Werbung
Werbung

Für E-Mobilität: Castrol baut neues Forschungs- und Entwicklungszentrum

Der Schmierstoffhersteller Castrol, ein Unternehmen des britischen Mineralölkonzerns BP, will bis zu rund 59 Millionen Euro in ein neues Testzentrum für E-Mobilitäts-Produkte sowie das Wärememanagement von IT-Anwendungen investieren.

Entwurf für den Lobbybereich der neuen Forschungsanlage am Hauptsitz der BP-Marke Castrol in Pangbourne. | Bild: Castrol.
Entwurf für den Lobbybereich der neuen Forschungsanlage am Hauptsitz der BP-Marke Castrol in Pangbourne. | Bild: Castrol.
Werbung
Werbung
Claudia Leistritz

Mit einer Summe von „bis zu 50 Millionen“ britischen Pfund (GBP), plant die englische Schmierstoffmarke Castrol ein neues Testzentrum am BP-Hauptsitz und Technologiestandort in Pangbourne westlich von London zu errichten. Wie das Tochterunternehmen von BP in seiner Pressemeldung verlautbart, sollen die umgerechnet rund 59 Millionen Euro in ein „hochmodernes“ Testzentrum für die Batterien elektrischer Fahrzeuge (EVs, Electric Vehicle) sowie ein Analyselabor fließen. Bereits zuvor hatte BP angekündigt, bis Ende 2030 „bis zu 18 Milliarden“ britische Pfund (etwa 21 Milliarden Euro) für „das britische Energiesystem“ aufzubringen. Mit dem neuen Vorhaben, so die Meldung, zeige BP sein Engagement für die Förderung von Elektromobilität und den Ausbau emissionsarmer Fahrzeuge.

Absicherung von Arbeitsplätzen

Konkret soll mit der neuen Forschungsanlage die Entwicklung von Technik, Batterie- und Fluidtechnologie für neue Anwendungen wie Elektrofahrzeuge und Ladegeräte, aber auch Rechenzentren beschleunigt vorangebracht werden, heißt es. Mit der Inbetriebnahme werde Ende 2024 gerechnet. Zugleich sichere die Investition am Haupsitz von BP die dortigen Arbeitsplätze der Bereiche Technologie, Ingenieurwesen und Forschung. Gegenwärtig sind in Pangbourne, der internationalen Unternehmenszentrale der BP-Marke Castrol, Forschung und Entwicklung in den Bereichen Kraftstoffe, Schmiermittel und EV-Fluids lokalisiert und etwa 400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Technologieeinrichtungen des Konzerns sind dort bereits seit über 40 Jahren untergebracht und sollen den Angaben zufolge zu einem „führenden Zentrum in Großbritannien für Flüssigkeitstechnologien“ ausgebaut werden.

Wandel zu E-Fahrzeugen beschleunigen

Louise Kingham, Head of Country bei BP Großbritannien, bekräftigt den „vollen“ Einsatz des Konzerns einerseits für das Land Großbritannien, andererseits dafür, hier die Energiewende voranzutreiben. Die Investition werde den Wandel zu Elektrofahrzeugen beschleunigen, meint Kingham, „denn unsere Lösungen tragen zur Entwicklung des Transportsektors weg von den fossilen Brennstoffen bei“.

Den Angaben zufolge soll das neue Forschungszentrum marktführende Flüssigkeitstechnologien und technische Lösungen für Hybridfahrzeuge und voll batteriebetriebene Elektrofahrzeuge voranbringen, um die umfassende Einführung von Elektrofahrzeugen zu unterstützen. Castrol hat unter der Bezeichnung Castrol ON bereits EV-Fluids herausgebracht, die die Temperatur in der Batterie regulieren und dadurch „extrem schnelles“ Laden ermöglichen sollen. Im Resultat ließe sich so mit einer einzigen Ladung mehr Reichweite für E-Fahrzeuge erzielen und zugleich Effizienz wie Lebensdauer des Antriebsstrangs optimieren.

Wärmemanagement für Datenmengen

Abgesehen von der Anwendung im Fahrzeugbereich könnten aber auch andere Branchen die Produkte nutzen. Beispielsweise Rechenzentren, die vermehrt Wärmemanagementflüssigkeiten benötigten, da hierüber der größte Teil des weltweiten IP-Datenverkehrs (Internet Protocol) läuft. „Seit 2010 hat sich die Zahl der Internetnutzer weltweit verdoppelt, während der globale Datenverkehr über das Internet um das 15-fache gestiegen ist“, verdeutlicht Castrol den Bedarf. Dieser Trend werde sich wohl sicher im nächsten Jahrzehnt fortsetzen.

Zur Elektrifizierung verpflichtet

Man habe sich verpflichtet, die Elektrifizierung im Transportwesen und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu unterstützen, sagt Michelle Jou, CEO von Castrol. Die vermehrte Nachfrage bei EV-Fluids biete dem Unternehmen eine große Chance im Ziel, in diesem Sektor zum Marktführer zu werden. „Zwei von drei führenden Fahrzeugherstellern verwenden Castrol ON EV-Fluids für die Werksbefüllung.“ Und auch als offizieller Ausrüster des Jaguar TCS Racing Formula E-Teams für EV-Fluids sei man nun in der Lage, weitere strategische Technologien und Kapazitäten für die Weiterentwicklung von EV-Fluids aufzubauen. „Die Anlagen verdeutlichen auch unserer Kundschaft unsere integrierte technische Kompetenz und unseren Beitrag zum Wandel zu Elektrofahrzeugen“.

Weiter, schneller, länger

Wichtiges Ziel für die EV-Kundschaft sei es, schnellstes und „extrem zuverlässiges“ Laden möglich zu machen, sagt Richard Bartlett, Senior Vice President von BP Pulse, dem BP-Geschäftsbereich für das Laden von E-Fahrzeugen. Daher werde weiterhin weltweit in ein eigenes „ultraschnell ladendes Netzwerk“ für Pkw und Lkw investiert. Das Engagement in das neue Entwicklungszentrum ermögliche es dem Unternehmen, zusammen mit den Fahrzeughersteller-Partnern die Batterie- und Ladetechnologie sowie digitale Lösungen zu entwickeln, „damit E-Fahrzeuge weiter fahren, schneller laden und länger halten“.

Castrol beabsichtige, gemeinsam mit Autoherstellern und –zulieferern in der neuen Forschungsanlage weiterhin „die Batterietechnologien und die dazugehörigen Wärmemanagementflüssigkeiten der Zukunft“ zu entwickeln. Außerdem wolle man mit der Arbeit an ultraschnellen Ladelösungen die Wachstumsstrategie von BP Pulse festigen, schließt der Bericht.

Printer Friendly, PDF & Email
Werbung
Werbung