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CONFERENCE DAYS 2023: Sprit sparen mit Trailer-Lösungen von BPW

Mit ihren Innovationen will die Bergische Achsen KG (BPW) unter anderem zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs beitragen und die Nfz-Branche auf kommende Regelungen vorbereiten. Produktmanagerin Caren Freudenberg gab bei den Conference Days des HUSS-VERLAGs in ihrem Webinar einen Einblick in die neuesten Trailer-Technologien und Gesetzgebungen.

BPW will den Trailer deutlich ökonomischer und ökologischer machen. | Screenshot: Bünnagel.
BPW will den Trailer deutlich ökonomischer und ökologischer machen. | Screenshot: Bünnagel.
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Claudia Leistritz
(erschienen bei Transport von Claus Bünnagel)

Eine stark umweltorientierte Gesetzgebung prägt die Nfz-Branche schon in nächster Zukunft, stellte Caren Freudenberg eingangs ihres Conference-Days-Events „Den Geldbeutel und die Umwelt schonen: Wie innovative Trailer-Technologien den Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß von Flotten senken“ fest. Die Produktmanagerin Trailer Solutions & Mobility Services von BPW zeigte im weiteren Verlauf auf, welche wichtigen Entwicklungen dadurch angestoßen werden und wie der Bergische Achshersteller darauf reagiert. Dabei ging sie vor allem auf zwei gesetzgeberische Initiativen ein, die für Trailerhersteller wie Speditionen zukünftig hohe Bedeutung haben: zum einen die Ausweitung der UN ECE R141 hinsichtlich TMPS/TPRS-Systeme und zum anderen das neue Kalkulationsprogramm VECTO.

Die Ausweitung der UN ECE R141

Die Ausweitung der UN ECE R141 betrifft nicht nur Trailer, sondern auch Lkw und Busse. Ab Juli 2024 ist sie für alle neuzugelassenen Fahrzeuge verpflichtend. Demnach muss eine Warnmeldung über eine Fehlfunktion an den Reifen innerhalb von 10 Minuten nach Auftreten erfolgen, die Wiederherstellung des eingestellten Reifendruckes (+/– 5 Prozent) ebenfalls innerhalb von 10 Minuten nach Systemaktivierung erfolgen. Als Lösungen für diese Anforderungen ist ein TPMS (bei BPW: "Tire Pressure Monitoring System; Reifendrucküberwachungssystem") mit einer kontinuierlichen Reifendruckanzeige und Überwachung sowie der Information des Fahrers bei Druckabweichungen im System ebenso denkbar wie ein TPRS (bei BPW: "Tire Pressure Refill System; Reifendruckregelsystem"). Dieses hält bei stehendem oder in Bewegung befindlichem Fahrzeug den Solldruck im Reifen.

Autonome Druckkontrolle

Quasi eine Verschmelzung von beiden ist „AirSave“ von BPW. Eine Kontrollbox an der Luftfederung überwacht dabei den meist um einen Wert von 9,2 bar eingestellten Luftdruck und kann rein pneumatisch und damit autark ohne Stromanschluss – und selbst bei einem Stromausfall – den Reifendruck an bis zu fünf Achsen überwachen und halten. Das minimiert Reifenverschleiß, Mikroplastikentstehung durch unnötigen Reifenabrieb, Kraftstoffverbrauch sowie Wartungszeiten und beugt dem Ausfall des Fahrzeugs aufgrund eines Reifenschadens vor. Das abgedichtete System mit Entlüftungsfunktion kann somit autonom und ohne Zutun des Fahrers nachpumpen, bis der Solldruck erreicht ist. Bislang gibt es AirSave nur für Neufahrzeuge, aber laut Caren Freudenberg arbeitet BPW derzeit intensiv an einer Nachrüstlösung.

Bei einem Dreiachser mit einer Laufleistung von 120.000 Kilometern im Jahr sowie einer durchschnittlichen Druckabweichung von 10 Prozent bringe AirSave einen Kostenvorteil von mehr als 700 Euro pro Jahr – allein durch die Kraftstoffersparnis (rund 248 Liter) und die längere Nutzungsdauer der Reifen. Bei 200.000 Kilometern steige die Kostenersparnis auf nahezu 1.000 Euro – das alles gerechnet auf einen Dieselpreis von 1 Euro/Liter, der momentan sogar noch zu niedrig angesetzt ist. Aus der jüngsten Kundenrückmeldung am Vortag der Conference-Days-Veranstaltung habe sich zudem ergeben, dass das System in der Praxis sogar bis zu einen Liter Diesel pro 100 Kilometer einsparen könne.

Gleichzeitig würden Emissionen von bis zu 660 Kilogramm CO2 verhindert, also 6,6 Tonnen bei zehn Jahren Nutzungsdauer. Das System erspare der Umwelt damit Kohlendioxidausstoß und die Überreste geplatzter Reifen. Deshalb fördert der Bund das Reifendruckregelsystem durch das „De-minimis“-Programm.

Fällt der Reifendruck durch eine Beschädigung rasch ab, alarmiert AirSave zudem den Fahrer und ermöglicht umgehend einen geplanten Werkstattaufenthalt. BPW hat die Telematikvernetzung bereits werkseitig vorbereitet. Auf diese Weise ist nicht nur der Fahrer per Smartphone-App jederzeit über den Reifendruck im Bild. Auch der Disponent kann so im Fall der Fälle automatisch informiert werden.

EU-Simulationsprogramm VECTO

Im Rahmen des computergestützten Simulationsprogramms VECTO (Vehicle Energy Consumption Calculation Tool), einem Berechnungsprogramm für den Energieverbrauch von Fahrzeugen, setzt die EU nach den Zugfahrzeugen ab 2024 erstmals Flottengrenzwerte für gezogene Einheiten – mit einer Übergangszeit von sechs Monaten für das gesamte Fahrzeug. Nach dem aktuellen Entwurf der EU-Kommission sollen die Einsparziele beim Flottenverbrauch ab 2030 nun 45 Prozent betragen, wobei Auflieger mit kastenförmigem Aufbau 15 Prozent, Anhänger 7,5 Prozent beitragen sollen. Das Minderungsziel ab 2035 soll bei 65 Prozent, ab 2040 dann bei 90 Prozent liegen. Fahrzeughersteller, die Flottenverbrauchsziele verfehlen, müssen mit drakonischen Strafzahlungen rechnen. „Der Trailer bietet dabei viel Einsparpotenzial“, ist Freudenberg überzeugt.

Deutliche Kraftstoffeinsparung

Denn die BPW Nachlauflenkachse LL sei in der Lage, bis zu 1.080 Liter Spritersparnis bei 100.000 Kilometer Laufleistung zu ermöglichen. Die Reduzierung belaufe sich in der Regel auf 3 bis 5 Prozent. Nach VECTO-Berechnungen besitzt die Achse das höchste Einsparpotenzial mit 4,5 Prozent im städtischen Raum, gefolgt vom Regional- (3 Prozent) und Fernverkehr (0,3 Prozent). Je 100.000 Kilometer ließen sich zudem durch erheblich geringeren und gleichmäßigeren Reifenverschleiß mehr als vier Reifen einsparen. „Die Lebensdauer der Reifen an der ersten und dritten Trailerachse verdreifacht sich sogar“, berichtet die BPW-Expertin. Das sei aber nicht alles: Die Achse ermögliche eine höhere Wendigkeit, habe einen geringeren Verkehrsflächenbedarf und reduziere kostspielige Anfahrschäden. „Ihre Stärken spielt sie vor allem in engen Verkehrsräumen aus“, erklärt Freudenberg.

Insgesamt ließen sich dank AirSave und der Nachlauflenkachse LL sowie weiteren Maßnahmen am Trailer (zum Beispiel aerodynamische Verbesserungen, Liftachse, Leichtbaualuminiumnabe und Telematik) bis zu 7.800 Liter Treibstoff und gleichzeitig bis zu 13.300 Euro und 20,5 Tonnen CO2 im Jahr sparen.

Hier können Sie das Conference-Days-Event mit Caren Freudenberg von BPW noch einmal im kompletten Mitschnitt sehen: https://conference-days.de. Außerdem finden Sie im Anhang unter diesem Beitrag ein Whitepaper zum Thema CO2- und Kraftstoffverbrauchsreduktion in der Flotte.

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