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Michelin-Reifen: Länger haltbar mit 3D-Druckverfahren

Mit einer neuen Drucktechnik verspricht Michelin eine höhere Haltbarkeit für seine Reifen. Für den längeren Fahrspaß sorgt ein sich selbst erneuerndes Profil, das der Reifenhersteller durch ein spezielles 3D-Druckverfahren produzieren kann.

Bis auf 1,6 Millimeter lassen sich die neuen Michelin-Reifen herunterfahren – ohne dass das negative Auswirkungen auf die Bremswirkung hat. (Foto: Michelin)
Bis auf 1,6 Millimeter lassen sich die neuen Michelin-Reifen herunterfahren – ohne dass das negative Auswirkungen auf die Bremswirkung hat. (Foto: Michelin)
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Claudia Leistritz
(erschienen bei Unterwegs auf der Autobahn von Christine Harttmann)

Eine neuartige 3D-Drucktechnik soll Michelin-Reifen ein längeres Leben bescheren. Bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern können die Pneus laut dem Hersteller heruntergefahren werden, ohne dabei an Bremsleistung zu verlieren. Gegenüber Reifen minderer Qualität soll das der entscheidende Vorteil sein, da diese laut Michelin schon vor Erreichen der Mindestprofiltiefe Bremswirkung verlieren. Viele Autofahrer würden ihre Reifen daher früher wechseln.

Das hat Auswirkungen auf den Geldbeutel. Insgesamt 6,9 Milliarden Euro, so rechnet es der Reifenhersteller vor, könnten europäische Verbraucher pro Jahr in Summe sparen, würden sie die Reifen bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe fahren.

„Performance ist keine Frage der Profiltiefe“, sagt Theres Gosztonyi, Chefin der Pkw-Reifensparte bei Michelin Europe North.

„Premiumreifen von Michelin bremsen auch bei 1,6 Millimetern Profiltiefe noch zuverlässig.“

Möglich macht es eine spezielle Drucktechnik von Michelin, die besonders filigrane Strukturen im Reifenprofil ermöglicht und den Reifen damit langlebiger macht. Würden alle Autofahrer auf solche Reifen umsteigen, hätte das einen großen Effekt: Michelin hat errechnet, dass 6,6 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden könnten, wenn alle Autos in Europa mit den Michelin Pneus unterwegs wären. Weil die Verbraucher aber oft auf minderwertige Reifen zurückgreifen würden, müssten jährlich bis zu eine Millionen Tonnen Rohstoffe mehr gefördert und verarbeitet werden – allein bezogen auf Europa.

Hinzu kommt, dass die Reifen müssen nicht nur hergestellt, sondern später auch wieder entsorgt werden müssen. Zudem würden rund 5.700 Hektar Wald zusätzlich gerodet, also etwa 5.800 Fußballfelder, um den Bedarf an zusätzlichen Rohstoffen und Energie zu decken, wenn alle Autofahrer in Europa ihre Sommerreifen schon bei drei Millimetern Restprofil wechseln.

Die Förderung dieser Rohstoffe, die Produktion der zusätzlichen Reifen und der höhere Rollwiderstand neuer Reifen – im Vergleich zu gefahrenen – würde schließlich zu weiteren Emissionen von bis zu 6,6 Millionen Tonnen CO 2 führen.

„Bis 2050 ist es unser Ziel, die Produktion des Reifens in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft zu halten. Das unterstreichen wir heute schon durch den nachhaltigen Anbau von Naturkautschuk oder unsere Partnerschaft mit Enviro zum Verwerten von Altreifen in wiederverwendbare Rohstoffe für die Herstellung von Neureifen“, berichtet Theres Gosztonyi.

Zu den Mehrkosten für häufigere Reifenkäufe addieren sich jährlich bis zu 800 Millionen Euro durch den höheren Kraftstoffverbrauch infolge eines höheren Rollwiderstandes der Neureifen im Vergleich zum gleichen Reifen mit weniger Restprofil. Gosztonyi:

„Wer am Reifen spart, zahlt unter dem Strich drauf. Anschaffungspreise und höherer Kraftstoffverbrauch der Neureifen können versteckte Kosten von bis zu 40 Prozent pro Jahr1 nach sich ziehen.“

Bei der 3D-Druck-Technik werden mittels des Laserschichtverfahrens die komplizierten Formen für Profile hergestellt, die hohe Leistungen der Michelin Reifen ermöglichen. Diese „gedruckten“ Formen erlauben wesentlich filigranere Profilstrukturen als beispielsweise gefräste oder gegossene Formen. Das ermöglicht das sich selbst erneuernde Profil der Michelin-Reifen. Zudem sorgen laut dem Hersteller hochentwickelte Gummimischungen auch nach vielen Kilometern auf Nässe immer noch für viel Grip. Mit der aufwändigen Gestaltung einer abgerundeten Aufstandsfläche gäben die Michelin Reifen, die mit den Techniken der „Performance Made to Last“entwickelt wurden, viel Sicherheit bis zur Mindestprofiltiefe.

Reifen der neuen Technologie gibt es auch für Lastwagen. In Kombination mit dem „Performance Made to Last“-Leitprinzip bietet Michelin als Mobilitätsanbieter für Lkw-Flotten und Transportunternehmen eine Lösung, die einen verfrühten Reifenwechsel vermeidet und gleichzeitig große Potenziale zur Kosten-Senkung bietet. Der Hersteller gibt bekannt, dass die Laufleistung eines Lkw-Reifens dank des sogenannten Michelin Mehrlebenkonzepts um bis zu 150 Prozent gesteigert werden könne, wenn der gefahrene Neureifen einmal mit einem speziellen Runderneuerungsverfahren bearbeitet und zweimal nachgeschnitten wurde.

Runderneuerte Reifen generieren nach den Berechnungen, die Michelin anführt, im Vergleich zu nicht runderneuerbaren Reifen Rohstoffeinsparungen von bis zu 70 Prozent. Des Weiteren seien runderneuerte Reifen in der Lage durch einen geringeren Rollwiderstand im Vergleich zu nicht-runderneuerungsfähigen importierten Reifen, die Luftverschmutzung durch Feinstaub um bis zu 1,3 Tonnen und um bis zu 5.400 Kilogramm an CO2-Emissionen zu verringern.

„Da viele Flotten aufgrund rechtlicher oder wirtschaftlicher Anforderungen über strenge Umweltzertifikate verfügen müssen, bietet Michelin mit seiner Kombination aus „Performance Made To Last“ und Mehrlebenkonzept die perfekte Voraussetzung, um die nötige Kraftstoffeffizienzsteigerung zu erreichen. Schließlich wirkt sich die hohe Laufleistung auch positiv auf die Standzeiten aus: Durch die lange Nutzungsdauer sinken absolut gesehen die benötigten Zeiten für die Reifenmontage“, so Mark Perbaums, Chef der Lkw-Reifensparte bei Michelin Europe North.

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