Alle zwei Jahre organisiert die Autopromotec ihre Fachmesse für Automobilausrüstung und den Kfz-Ersatzteilmarkt im norditalienischen Bologna. Im Wechsel mit der Automechanika in Frankfurt findet diese an ungeraden Jahren statt, und zwar anders als bei der deutschen Ausgabe nicht im Spätsommer sondern jeweils Ende Mai. Um neuen Themenkomplexen mehr Raum zu geben, haben die Veranstalter dieser internationalen Messe für den Automotive Aftermarket nun die „Futurmotive – Expo & Talks“ gegründet. Drei Tage lang, von 16. bis 18. November 2023, dreht sich hier alles anhand von Ausstellungen und Gesprächsrunden um die Themen Energie, ökologischer Wandel und Innovationen im Automobilsektor.
Ziel dieser internationalen Messe sei es, Aussteller und Besucher mit einer Gesamtschau des Themenkomplexes auf ihrem Weg in die Zukunft der Mobilität zu begleiten, berichtet die Autopromotec. Der Veranstalter verspricht Neuheiten wie auch vertiefende Inhalte zur Sache, die beispielsweise über die Futurmotive Talks vermittelt werden sollen. Nicht zuletzt will die Messe die internationalen Player der Branche zusammenbringen und Kontakte und Vernetzungen fördern.
Energie, Smart Cities, Mensch-Maschine
Die Organisatoren wollen sich mit der Futurmotive den Herausforderungen des energie- und umweltbezogenen Wandels stellen und neue Geschäftsmodelle im Automobilsektor vorstellen, wie aus der Website hervorgeht. Angesprochen sind Auto- und Teilehersteller, Händler und Einkäufer. Die Themen reichen von der Materialproduktion und der Energiefrage, über die Infrastruktur bis zu Smart Cities und der Verbindung von Mensch und Maschine bei der automatisierten Fahrzeugwartung. Dabei wird das gesamte Umfeld miteinbezogen und das jeweilige Thema in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht betrachtet.
Unterstützt wird das Vorhaben vom italienischen Ministerium für Zusammenarbeit und internationale Angelegenheiten MAECI (Ministero degli Affari Esteri e della Cooperazione Internazionale), das für die Außenpolitik des Landes verantwortlich zeichnet. Auch die Agentur für die Förderung im Ausland und die Internationalisierung der italienischen Unternehmen ITA (Italian Trade Agency) fördert das neue Unternehmen.
Weltweite Beteiligung
Dank des „wichtigen Beitrags der Institutionen“, heißt es, sind an den Veranstaltungen der neuen Messe insgesamt 44 ausländische Marktteilnehmer ebenfalls beteiligt, die aus folgenden Ländern kommen: Aus dem ostasiatischen Kontinent China, Korea und Japan. Aus Südostasien ist Indonesien, Thailand und Vietnam vertreten, Nordamerika mit Mexiko und den USA. Skandinavien beziehungsweise Nordeuropa stellt Norwegen und Schweden. Aus dem europäischen Kontinent kommen noch das Vereinigte Königreich, Polen und Spanien hinzu.
Hierbei handele es sich je nach Markt durchweg um „Start-Ups, innovative KMU und Cluster der Automobilindustrie, die dem OEM-Sektor angehören und innovative Produkte und Dienstleistungen für die Mobilität der Zukunft entwickelt haben“, wie es heißt. Hinzu kämen eine Reihe an Importeuren und Händlern.
Allein dem Thema „Technologietransfer in die Lieferkette der italienischen OEMs und Automobilentwickler“ werden in der International Delegates and B2B Area in Halle 14 verschiedene Treffen gewidmet sein.
Innovationen zum Bereich Werkstatt
Unterstützt von MAECI und ITA wurde auch der Innovation Walk konzipiert: dabei handelt es sich um einen Rundgang durch die Hallen 14 und 19 der Futurmotive zum Thema „Innovationen bei Komponenten und Mobilitätsdienstleistungen, innovativen Geräten und Werkzeugen für die Instandhaltung der Zukunft“. In erster Linie richte sich dieser Rundgang an Fachleute, Akademiker, Mitglieder von Forschungszentren sowie Universitäts- und Hochschulstudenten, um ihnen die besten Technologien des im „tiefgreifenden Wandel befindlichen“ Sektors vorzustellen, berichtet die Messeleitung. Insgesamt 16 zu präsentierende Innovationen sind angekündigt.
Reifentechnologie
In Halle 19 geht es mit „Tyre Technology“ um die Zukunft der Reifenindustrie, von der man in jeder Hinsicht wichtige Innovationen erwartet, „die schon bald zu den Standards der zukünftigen Mobilität gehören werden“. Der dortige Gemeinschaftsbereich dient der Zusammenkunft der Hauptakteure, um anhand der vorgestellten Innovationen herauszufiltern, welche Rolle der Reifenindustrie bei der Entwicklung der Mobilität zukommt.
Konferenzen und Workshops – Expo & Talks
Auch ein reichhaltiges Konferenzprogramm geht aus dem Plan hervor. Zu anregenden Treffen und Debatten sollen einerseits die Räume des Service Centers im ersten Stock des Messegeländes von Bologna beitragen, andererseits die beiden Arenen „Innovation Workshop“ in den Hallen 14 und 19.
Als Teilnehmer angekündigt sind Vertreter italienischer und europäischer Institutionen, Mitglieder von Forschungszentren und Vertreter der Industrie. Die Themen behandeln unter anderem die Herausforderungen der Dekarbonisierung im Mobilitätssektor, Energiequellen, „technologische Investitionsstrategien in Italien und Europa“ oder „Umgestaltung des Arbeitsmarktes im Rahmen der Energiewende“.
Auch der Motorsport wird mit eigenen Veranstaltungen gewürdigt. So berichtet das Kfz-Magazin Sicurauto.it in einem Vortrag über vernetzte und elektrische Autos mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz in Design und Technik. Einen weiteren Schwerpunkt wird die Konferenz über die Zukunft der Runderneuerung setzen, mit einem Einblick in die Entwicklung auf diesem Gebiet in Italien und Europa.
Sustainability Day
Auch an dem Trendthema Nachhaltigkeit im Automobilsektor geht man nicht vorbei. So dient die Futurmotive als Austragungsort des ersten Sustainability Day am 17. November 2023. Die exklusive Veranstaltung wird vom 2022 gegründeten Forum on Automotive Aftermarket Sustainability (FAAS) organisiert, das von zwei europäischen Automobilverbänden initiiert wurde: dem in Brüssel sitzenden, europäischen Verband der Automobilzulieferer Clepa (Comité de Liaison Européen de Fabricants d’Equipements e de Pièces Automobiles) sowie der gleichfalls Brüsseler Händlerkooperation des Automotive Aftermarket Figiefa (Fédération Internationale des Grossistes, Importateurs & Exportateurs en Fournitures Automobiles).
Eingeleitet von dem Beratungsunternehmen Boston Consulting Group erörtert man zum Beispiel in einer Diskussionsrunde die Frage, ob die CO2-Neutralität bis 2050 möglich sei. Zu diesem Thema sind Player des Zuliefermarkts geladen wie beispielsweise Schaeffler Automotive Aftermarket.
Eine weitere Talkrunde widmet sich der Frage, wie sich CO2-Emissionen konkret reduzieren ließen. Hier sind Fachleute unter anderen von Bosch, IBM oder auch der Polytechnischen Universität Mailands geladen.
In einer weiteren Diskussion geht es um den nachhaltigen Transport von Automobil-Ersatzteilen und die abschließende Präsentationsrunde dreht sich um die Erneuerung der Industrie mit „grünen Produkten und Dienstleistungen“.
Nähere Informationen gibt es auf der Website der Futurmotive.
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