Würth: Mit Automatikfunktion Steinschlagschäden an der Windschutzscheibe in Minuten reparieren

Ein Betätigungsfeld mit hohem Geschäftspotential könnte für Werkstätten die Reparatur von Glasschäden an Windschutzscheiben darstellen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Prozess unter zeit- und kostensparenden Bedingungen abläuft. Das findet der baden-württembergische Anbieter von Montage- und Befestigungstechnik Würth, der genau hierfür eine neue Lösung entwickelt hat: ein softwaregestütztes Steinschlagreparatur-System mit automatischer Befüllung der Schadstelle. Eine weitere Besonderheit der laut Anbieter ohne besondere Vorkenntnisse anwendbaren Methode besteht darin, dass für alle Steinschlagarten nur noch ein einziges Harz benötigt wird.

Deutlich schneller

Als „Herzstück“ des neuen Reparatursystems dient eine vollautomatische Druck-Vakuum-Harzbefüllung, die von einer speziell für diese Innovation entwickelten Software gesteuert wird. Laut Bericht habe sich nach ersten praktischen Erfahrungen gezeigt, dass durch die „automatische Box“ der Reparaturaufwand für einen Steinschlag von etwa einer halben Stunde auf nur wenige Minuten – die Bedienungsanleitung spricht von sieben – verringert werden kann. Für die Beschleunigung sorgt die Automatikfunktion, die die bisher manuell durchgeführten Vakuum- und Druckphasen übernimmt.

Die Innovation verbessere den Arbeitsprozess signifikant und könne die Kosten ohne Einbußen in der Qualität „um bis zu 30 Prozent“ senken, heißt es. Unterstützt wird der Vorgang durch ein Touch-Display mit intuitiver Menüführung und selbsterklärender Bedienung, die den gesamten Prozess auf nur wenige Schritte reduziert.

Würth beschreibt die Prozedur, deren erste Schritte der sonst auch üblichen Abfolge entsprechen, folgendermaßen:

• Anbringen eines Spiegels an der Windschutzscheibeninnenseite hinter der Steinschlagstelle
• Vorbereitung der beschädigten Stelle durch „cracken“
• Reparaturbereich reinigen
• Werkzeughalter anbringen
• Kunststoffinjektor in den Werkzeughalter einschrauben
• Reparaturbox mit Luftschlauch an Kunststoffinjektor anschließen

Die Führung durch den Reparaturprozess übernimmt nun die Reparaturbox, die die Steinschlagstelle automatisch auffüllt. „Entscheidend ist dabei, dass für alle Steinschlagarten nur noch ein Harz erforderlich ist“, schreibt Würth. Die Aushärtezeit mit dem Harz dauert jedenfalls nur 90 Sekunden. Vom Ende der Reparatur kündet ein Signalton. Die letzten Arbeitsschritte entsprechen wieder dem herkömmlichen Prozess: Entfernen von überschüssigem Harz und Polieren der Reparaturstelle.

Systemkoffer in unterschiedlicher Ausführung

Der Anbieter aus Künzelsau stellt den geringen händischen Arbeitsaufwand und die leichte Einarbeitung in das System als weiteren Beitrag zur Effizienzsteigerung heraus. Für die manuelle Scheibenreparatur von Steinschlagschäden hat Würth schon seit längerer Zeit einen entsprechenden Systemkoffer aus seinem Orsy-Ordnungssystem mit sämtlichen erforderlichen Komponenten im Portfolio. Wer diese Arbeitsmethode bevorzugt, kann nach wie vor das Handpumpensystem bestellen.

Zum Umstieg beziehungsweise zur Aufrüstung auf die automatische Version führt Würth einen Orsy-Systemkoffer, der nur die für die automatische Durchführung erforderlichen zusätzlichen Geräte enthält. Wer also das automatische System nutzen will, benötigt entweder diese beiden Koffer, um für alle Arbeitsschritte gerüstet zu sein (und kann dann auf Wunsch wieder zur händischen Version greifen), oder besorgt sich gleich das neue Komplett-Set für die automatische Methode. Für senkrecht montierte Nutzfahrzeug-Windschutzscheiben sind bei Würth extra Vertikaladapter erhältlich.