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Verkehrsminister Dobrindt will unangemeldete Fahrzeugprüfungen

Wie beim Dopingverfahren sollen die Fahrzeughersteller nach dem Zufallsprinzip überprüft werden. Um autarker handeln zu können, sollen außerdem Prüfstände beim Kraftfahrtbundesamt aufgebaut werden.

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Redaktion (allg.)

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich erstmals zu den konkreten Maßnahmen geäußert, die als Konsequenz aus dem Abgasskandal bei VW getroffen werden sollen. In der Bild am Sonntag kündigte er Kontrollen für Kraftfahrzeuge nach dem Vorbild der Dopingtests im Sport an. Diese sollen unangemeldet und jedes Jahr stattfinden. Die Auswahl der Fahrzeuge solle nach dem Zufallsprinzip erfolgen und etwa auch Fahrzeuge bei Autovermietungen ausgewählt werden.

Außerdem wolle das Ministerium eigene Prüfstände aufbauen, die beim Kraftfahrtbundesamt angesiedelt sein sollen. Darüber hinaus will der Minister den Herstellern einen regelmäßigen Wechsel der Prüfdienste vorschreiben. Damit will der Politiker verhindern, dass zu große Nähe und Abhängigkeiten zwischen auftraggebendem Hersteller und den die Typprüfung ausführenden Prüforganisationen entsteht. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sind die Pläne Dobrindts teilweise auch in einem gemeinsamen Papier von CDU/CSU und SPD enthalten, das am Donnerstag vom Bundestag beschlossen werden soll.

Als Konsequenz aus dem Einbau einer Manipulationssoftware bei Volkswagen, will die Bundesregierung zudem die Hersteller zwingen, Ihre Motorsoftware künftig offen zu legen. Für die Hersteller gilt die Software allerdings bisher als Teil des Fahrzeugs und ist damit Betriebsgeheimnis. Neben Volkswagen, das für den Einbau einer Manipulationssoftware bereits überführt wurde, stehen derzeit auch Renault und Opel wegen verdächtig hoher Stickoxidwerte im Fokus der weiteren Ermittlungen. Allerdings leugnen beide Hersteller den Einbau einer speziellen "Defeat Device". Auch Fahrzeuge von Daimler und Fiat waren bei eigenen Messungen in einem Schweizer Labor der Umweltorganisation Deutsche Umwelthilfe mit deutlich erhöhten Werten aufgefallen.

Im Bezug auf die leichten Nutzfahrzeuge war von Renault, wo der identische 1,6-Liter-Diesel-Motor aus dem verdächtigen Pkw-Modell Espace auch im Transporter "Trafic" eingebaut ist, zu dem Thema keine Antwort auf eine Anfrage von PROFI Werkstatt zu erhalten. Für Opel, die den Trafic baugleich von Renault übernehmen, wies ein Sprecher darauf hin, dass in den von der französischen Regierung getesteten Fahrzeugen von Renault keine spezielle Manipulationssoftware festgestellt werden konnte.

(jr)

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