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Alternative Antriebe: MAN Truck & Bus plant massive Umstrukturierungen

Eine komplette Neuausrichtung des Konzerns im Zuge der Transformation in der Automobilbranche steht an. Der Münchner Nutzfahrzeughersteller will tiefgehende Umstrukturierungen vornehmen und einer der Vorreiter im Bereich Elektro- und Wasserstoffantriebe werden. Bis zu 9.500 Stellen sollen gestrichen werden.

Der MAN-Vorstand präsentiert Eckpunkte zur umfassenden Neuausrichtung des Unternehmens, wie sie die Arbeitnehmerseite plant. (Foto: MAN Truck & Bus)
Der MAN-Vorstand präsentiert Eckpunkte zur umfassenden Neuausrichtung des Unternehmens, wie sie die Arbeitnehmerseite plant. (Foto: MAN Truck & Bus)
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Claudia Leistritz
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Der Vorstand der MAN SE und der MAN Truck & Bus SE hat heute den Gesamtbetriebsrat über seine Pläne informiert, die eine umfassende Neuaufstellung des Unternehmens vorsehen. Ziel der konsequenten Neuausrichtung sei es, den Nutzfahrzeughersteller deutlich digitaler, automatisierter und nachhaltig profitabel zu machen. Außerdem gelte der Fokus künftig alternativen Antriebssystemen, teilt das Unternehmen mit.

Die Nutzfahrzeugbranche befinde sich jedoch im Umbruch. Dementsprechend vollziehe auch MAN eine grundlegende Transformation. Laut einer Pressemeldung will der Hersteller dab Mitte des Jahrzehnts zu den führenden Nutzfahrzeugherstellern im Bereich Elektro- und Wasserstoffantriebe zählen. Damit stelle das Unternehmen sicher, die verschärften CO2-Regularien der EU einzuhalten und werde seinem Anspruch als nachhaltiges und innovatives Unternehmen auch in Zukunft gerecht.

MAN ist aber auch überzeugt, dass auf Basis heutiger Technologien und Strukturen ein erfolgreiches Geschäftsmodell bereits in wenigen Jahren kaum mehr möglich sein wird. Daher hält das Unternehmen einen umfassenden Restrukturierungsprozess für notwendig, damit es weiter in die Zukunftsfelder alternative Antriebe, Digitalisierung und Automatisierung investieren kann. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Ertragslage.

Die Corona-Krise hatte die ohnehin angespannte Ertragssituation des Unternehmens weiter verschlechtert: Im ersten Halbjahr wies der Nutzfahrzeughersteller einen Verlust in Höhe von 387 Millionen Euro aus.

Die derzeitigen Überlegungen umfassen den Abbau von bis zu 9.500 Stellen in Deutschland und Österreich sowie weltweit über alle Unternehmensbereiche hinweg. In diesem Zusammenhang sind teilweise Verlagerungen von Entwicklungs- und Produktionsprozessen an andere Standorte geplant. Damit stehen auch der Produktionsstandort Steyr sowie die Betriebe in Plauen und Wittlich zur Disposition. Details über eine sozialverträgliche Vorgehensweise sind Teil der Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung, die MAN nun führen will.

Der Vorsitzende des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, Andreas Tostmann, sagt:

„Wir stehen vor großen Herausforderungen durch den technologischen Wandel – bei Digitalisierung, Automatisierung und alternativen Antrieben. Wir brauchen deshalb eine Neuaufstellung von MAN Truck & Bus, um deutlich innovativer, digitaler und nachhaltig profitabler zu werden. Damit sichern wir die Zukunft des Unternehmens in einer sich rasant ändernden Welt. Der Vorstand wird alles dafür tun, dass MAN auch weiterhin zu den besten Bus- und Lkw-Herstellern der Welt zählt. Wir haben die Arbeitnehmerseite daher gebeten, unser Gesprächsangebot anzunehmen.“

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