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Shell Panolin: Energiekonzern stärkt Marktposition biologisch abbaubarer Schmierstoffe

Alle biologisch unbedenklichen Schmierstoffe des Mineralölunternehmens, die den hohen Anforderungen von Branchen wie Bauwesen, Landwirtschaft oder erneuerbare Energien entsprechen, werden unter einer Bezeichnung vereint. Die Produktgruppe soll auch durch Ausbau der Produktionskapazitäten weltweit stärkere Verbreitung finden. 

Shell vereint seine biologisch unbedenklichen Anwendungen für Schwermaschinen unter einer Bezeichnung. | Bild: Shell.
Shell vereint seine biologisch unbedenklichen Anwendungen für Schwermaschinen unter einer Bezeichnung. | Bild: Shell.
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Claudia Leistritz

Der Konzern Shell mit Hauptsitz in London zählt zu den größten Energieunternehmen der Welt. An den eigenen Tankstellen, davon rund 2.000 in Deutschland, wird die ganze Bandbreite heute üblicher Kraftstoffe wie Benzin, Diesel, verschiedene Erdgaskraftstoffe wie LNG (Flüssigerdgas, Liquefied Natural Gas), GTL (synthetischer Diesel aus Erdgas, Gas-to-Liquid) und LPG (Autogas, Liquefied Petroleum Gas) sowie immer mehr auch Wasserstoff und Strom angeboten. Shell produziert auch verschiedene Öle und Schmierstoffe für Industrie und Mobilität. Daneben werden bisweilen auch andere Marken in das eigene Sortiment übernommen. Zum Beispiel die biologisch abbaubaren Öle von Panolin. Die Lösungen sind konzipiert für hochbeanspruchte Anwendungen und sollen biologische Verträglichkeit mit einer besonderen Leistungsstärke vereinen.

Doch im gesamten Shell-Portfolio blieb diese Produktgruppe bisher weitgehend ohne Zusammenhang. Manche trugen die Bezeichnung Panolin, andere aber ohne Hinweis auf den Ursprung nur diejenige des Anbieters Shell. Hinzu kam, dass der Mineralöl- und Gasspezialist, dessen Anfänge auf das 19. Jahrhundert zurückgehen, auch noch eigene Schmierstoffe mit der gleichen biologisch unbedenklichen Charakteristik, jedoch wiederum unterschiedlicher Bezeichnung herausbrachte. Um diese umweltverträglichere Produktgruppe eindeutig zu kennzeichnen hat sich der Konzern nun entschlossen, alle verschiedenen Versionen unter dem Namen Shell Panolin zusammenzufassen. Laut Pressemeldung dient die Umbenennung auch dem Ziel, das internationale Geschäft dieser Schmierstoffart zu fördern.

Panolin-Produkte heißen jetzt Shell Panolin

Laut Pressemeldung handelt es sich bei Shell Panolin in seinen verschiedenen Anwendungsvarianten um einen „biologisch abbaubaren Schmierstoff für Kunden im Bauwesen, der Forst- und Landwirtschaft, aus dem Marinesektor sowie aus dem Bereich erneuerbarer Energien“. Mit der 1949 gegründeten Marke „Panolin“ enthält das Portfolio von Shell seit 2022 eine Produktgruppe mit zuvor bereits 40-jähriger Präsenz in rund 40 Märkten. Doch im Shell-Portfolio waren die biologisch abbaubaren technischen Öle nicht eindeutig in ihrer Herkunft identifizierbar. Nur einige daraus hießen auch Panolin, andere liefen unter der Bezeichnung Shell, obwohl sie von Panolin stammten. Künftig tragen nun alle diese Öle die Namenskombination Shell Panolin. Laut Aussagen des Anbieters bleibt die Rezeptur und damit die Leistung und Qualität der Produkte unverändert. Die neue Bezeichnung diene in erster Linie dazu, speziell dieses Sortiment am Markt stärker zu präsentieren und auszubauen. Alle weiteren Zuschreibungen sowie die Produktion in der Schweiz blieben bestehen wie zuvor.

„Die Einführung von Shell Panolin wird es uns ermöglichen, unsere Präsenz auf dem globalen Industriemarkt durch differenzierte, wertsteigernde Angebote für unsere Kunden auszubauen. Es wird unser bestehendes Sortiment an nachhaltigen Produkten ergänzen und es uns ermöglichen, auf die steigende Kundennachfrage zu reagieren“,

sagt Jason Wong, Global Executive Vice President von Shell Lubricants. Die Produktpalette von Shell Panolin will man somit nun über das globale Shell-Netzwerk in allen 160 Märkten vertreiben. Außerdem ist eine Erweiterung der Produktionskapazitäten in anderen Regionen geplant, „um das Wachstum im Bereich biologisch abbaubarer Schmierstoffe zu unterstützen“, wie es heißt.

Die Shell Panolin-Produktpalette enthält nach OECD 202 auf ihr toxisches Potential getestete Hydraulik-, Getriebe-, Universal-Traktor-Getriebe- und Steuerrohröle. Dazu kommen biologisch abbaubare Motorenöle für Schwerlast-Dieselmotoren sowie Turbinenöle und Schmierfette für die Maschinenschmierung. „Zu den Produkten gehören die ersten von Bosch Rexroth zugelassenen biologisch abbaubaren Hydraulikflüssigkeiten Panolin HLP Synth 32, 42 und 68“, heißt es im Bericht. Diese tragen nun zum Beispiel die Bezeichnung „Shell Panolin S4 HLP Synth“.

Auch Shell Naturelle heißt jetzt Shell Panolin

Biologisch abbaubare Lösungen kamen aber nicht nur durch die Marke Panolin in das Programm von Shell. Das Unternehmen hat mit seiner Shell Naturelle Reihe vor über 25 Jahren auch Eigenentwicklungen mit entsprechenden Eigenschaften herausgebracht. Auch diese werden nun in der Produktgruppe Shell Panolin vermarktet und vertrieben, obwohl sie mit Panolin strenggenommen nichts zu tun haben. „Shell Lubricants unternimmt damit weitere wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und unterstützt die Ambition von Shell, ein Netto-Null Energieunternehmen zu werden“, heißt es.

Die Maßnahme gehört nach eigenen Angaben zur „Mission“ des Unternehmens, den „Fortschritt in der Welt“ mit nachhaltigen Lösungen voranzubringen. Shell betrachtet sich als global führender Schmierstoffanbieter und plant, sich zum Erhalt dieser Stellung entsprechend zu „transformieren“.

So hat sich der Mineralölspezialist neben der Stärkung eines umweltfreundlicheren Produktsegments nach eigenen Aussagen auch ganz den Klimazielen des Pariser Abkommens zur „Bekämpfung des Klimawandels“ verschrieben und investiert hierzu vermehrt in als nachhaltig geltende Energielösungen wie Wind, Sonne und Wasserstoff. Der Konzern, der in über 70 Ländern mehr als 80.000 Mitarbeiter beschäftigt, plant zum Beispiel auch „bis 2050 ein Netto-Null-CO2-Emissions-Energieunternehmen“ zu werden.

Teil dementsprechender Ambitionen ist auch die Unterstützung des deutschen Klimaschutzgesetzes, das für Deutschland eine Energiewende und „Klimaneutralität bis 2045“ vorschreibt und erst vor rund einem Monat um ein Klimaschutzprogramm für „wirksame Maßnahmen“ ergänzt wurde, die die drastische Senkung von Klimagasen in Deutschland noch „in diesem Jahrzehnt“ forcieren sollen.

Auf dem Weg zur Dekarbonisierung beziehungsweise Transformation des Energiesektors unterstützt Shell auch Kunden wie die Stadtwerke, die mit ihren rund 1.000 Betrieben in Deutschland als wichtige Maßnahmenträger zur Umsetzung der Klimaziele gelten können. Mittlerweile gehören der internationalen Shell-Gruppe auch mehrere deutsche speziell mit der Energiewende befasste Unternehmen an, zum Beispiel Hersteller von Solar-Stromspeichern oder Anbieter verschiedener Ladelösungen. Der Konzern ist an nordeuropäischen Großprojekten zur Errichtung von Offshore-Windanlagen beteiligt.

Nach eigenen Aussagen sind in Deutschland rund 4.800 Mitarbeiter für Shell tätig, hinzu kommen „mehrere Tausend“ für die Instandhaltung der verschiedenen technischen Anlagen zuständige Vertragspartner. Die deutsche Firmenzentrale und eines der weltweit sieben Shell Technology Zentren liegt in Hamburg. Nach Aussagen des Unternehmens wird ein Großteil der in Europa verkauften Shell-Schmierstoffe am Hamburger Hafen produziert.

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