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Gerade Klassiker brauchen Kümmerer

Ihre Zahl ist überschaubar, aber übersehen werden sie selten - die Oldtimer auf deutschen Straßen. Und in den spezialisierten Werkstätten sind die über 36.000 historischen Nutzfahrzeuge mit H-Kennzeichen gern gesehen.

Gemäß VDA sind in Deutschland 545 Oldtimer-Busse unterwegs. Der Büssing NAG 900 N von 1938 fährt mit H-Kennzeichen und wird regelmäßig in den Werkstätten der Dresdner Verkehrsbetriebe gepflegt, gewartet und instandgesetzt. (Bild: PROFI Werkstatt)
Gemäß VDA sind in Deutschland 545 Oldtimer-Busse unterwegs. Der Büssing NAG 900 N von 1938 fährt mit H-Kennzeichen und wird regelmäßig in den Werkstätten der Dresdner Verkehrsbetriebe gepflegt, gewartet und instandgesetzt. (Bild: PROFI Werkstatt)
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Martin Schachtner

Insgesamt stieg der Bestand aller historischen Fahrzeuge, inklusive Motorräder und Nutzfahrzeuge, auf 477.386. Das ergab eine aktuelle Auswertung des Oldtimer-Bestands in Deutschland durch den Verband der Automobilindustrie (VDA). Die Mehrzahl dieser Klassiker mit einem Alter von 30 Jahren oder mehr entstammt dem Pkw-Segment. Doch finden sich auch Nutzfahrzeuge darunter: Lässt man die land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen außen vor – das durchschnittliche Alter der Schlepper liegt laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) schließlich bei über 27 Jahren – so gibt es zum 1. Januar 21.141 Lkw mit H-Kennzeichen.

Hinzu kommen 14.725 Zugmaschinen und 545 historische Busse, die noch auf den Straßen bewegt werden, wie eine Nachfrage von PROFI Werkstatt ergab. VDA-Präsident Bernhard Mattes ließ laut Pressemeldung wissen: „Oldtimer erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Die historischen Fahrzeuge erleben einen ungebrochenen Boom." Der Verband setze sich dafür ein, dass Oldtimer auch in Zukunft ohne Einschränkung auf öffentlichen Straßen fahren dürften – auch wenn diese den modernen technischen Standards meist nicht entsprechen können. "Doch sie sind automobiles Kulturgut und haben eine sehr geringe Jahreslaufleistung“, fügte er hinzu. Laut Kraftfahrtbundesamt lag das Durchschnittsalter der Lkw im März 2017 bei 7,9 Jahren. Wesentlich jünger ist das Gros der Sattelzugmaschinen, diese sind im Durchschnitt 4,3 Jahre alt. Omnibusse kommen laut KBA-Analyse auf 8,7 Jahre.

Kfz-Gewerbe spezialisiert sich

Servicebetriebe mit einem Faible bzw. Geschäftssinn haben sich auf diese Klientel eingestellt. Auch verbandsseitig ist man vorbereitet und steht mit Know-how und Zertifizierung zur Seite: So werden seit Juli 2009 "Fachbetriebe für historische Fahrzeuge" von rund 60 Sachkundigen in den Kfz-Innungen zertifiziert, hieß es vergangenen Herbst vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Inzwischen weisen den Angaben zufolge mehr als 660 Kfz-Betriebe mit einem Zusatzzeichen zum Meisterschild auf ihre Klassiker-Kompetenz hin.

Von 2009 bis 2016 führte der Branchenverband zudem die Zusatzqualifikation „Kfz-Mechatroniker für Old- und Youngtimertechnik“ ein. In diesem Zeitraum absolvierten rund 200 Kfz-Techniker die Ausbildung. Das Ausbildungsmodell wurde schließlich aus Zeit- und Kostengründen beendet, hieß es. An der Akademie Deutsches Kfz-Gewerbe (TAK) können Kfz-Mechatroniker jedoch die Weiterbildung zum "Servicespezialisten Oldtimer und Youngtimer" wählen. Diese biete eine 80 Stunden umfassende Zusatzqualifizierung.

(msc)

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