Werbung
Werbung

Mercedes-Benz Vans will Datenfluss stärker nutzen

Bis zum dritten Quartal hat die Transporter-Sparte 72.000 Fahrzeuge abgesetzt. Der Geschäftsbereich will ein Netz spezialisierter Servicebetriebe im Van-Bereich aufbauen.

 Total digital: In den Mercedes-Benz-Vans-Betrieben sollen die Prozesse zunehmend elektronisch erfasst werden, wie etwa die Reparaturabwicklung mit Videounterstützung. (Bild: Logistra/ J. Reichel)
Total digital: In den Mercedes-Benz-Vans-Betrieben sollen die Prozesse zunehmend elektronisch erfasst werden, wie etwa die Reparaturabwicklung mit Videounterstützung. (Bild: Logistra/ J. Reichel)
Werbung
Werbung
Redaktion (allg.)

Die Transportersparte des Daimler-Konzerns Mercedes-Benz Vans in Deutschland strebt für 2017 eine weitere Rekordmarke im Verkauf an. Bis zum dritten Quartal hatte der MB-Vans-Handel bereits 72.000 Fahrzeuge abgesetzt, was eine Steigerung von neun Prozent gegenüber 2016 bedeutet. Wenn die Hochrechnungen für das vierte Quartal zuträfen, dann könnte man bis Ende des Jahres die Marke von 100.000 Fahrzeugen übertreffen, gab sich MB-Vans-Deutschland-Geschäftsleiter Vertrieb Jochen Dimter bei einem Gespräch mit unserer Schwesterzeitschrift "Logistra" in Berlin zuversichtlich. 

Zugelegt hat modellseitig vor allem der Citan, der auf absolut betrachtet laut Dimter noch "moderatem" Niveau im dritten Quartal 13 Prozent über dem Vorjahr lag. Auch der Kompaktvan Vito legte nochmal um drei Prozent zu, während der Sprinter sich kurz vor der Präsentation des Nachfolgers auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr bewegt. Generell konstatiert der MB-Vans-Vertriebsmann eine zunehmende Nachfrage nach individuellen Lösungen, weshalb man auch neben den Standards wie Kasten und Kombis zunehmend die Spezialisierung mithilfe von Aufbauherstellern suche.

Dem trage man auch im Miet- und Leasinggeschäft Rechnung, wo es abseits des Standard-Programms von Charter Way Branchen- und Ausbaulösungen mit flexiblen Laufzeiten von einer Stunde bis zur Langzeitmiete gebe. Gerade Branchen mit ausgeprägten Stoßzeiten wie das KEP-Segment (Kurier, -Express- und Paketdienst) vor Weihnachten, wo zwanzig Prozent mehr Fahrzeugkapazitäten gefragt seien, verlange danach.

"Mitten im Transformationsprozess"

Je weniger künftig an Reparaturleistungen in der Werkstatt zu erbringen sind, desto mehr will sich MB Vans zusätzlichen Dienstleistungen rund um den Transporter verschreiben. "Das hat sich im vergangenen Jahr stark konkretisiert. Wir sind hier mitten in einem Transformationsprozess", berichtet Dimter. Begonnen wurde etwa mit der Digitalisierung des Datenflusses über einen MB Pro Connect Adapter, der auch in älteren Modellen nachrüstbar ist und mit Basisdiensten aufwartet.

Dazu gehört auch eine App, die über Fahrzeugstandort, Zustand und etwaige Wartungsvorkommen informiert. Diese sollen künftig sukzessive erweitert werden, im neuen Sprinter ist das funktionserweiterte Modul mit GPS-Ortung dann erstmals Serie. Vor allem soll auch der Laderaum in die Digitalisierung mit einbezogen werden. Bereits in einem Pilotprojekt mit Amazon in Bochum erprobt und in 68 Betrieben verfügbar wird zudem das sogenannte "Logistik Partner Programm", bei dem der Transporterhersteller ein komplettes Betreiberkonzept inklusive Fahrzeug- und Parkraummanagement und Sharingoption mit Car2ShareCargo realisiert.

Spezialisierte Transporter-Zentren

Weiter forcieren will man auch die Zertifizierung von Betrieben als "Mercedes-Benz Van Pro Center", die dem Kunden spezielle Transporterkompetenzen anbieten könnten. Darüber hinaus sollen an größeren Standorten sogenannte "Van Performance Center" noch dediziertere Leistungen für Transporterkunden bieten. Werkstattseitig trägt MB Vans diesem Trend Rechnung mit der zunehmenden Digitalisierung der Abläufe. Herausragend ist hier etwa ein Pilotprojekt "Visible Workshop", bei dem der Kunde Videos aus der Werkstatt über fällige Reparaturen erhält. Damit wolle man zum einen zusätzliche Transparenz schaffen, wie Dimter skizziert. Zum anderen sollen die Prozesse im Betrieb verschlankt werden, weil etwa langwieriges Telefonieren und Freigeben von Reparaturen wegfiele. Auch die Auftragsannahme soll zunehmend Online erfolgen. Ziel sei das papierlose Büro und die Realisierung einer "elektronischen Akte" für Reparaturen.

(jr)

Printer Friendly, PDF & Email
Werbung
Werbung