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Werkstattreinigung: Reifen, Ruß und rutschhemmende Fliesen

Gummiabrieb im Verkaufsraum, Öl unter der Hebebühne – in bestimmten Bereichen von Autohäusern und Werkstätten werden oft rutschhemmende Fliesen aus Feinsteinzeug verlegt. Doch wie bekommt man strukturierte Bodenbeläge sauber? Das „Geheimnis“ liegt in der Kombination von Maschine, Reinigungsmittel und Pad. 

Mit einer handgeführten rechteckigen Exzentermaschine in Kombination mit Pads und dem richtigen Feinsteinzeugreiniger werden vergraute Sicherheitsfliesen wieder sauber. | Bild: haid-tec
Mit einer handgeführten rechteckigen Exzentermaschine in Kombination mit Pads und dem richtigen Feinsteinzeugreiniger werden vergraute Sicherheitsfliesen wieder sauber. | Bild: haid-tec
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Tobias Schweikl

In Bereichen, in denen Fahrzeuge gewartet und repariert werden, hat der Kunde normalerweise keinen Zutritt. Um die Rutschgefahr für die Mitarbeiter zu verringern, werden in der angrenzenden Werkstatt von Autohäusern so genannte „Sicherheitsfliesen“ verlegt. Offizieller Begriff: Feinsteinzeugfliese mit Verdrängungsraum. Die Deutsche Gesetzlichen Unfallversicherung verlangt für Werkstätten für die Fahrzeuginstandhaltung zwar nicht den höchsten Grad an Rutschhemmung und Verdrängungsraum – das wäre R13 und V8 – aber der Graben unter der Hebebühne, wo Öl auslaufen kann –, muss mit Sicherheitsfliesen der Rutschhemmungsklasse R 12 und Verdrängungsraum V 4 ausgestattet sein (siehe DGUV-Regel 108-003, Anhang 1). Im Verkaufsraum eines Autohauses genügt die Rutschhemmungsklasse R 9.

Der Vorteil der rutschhemmenden Fliesen: Sie sind robust, extrem widerstandsfähig und damit langlebig. Den Nachteil aber ist: Die stark strukturierten Fliesen sind wahre Schmutzfänger. Nach dem Wischen oder dem Reinigen mit Scheuersaugmaschine bleibt immer Wasser in den Vertiefungen hängen. Trocknet das Wasser weg, bleiben Kalk, Schmutz und Tenside zurück – der Boden wird bei unsachgemäßer Reinigung zunehmend grauer.

Sylke Thomas, Objektleiterin bei Gebäudeservice Elster, kennt dieses Problem nur allzu gut: „Wenn wir gerufen werden, sind die Fliesen oft schon ganz schwarz“, erzählt Thomas.

Die Objektleiterin, die seit acht Jahren beim Hamburger „Gebäudeservice Elster“ tätig ist, macht bei neuen Kunden vor Ort erst einmal eine „Wischprobe“ – mit klarem Wasser!

„Das habe ich mir von David Haid, Leiter Anwendungstechnik bei haid-tec, abgeguckt. Er nimmt immer einen Hand-Pad und klares Wasser und wischt über eine kleine Fläche am Boden. Man sieht sofort einen Unterschied“, erzählt die Objektleiterin.

Diese Erfahrung machte auch Werkstatt-Leiter Yves Wagner vom Motorradhaus Limbächer & Limbächer in Filderstadt-Bernhausen. Zum dem Motorrad-Fachhänder südlich vom Stuttgarter Flughafen pilgern Motorradfans aus ganz Europa. Es ist mit 20.000 Quadratmeter Fläche das größte Motorradhaus Deutschlands.

Nach den Vorgaben von Yamaha wurde die Werkstatt umgebaut und ein neuer Fliesenboden verlegt. Verwendet wurden rutschsichere Fliesen der Rutschhemmungsklasse R 11, die sehr viel heller waren als der vorher, dunkel gecheckte Boden. Laut Yves Wagner gelang es ihnen nicht, den neuen Boden mit den vorhandenen Reinigungsmitteln und der Reinigungsmaschine so zu säubern, dass sie zufrieden waren.

Der Hersteller der Fliesen vermittelte den Kontakt zur Firma haid-tec, die vor Ort eine Wischprobe machte und bei einem zweiten Termin ihr Reinigungskonzept vorstellte. Yves Wagner ist mehr als zufrieden mit dem Ergebnis:

„Die für die Reinigung zuständigen Mitarbeiter haben eine genaue Anleitung erhalten, wie sie den Boden zu reinigen haben. Mit dem richtigen Gebrauch der Maschine, der richtigen Dosierung des speziellen Unterhaltsreinigers sowie der Umrüstung auf PolyPlusPads bzw. MelaminPlusPad ist es gelungen, die Optik wieder so herzustellen, wie wir es uns wünschen“, so Wagner.

Auch Sylke Thomas, die für 76 Reinigungskräfte im Raum Niedersachsen verantwortlich ist, empfiehlt die Pads von haid-tec:

„Sie sind sehr langlebig und stabil und holen allein aufgrund ihrer Beschaffenheit richtig gut den tiefsitzenden Schmutz raus“, so Thomas.

Das kann auch der Geschäftsführer der toma Gebäudereinigungsgesellschaft mit Sitz in Stockach am Bodensee, Johannes Breinlinger, bestätigen. Seine Mitarbeiter erzielen die besten Reinigungsergebnisse mit der Kombination von handgeführter Einscheibenmaschine plus MelaminPlusPads plus Wasser. Durch die vibrierenden Bewegungen der Maschine in Kombination mit den Pads aus Melaminschaumharz kommt man tief in die Poren der Sicherheitsfliesen, der Einsatz einer „Chemiekeule“ ist nicht nötig.

„Für die Sicherheitsfliesen mit ihrer zackigen Oberfläche ist diese Kombi ideal“, bekräftigt Breinlinger.

Tipp Nr. 1: Pflegende Substanzen sind tabu

Nicht immer reicht es, mit klarem Wasser zu hantieren. haid-tec aus dem schwäbischen Rottenacker hat speziell für die Reinigung von Feinsteinzeug Reiniger entwickelt, die die Umwelt schonen und trotzdem hoch wirksam sind. Thomas Haid-Thoma entwickelt seit über 20 Jahren Reinigungskonzepte. Er betont: „Reinigungsmittel, die Wachse, Seifen, Rückfetter oder schichtbildende Substanzen beinhalten, sind tabu. Sie führen nur zu einer erhöhten Schmutzanlagerung und zur Verglättung des Bodenbelags. Normale Feinsteinzeugfliesen, die ab Werk eine glänzende Oberfläche aufweisen, werden dann wieder schön, wenn sie sauber sind und mit Hilfe der Maschine und dem passenden Pad gereinigt werden.

Tipp Nr. 2: Bürste der Reinigungsmaschine durch Pads ersetzen

Viele Werkstätten setzen für die tägliche Reinigung in der Regel Schauersaugmaschinen ein. Es empfiehlt sich, die ab Werk mitgelierten Bürsten durch Pads auszutauschen. Reinigungsexperte Johannes Breinlinger: „Da die Pads bis in die feinen Vertiefungen der Feinsteinzeugfliese kommen, eignen sie sich sehr gut für die poröse Oberfläche der Fliesen. In Kombination mit den kreisenden und vibrierenden Bewegungen einer Exzenter-Maschine werden die Böden wirklich sauber.“

Tipp Nr. 3: Mopps aus Mikrofaser statt Baumwolle verwenden

Werden die Böden täglich ohne den Einsatz einer Maschine nass gewischt, sollte man zumindest Mopps aus Mikrofaser verwenden, rät der Geschäftsführer der haid-tec Oberflächentechnik GmbH. Sie nehmen den Schmutz gut auf, solange bis die Faser mit Schmutz zugesetzt ist. Für die Bereiche mit den Sicherheitsfliesen ist der Wischmopp kontraproduktiv, betont auch Sylke Thomas: „Der wirkt wie ein Anker und bremst auf dem rutschhemmenden Boden. Hingegen kommen Mikrofaser-Pads sehr gut in die mikroskopisch kleine Berg- und Tal-Landschaft.“

„Falsche Chemie, falsche Dosierung, unzureichende Mechanik!“ – so beschreibt Thomas Haid-Thoma ganz knapp die häufigsten Fehlerquellen bei der Reinigung rutschhemmender Fliesen. Wer sich an den oben genannten Tipps orientiert, dem wird es mit relativ wenig Aufwand gelingen, auch stark strukturierte Feinsteinzeugfliesen nach den Vorgaben der DGUV und den geltenden Hygieneverordnungen sauber zu halten.

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