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Kraftstoffverbrauch soll transparenter werden

Ab Januar 2019 ist für Hersteller schwerer Lkw die Erfassung des Vecto-Wertes Pflicht, so ein von der Europäischen Kommission beschlossenes Gesetz.
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Christine Harttmann

Der Kraftstoffverbrauch schwerer Lkw soll transparenter gemacht werden. Innerhalb der Europäischen Union verlangen neue Vorschriften ab Januar 2019 von den Herstellern schwerer Lkw darum die Erfassung des sogenannten Vecto-Wertes. Das entsprechende Gesetz wurde Mitte Mai von der Europäischen Kommission verabschiedet.

Die EU will mit der Regelung der Tatsache Rechnung tragen, dass die Lkw in den Speditionen meist sehr individuell konfiguriert sind. Vom 2,5 Tonnen-Transporter bis zur 44 Tonnen-Sattelzugmaschine und den Sonderfahrzeugen sind sie alle mit unterschiedlichen Aufbauten und Aufliegern unterwegs. Das erschwert die Angabe von Verbrauchswerten.

Um in dieser Situation dennoch die Überwachung und Berichterstattung über dieCO2-Emmissionen und den damit verbundenen Kraftstoffverbrauch neuer schwerer Nutzfahrzeuge transparenter zu gestalten, hat die EU Vecto erdacht. Die Abkürzung steht für Vehicle Energy Consumption Calculation Tool (Fahrzeug-Energieverbrauch-Berechnungswerkzeug) und ein komplexes Simulationsprogramm, das den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen entweder einer kompletten Lkw-Anhänger-Kombination oder eines Sattelaufliegers mit Standardkoffer berechnet.

Zur Berechnung der Verbrauchswerte berücksichtigt Vecto zertifizierte Komponentendaten. Motorperformance, der Rollwiderstand der Reifen, der Luftwiderstand sowie die Leistungsfähigkeit von Achsen und Getriebe stellen die Schlüsselfaktoren zur Ermittlung des CO2-Wertes dar. Die gemessenen Leistungsdaten von Fahrzeugkomponenten werden im Vecto-Simulationsmodell zur Berechnung des Kraftstoffverbrauchs bei Fahrten auf verschiedenen Modellstrecken heangezogen, die den typischen Einsatzprofilen der Lkw entsprechen. Anhand dessen berechnet das Simulationsprogramm den Kraftstoffverbrauch in Liter pro 100 Kilometer und pro befördertem Tonnenkilometer sowie die entsprechenden CO2-Emissionen.

Die EU erwartet sich realitätsnahe Verbrauchswerte. Außerdem setzen die EU-Kommissare darauf, dass dies „auch die Innovation unter den europäischen Herstellern“ vorantreiben wird. Diese neuen Vorschriften gelten zunächst für die Emissionen der gängigsten Lkw-Modelle auf europäischen Straßen, nämlich 4x2- und 6x2-Konfigurationen. Die Konfigurationen 6x4 und 8x4 folgen 2020.

(ha)
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