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Neue Regeln für Lkw

Der Winter rückt näher und es könnte bald wieder glatt werden auf unseren Straßen. Die richtige Zeit also für die Wintertipps des ADAC Truckservice.

Neu im Winter: Lkw-Winterreifen tragen künftig Bergpiktogramm mit Schneeflocke. (Foto: ADAC Truckservice)
Neu im Winter: Lkw-Winterreifen tragen künftig Bergpiktogramm mit Schneeflocke. (Foto: ADAC Truckservice)
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Christine Harttmann

Nach den sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage unterschätzen Lkw-Fahrer oft die Gefahren der kommenden kalten Jahreszeit. Um gut durch den Winter zu kommen, sei die richtige Bereifung entscheidend, rät Sigmund Schichor, ADAC TruckService-Experte für Pannenprävention. „Wer jetzt seine Flotte fit für den Winter macht, sollte vor allem die neuen Winterreifenregeln für Lkw beachten.“

Schon längstens bekannt: Winterreifen sich bei Glätte, Schnee oder Matsch an allen permanent angetriebenen Antriebsachsen von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen Pflicht. Neu ist allerdings, dass die M+S-Reifen künftig durch Alpine-Reifen, erkennbar am Bergpiktogramm mit Schneeflocke, abgelöst werden. Wer dennoch einen M+S-Reifen als Winterreifen verwenden will, muss auf das Produktionsdatum schauen. M+S-Reifen, die ab dem 1. Januar 2018 hergestellt werden, sind als Winterreifen nicht mehr zugelassen. Für alle vor dem Stichtag produzierte M+S-Reifen dagegen gilt noch eine Übergangsfrist bis zum 30. September 2024. Die Strafen für nicht angepasste Bereifung liegen bei 60 Euro, 80 Euro werden bei Behinderung und 120 Euro bei einem Unfall fällig, jeweils zuzüglich ein Punkt.

Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern, der ADAC TruckService empfiehlt jedoch Winterreifen mit vier Millimeter Restprofil und mindestens eine Antriebsachse mit sechs Millimetern Restprofil auszustatten. Außerdem sei es ratsam, die Schneeketten vor dem Wintereinbruch zu kontrollieren und das Anlegen der Ketten zu trainieren.

Neben dem Profil ist für guten Grip die Kontrolle des Reifendrucks wichtig. Ist er zu hoch oder zu gering, setzt sich das Profil schneller zu, der Bremsweg wird länger und das Fahrzeug kommt leichter ins Rutschen. Zudem steigt der Verbrauch und die Reifen verschleißen schneller.

Wer im Ausland unterwegs ist, sollte sich über die Rechtsvorschriften bezüglich Winterreifen und Schneeketten auf der Route schlau machen, denn die variieren in Europa erheblich. Bei Missachtung von nationalen Winterreifenpflichten drohen teilweise drastische Strafen bis hin zu Einreiseverboten, Führerscheinentzug und Bußgelder bis zu 5.000 Euro.

Die Klassiker unter den Lkw-Winterpannen sind, so die Erfahrungen des Pannendienstes, schwache Batterien, Defekte an der Beleuchtung und eingefrorene Bremsventile. Pannen, die sich auf tiefentladene Batterien zurückführen lassen, stehen dabei an der Spitze. Eine Rolle spielen dabei die vielen elektrischen Verbraucher sowie die höhere Belastung beim Anlassen eines kalten Dieselmotors. Beides fordert die Batterie zusätzlich. Meist zeige sich schon am ersten richtig kalten Tag, ob die Batterie noch genügend Kraft habe. Und einen Tipp hat der ADAC Truckservice auch parat: Wenn die Säuredichte stimmt, können nicht einmal hohe Minusgrade der Batterie etwas anhaben.

Wichtig ist auch der Frostschutz im Bremssystem. Damit die Bremsen nicht versagen, muss der geprüft und die Entwässerungsventile an Druckluftkesseln betätigt werden. Wegen der Korrosionsgefahr sollte der Fahrer außerdem die Verbindungsteile aus Metall im Blick haben. Insbesondere Kabel mit Scheuerstellen, Batterieübergabepunkte oder Anhängersteckdosen sollten regelmäßig gecheckt und gründlich gereinigt werden.

Eine angepasste Fahrweise ist bei Eis und Schnee selbstverständlich. Bei schlechter Sicht durch Nebel, Schnee oder Regen (weniger als 50 Meter) gilt für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zudem ein Überholverbot. Die Missachtung führt zu einem Bußgeld von 120 Euro und einem Punkt in Flensburg.

Außerdem gilt:

Die Klimaanlage auch im Winter ab und zu einschalten, das hält die Dichtungen geschmeidig und garantiert, dass sie am ersten heißen Tag auch funktioniert.Türgummis mit Hirschtalg behandeln verhindert ein Einfrieren der Tür.Die warme Decke gehört ins Fahrzeug, der Türschlossenteiser ins Handgepäck und rechtzeitig tanken sobald die Tanknadel sich Richtung Viertelvoll neigt. (ha)

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