Automobilherstellerverband Acea ernennt Präsidenten von DAF Trucks zum neuen Vorsitzenden für Nutzfahrzeuge
Die Vorstandsmitglieder des Bereichs Nutzfahrzeuge im europäischen Automobilherstellerverband Acea (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) mit Sitz in Brüssel haben für das Jahr 2024 einen neuen Vorsitzenden gewählt. Harald Seidel, Präsident des niederländischen Truckherstellers DAF Trucks, wird dieses Jahr das Gremium an der Spitze repräsentieren. Laut Pressemeldung will sich der Wirtschaftswissenschaftler und Finanzmanager für eine beschleunigte Transformation des Schwerverkehrs einsetzen und dabei neben den Lkw-Herstellern auch öffentliche und private Akteure miteinbeziehen.
Acea versteht sich als Stimme und Rückgrat der europäischen Automobilindustrie und vereint derzeit 14 CEOs der größten Hersteller von Pkw, Lkw, Transportern und Bussen in ihrem Vorstand. Den Angaben zufolge wählen diese Vorstandsmitglieder, die in allen relevanten Angelegenheiten Entscheidungen treffen können, jedes Jahr zur Leitung des Teams ein neuen Präsidenten aus ihrer Reihe (aktuell nimmt Luca de Meo von Renault diese Position ein). Die Hälfte der Mitglieder kommt aus der Nutzfahrzeugsparte und bildet daher innerhalb des Zusammenschlusses ein eigenes Gremium mit normalerweise ebenfalls in jährlichem Turnus wechselndem Vorsitzenden. Aus den sieben CEOs der Truck- und Bushersteller DAF Trucks, Daimler Truck, Ford Trucks, Iveco Group, MAN Truck & Bus, Volvo Group und Scania Group wurde nun für 2024 Harald Seidel zum neuen Amtsinhaber bestimmt. Er folgt auf Martin Lundstedt von der Volvo Group, der das Amt zwei Jahre lang innehatte.
Transportsektor im Umbruch
Im Bericht breitet Seidel die Leitziele seiner neuen Funktion aus. Das Jahr 2024 werde bahnbrechend für die europäische Truck-Industrie werden, prognostiziert der Wirtschaftsexperte. So stünden in den kommenden Monaten wichtige Themen auf der Agenda, darunter die Verhandlungen über die CO2-Regulierungen für Schwerlaster und Busse, die „noch ambitioniertere“, also verschärfte Dekarbonisierungsziele für diese Fahrzeuge festschreiben sollen.
Zweifellos hätten sich die Truck- und Bushersteller mit all ihren Kräften der Dekarbonisierung des Straßentransports verschrieben, so Seidel. Doch die Entscheidungsträger müssten ihren Teil beitragen und die Bestimmungen für die Fahrzeughersteller so festsetzen, dass die recht ehrgeizigen Pläne von ebenso ambitionierten Bedingungen für den Markteintritt der Fahrzeuge begleitet werden.
Milliarden für den grünen Wandel
„Europas gesamtes Ökosystem des Schwertransports braucht eine schnelle Transformation, die nicht nur seitens der Lkw-Hersteller, sondern auch von weiten Teilen des öffentlichen und privaten Sektors Anstrengungen verlangt. Unser Part besteht in milliardenhohen Investitionen in batterieelektrische Null-Emissions- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, und das zahlt sich schon jetzt für Europas ökologischen Wandel aus“,
meint Seidel, der 2001 bei DAF im Finanz- und Kontrollbereich begann.
Voraussetzungen ungenügend
Zugleich stünden den Bemühungen mehrere Hindernisse entgegen. So fehle es vor allem an einer geeigneten Lade- und Tankinfrastruktur für batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Lkw, an einem effektiven Plan für die Kohlenstoffbepreisung sowie an Unterstützungsmaßnahmen für Transportunternehmen zum Austausch ihrer konventionellen mit Null-Emissions-Fahrzeugen.
Trucks blieben immer noch die flexibelste, reaktionsschnellste und ökonomischste Transportmethode zur zuverlässigen Belieferung der Verbraucher und hielten in dieser Funktion die gesamte Gesellschaft am Laufen, so Seidel weiter. Diesen Sachverhalt dürften die europäischen Politiker auch angesichts entscheidender europäischer Wahlen und eines ab 2024 neu anlaufenden Mandats in der Europäischen Kommission (der Ursula von der Leyen in der aktuellen fünfjährigen Amtsperiode seit Dezember 2019 als Präsidentin vorsitzt) nicht aus den Augen verlieren.
„Wenn wir alle besser zusammenarbeiten können wir zugleich den Klimawandel anpacken und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten“,
zeigt sich der neue Vorsitzende des Nutzfahrzeugausschusses überzeugt. Laut Bericht sehen sich die Lkw-Hersteller für dieses Jahr neben den CO2-Zielen mit einigen weiteren Herausforderungen konfrontiert: besondere Anstrengungen, heißt es, werde die neue Abgasnorm Euro 7 abverlangen. Zudem stehen neue Vorschriften in Bezug auf zulässiges Gewicht und Fahrzeugdimensionen an, und auch neue Regelungen zum Datenaustausch werden erwartet.
Gegründet 1991 unter anderen von BMW, DAF, Daimler-Benz, Fiat, Ford, Renault, Volvo und VW, will Acea die Branche der Automobilhersteller innerhalb Europas repräsentieren und deren Interessen bei politischen Entscheidungsträgern vertreten. Laut eigenen Angaben fokussieren die Ambitionen derzeit auf die Transformation der Mobilität in Richtung grüne, effiziente und sichere Lösungen. Als Ziele werden in diesem Zusammenhang beispielsweise die komplette Beseitigung von Emissionen („zero emission“) sowie der tödlichen Unfälle (zero-fatality) im Straßenverkehr genannt. Unter anderem dafür und für die Interessen aller im Transport- und Mobilitätssektor Beteiligten setze sich der Verband mit seiner Expertise bei den Entscheidungsträgern ein, heißt es auf der Website.
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