte an seinem Stammsitz, das ab Ende 2024 unter dem dem Programm „Lehre ab 15“ mit der Ausbildung von Elektrobetriebstechnikern starten soll. Für die ältere und die nächste Generation sind zudem interne Weiterbildungen sowie „enge Kooperationen mit höheren technischen Schulen“ vorgesehen.

Die Banner Gruppe hat ihre Aktivitäten in zwei Business Units aufgeteilt. Im Geschäftsbereich Automotive sind die Starter-, Bordnetz- und Freizeitbatterien in der Erstausrüstung (OE) sowie der Nachrüstung (IAM; Independent Aftermarket) gebündelt.

Zweiter Geschäftsbereich gewinnt an Bedeutung

Die zweite Business Unit Energy Solutions, lokalisiert südlich von Linz in Thalheim bei Wels, beschäftigt sich zusammengefasst mit Entwicklungen in den Produktbereichen Traktion, Semitraktion und Standby. Darunter finden sich nicht nur Anwendungen für Arbeitsmaschinen wie Gabelstapler, sondern auch maßgeschneiderte Kundenlösungen. Was darunter zu verstehen ist, gibt die Banner-Website bekannt: es handelt sich zum Beispiel um Energiespeicher, die in kritischen Infrastrukturen wie Krankenhäusern oder Wasserkraftwerken zur stabilen Stromversorgung in Notsituationen wie beispielsweise Blackouts beitragen sollen. Auch für diese Zwecke entwickelt das Unternehmen Sicherheits- und Notstrombatterien, die seit 2022 in einem übernommenen Betriebsgelände am Standort in Thalheim produziert werden.

Für den Aufbau dieses neuen Standorts, der sich auf exakt auf individuelle Kundenanforderungen angepasste Lösungen konzentriert, nahm der Batterieprofi einen Geldbetrag in Höhe von rund zehn Millionen Euro in die Hand. Mit gutem Grund: gerade hier rechnet man mit vermehrtem Bedarf. Im Geschäftsbericht heißt es dazu lapidar:

 „Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Batterien der Energy Solutions reichen von Elektrostaplern über Hubarbeitsbühnen bis hin zu Freizeitfahrzeugen wie Golfcarts und Caravans. Die Business Unit bereitet sich darauf vor, die steigende Nachfrage nach Energiespeicherlösungen zu bedienen und neue Märkte zu erschließen.“

Verpflichtung zur Nachhaltigkeit

An als nachhaltig eingestuften Betriebsabläufen kommt heute wohl kaum ein größeres Unternehmen vorbei. Auch Banner bemüht sich um ressourcensparende Prozesse entlang der Wertschöpfungskette in seinen betrieblichen Abläufen. „Das Unternehmen setzt auf eine entsprechende Transformation und legt großen Wert auf die Einhaltung von ESG (Environmental, Social and Governance)-Kriterien“, heißt es. Die ESG-Kriterien stellen eine Art Leitfaden zu einer nachhaltigen Ausrichtung von Unternehmen dar und wurden ursprünglich, wie im Internet berichtet wird, von den Vereinten Nationen etwa um das Jahr 2005 herum als freiwillige Selbstverpflichtung aufgestellt. Zumindest in manchen Bereichen scheint die Tendenz dahin zu gehen, diese Richtlinien auch gesetzlich vorzuschreiben.

Blei-Säure-Batterien großteils recycelbar

Bekanntlich müssen Altbatterien schon seit längerer Zeit vom Handel und geeigneten Sammelstellen für die Verwertung oder Beseitigung zurückgenommen werden. Was ressourcenschonende Verfahren im Sinne der Kreislaufwirtschaft betrifft, stellt sich bei reinem Blei als Grundrohstoff für die Batterieproduktion beispielsweise die Frage nach der tatsächlichen Recyclingfähigkeit. Der Batterieprofi macht hier eine eindeutige Aussage:

„Altbatterien können perfekt recycelt werden. Die meisten Neuteile stellen wir aus Recyclingmaterial her.“

Banner gibt an, für die Herstellung seiner Starter- und Bordnetzbatterien „über 95 Prozent recyceltes Blei und für die Batteriekästen bis zu 80 Prozent recyceltes Polypropylen“ einzusetzen. Weiter wird die gesammelte Schwefelsäure aus Altbatterien zu Natriumsulfat verarbeitet, das wiederum als Grundlage zur Herstellung von Waschmitteln und Glas dient. Die Firmengruppe erklärt, ihren ökologischen Fußabdruck in dieser Richtung weiterhin kontinuierlich optimieren zu wollen.

Insgesamt unsichere Prognose

Für die Zukunft verspricht sich der Batterieexperte ein kontinuierliches Wachstum und eine Stärkung der Marktposition durch die Ausrichtung an „Nachhaltigkeit, Innovation und Mitarbeiterentwicklung“. Doch trotz der Bereitschaft, auf jede aktuelle Herausforderung zu reagieren, sehe man sich aufgrund an dieser Stelle nicht näher benannten „erschwerten Rahmenbedingungen in Österreich“ zunehmenden Hindernissen zur Umsetzung dieser Strategie ausgesetzt, schließt Barwart.

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