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Recycling: Renault Trucks plant Demontierfabrik

Der französische Lkw-Hersteller will den Verbrauch natürlicher Ressourcen und die Umwelteinflüsse aus der Nutzung seiner Schwertransporter so weit wie möglich reduzieren. Dazu hat das Unternehmen nun eine weitere Fabrik eingerichtet, die der Aufbereitung von Lkw-Altteilen dient.

In der Used Trucks Factory von Renault Trucks in Bourg-en-Bresse werden gebrauchte Lkw der Marke umgebaut und wieder fahrtüchtig gemacht. Mit der "Used Parts Factory" sollen zukünftig einzelne Bauteile altgedienter Lkw einer Wiederverwendung zugeführt werden. | Bild: Renault Trucks.
In der Used Trucks Factory von Renault Trucks in Bourg-en-Bresse werden gebrauchte Lkw der Marke umgebaut und wieder fahrtüchtig gemacht. Mit der "Used Parts Factory" sollen zukünftig einzelne Bauteile altgedienter Lkw einer Wiederverwendung zugeführt werden. | Bild: Renault Trucks.
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Claudia Leistritz

Um natürliche Ressourcen zu schonen und zugleich schädliche Auswirkungen auf die Umwelt möglichst niedrig zu halten, setzt Renault Trucks nach eigenen Angaben in allen seinen industriellen Aktivitäten auf die Kreislaufwirtschaft. Diese dient dazu, den Lebenszyklus von Materialien und Produkten beispielsweise durch Wiederverwendung, Aufbereitung und Reparatur zu verlängern und zugleich die Abfallmenge zu mindern.

Das Unternehmen der Volvo Group hat zu diesem Zweck in Frankreich, mit seiner „Used Trucks Factory“ in Bourg-en-Bresse und in seiner Fabrik in Limoges bereits zwei Einrichtungen in Betrieb, die sich mit der Umwandlung und Instandsetzung von Gebraucht-Lkw befassen. Wie der Truckhersteller in seiner Pressenachricht mitteilt, will man diese Aktivitäten nun mit einer auf Einzelteile fokussierten „Used Parts Factory“ ausweiten und in einer Industrieanlage in Vénissieux bei Lyon zukünftig Schwertransporter der eigenen Marke zur Wiederverwendung des Materials in ihre Bestandteile zerlegen.

Drei Wege der Wiederverwendung

Dem Bericht zufolge investiert Renault Trucks seit fünf Jahren in das System der Kreislaufwirtschaft und arbeitet hier nach einer dreigleisigen Methode, die die eigenen, gebrauchten Trucks oder Bestandteile zunächst erneuert, im zweiten Schritt einer weiteren Nutzung zuführt und zum Schluss die einzelnen Materialien wiederverwertet (recycelt).

Um seine vermarkteten Fahrzeuge so lange wie möglich nutzen zu können, werden zum Beispiel in der Used Trucks Factory gebrauchte Lkw nach strengen industriellen Verfahren umgebaut und im Aufarbeitungszentrum in Lyon die Fahrzeuge oder auch gebrauchte Sonderserien unter Anwendung neuester Technologien fahrtüchtig gemacht.

Auf Studiengrundlage

Zur Fortsetzung dieser Aktionen wurde nun in einer Industrieanlage die Used Parts Factory gegründet, in der Lkw und deren Einzelteile zerlegt und diese dann entweder wiederaufbereitet oder recycelt, deren Rohstoffe also wiederverwertet werden sollen. Zuvor hatte man, wie Renault Trucks ausführt, im Jahr 2020 zusammen mit dem darauf spezialisierten Unternehmen Indra Automobile Recycling und der französischen Umwelt- und Energiebehörde Ademe (Agence de l’Environnement et de la Maîtrise de l’Énergie) eine Vorstudie durchgeführt.

Haltbarkeit über 1,5 Millionen Kilometer

Das neue Werk im Industriestandort von Renault in Lyon-Vénissieux soll nun ausgediente Lkw so gut wie möglich verwerten und die Komponenten einer Wiederverwendung zuführen. Die Fabrik liegt nahe dem Logistikzentrum, verfügt über eine Fläche von 3.000 Quadratmetern und soll künftig gebrauchte Renault-Trucks „mit einem hohen Kilometerstand“ verarbeiten, die aber aufgrund der hohen Fertigungsqualität noch über gut brauchbare Bestandteile verfügen. „Die Komponenten der Renault Trucks-Lkw“, heißt es, „sind nämlich so konzipiert, dass sie mehr als 1,5 Millionen Kilometer lang halten“.

Weiterverwenden oder verwerten

In der neuen Used Parts Factory nun werden die Trucks zerlegt und die zur Wiederverwendung geeigneten Bauteile wie Motor, Getriebe, Kabine, Tank, Stoßstangen, Leitblech aussortiert. Der Rest wird dem Recycling zugeführt: Längsträger beispielsweise werden zugeschnitten und in eine nahe gelegene Gießerei gebracht, die aus den Stücken Metall zur Fertigung eines neuen Fahrzeugs gewinnt.

Die zur Wiederverwendung bestimmten Altteile dagegen werden geprüft, gereinigt und erhalten zur Identifizierung und Rückverfolgbarkeit entsprechende Kennzeichnungen. Dann kommen sie in das nahegelegene Renault-Trucks-Ersatzteillager und werden dort ebenso gelagert wie die neuen Originalteile.

Laut eigenen Angaben werden die aufbereiteten Teile dann unter dem Label „Used Parts by Renault Trucks“ (Gebrauchtteile von Renault Trucks) ebenso wie neue Ersatzteile vermarktet. Die Händler erhalten Zugriff auf diese Komponenten über das Ersatzteil-E-Commerce-Portal des Herstellers. Die Produkte, heißt es, haben eine Herstellergarantie und sind „durchschnittlich 50-60 Prozent billiger als neue Teile“.

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