Recycling: Zare und RSU erleichtern professionelle Altreifenentsorgung über Online-Plattform TyreSystem
In Deutschland fallen jährlich rund 600.000 Tonnen an Altreifen an, die laut Gesetz fachgerecht zu entsorgen sind. Jedoch nur rund 30 Prozent davon werden auch so behandelt, wie es der Gesetzgeber vorschreibt – und so landet das verrottungsresistente Gummimaterial nicht selten auch auf illegalen Halden in der Natur, kann dort das Grundwasser belasten und erhebliche Umweltschäden hervorrufen. Um dies zu verhindern und Fachbetriebe wie Autohäuser, Werkstätten, aber auch die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam zu machen, wurde die nordrhein-westfälische Initiative Zare (Zertifizierte Altreifen Entsorger) gegründet. Denn der richtige Umgang mit der Altsubstanz, so der Experte, dient nicht nur dem Schutz der Natur – abgefahrene Reifen mit ihrer kunstfaser- und stahldrahtbewehrten Karkasse enthalten zudem immer noch Bestandteile, die sich für eine Wiederverwendung eignen.
Kooperation mit Experten in ganz Deutschland
Die Initiative kooperiert mittlerweile mit rund 30 bundesweiten Fachbetrieben, die für eine garantiert professionelle Behandlung von Altreifen sorgen und als Ansprechpartner zum Thema dienen. Um den Prozess um eine professionelle Abgabe und Verarbeitung des Altmaterials zu unterstützen, sind diese Fachbetriebe nun auch mit dem Reifengroßhändler RSU vernetzt, der hierfür seine Online-Plattform zur Verfügung stellt.
Das Verfahren läuft über dessen deutschlandweiten Online-Reifenshop TyreSystem, den der Anbieter von Reifen und Reifenkomponenten, aber auch von Schulungen mit Hauptsitz rund 30 Kilometer südlich von Stuttgart speziell für Fachhandel und Gewerbe betreibt. Fachhändler und Autowerkstätten erhalten nun über diese Oberfläche beim Reifenkauf zugleich ein „Rundum-Sorglos-Paket“, das die Abgabe ausgedienter Pneus einschließt. Im Bericht heißt es:
„Auf der Plattform TyreSystem können nicht nur Neureifen, Felgen und Kfz-Zubehör gekauft, sondern auch die Abholung von Altreifen ganz einfach per Mausklick gebucht werden.“
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft sicherstellen
In Zusammenarbeit mit ihren Partnern will die Initiative Zare, eine Vereinigung von 18 bundesweiten Fachunternehmen aus dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), die Menge an widerrechtlich in der Natur abgelegten Reifen einschränken und zu einer sicheren Entsorgung beitragen. Die zertifizierten Entsorgungsunternehmen verfügen über das entsprechende Know-how, wissen das Material zu beurteilen und die passenden Verwertungswege zu finden, so dass eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft entstehen kann.
Altreifen lassen sich mehrfach wiederverwenden: so wird beispielsweise für die Runderneuerung die Karkasse mit einer neuen Lauffläche versehen. Dieses Verfahren kommt häufig bei Nutzfahrzeugreifen (laut Zare mit einem Anteil von rund 30 Prozent des Nfz-Reifenersatzmarktes in Deutschland) zum Zug. Den Angaben zufolge sind von den im EU-Raum jährlich eingesetzten, über 15 Millionen Lkw- und Busreifen nur etwa 8 Millionen Neureifen und über 6 Millionen Runderneuerte.
Zweitnutzung oder stoffliche/thermische Verwertung
Manchmal sind die Komponenten aber so wie sie sind noch brauchbar und können, in andere Länder exportiert, dort noch eine Weile Dienst tun. Ist das Material schon stark verschlissen, eignet sich immer noch die stoffliche und thermische Verwertung der übriggebliebenen Substanz. Im letzteren Fall wird das Material zur Energiegewinnung industriell verbrannt. Eine andere Form der Wiederverwertung besteht in der Verarbeitung zu Gummimehl und –granulat, das für eine wachsende Anzahl von Anwendungsbereichen zur Verfügung stehen kann. Hierfür muss die Substanz, die in den Hauptbestandteilen überwiegend aus Gummi, sowie aus Reifendraht und Textilfasern besteht, in eben diese Bestandteile wieder zerlegt werden.
Weiter sind aber auch in unterschiedlichem Maß noch Füllstoffe wie Ruß, Silica, Kohlenstoff sowie als Weichmacher Öle und Harze enthalten. Unter anderem zur Haltbarkeit werden der Masse noch weitere Chemikalien beigegeben. Eine stoffliche Verwertung ist entsprechend aufwendig und besteht in mehreren Zerkleinerungsschritten nach verschiedenen Methoden, so dass irgendwann auch beispielsweise per Magneten die Metalle aussortiert oder die Textil-Fasern entnommen ("herausgeblasen") werden können.
Vor allem Gummi lässt sich mannigfach verarbeiten und verhilft den Altreifen in Form von Mehl oder gröberem Granulat als Ausgangsmaterial zu einem zweiten oder dritten Leben als Sportbodenbelag, Antirutschmatte, Stahlmatte oder Türdichtung. Sogar als Beimischung zur Optimierung der technischen Eigenschaften von Asphalt eignet sich der Stoff: hier kann er durch Sicherstellung einer ausreichenden Elastizität Frostschäden oder bei hohen Temperaturen auch eine zu schnelle Erweichung verhindern.
Die Initiative Zare verfügt durch ihre Partner deutschlandweit flächendeckend über 25 Standorte, drei in den Niederlanden sowie einen in Österreich, die für eine fachgerechte Entsorgung von Altreifen zertifiziert sind. Weitere Informationen über die zertifizierten Altreifenentsorger sind über die eigene Website von Zare verfügbar.
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