Autonomes Fahren: Truck Innovation Award 2024 geht an MAN
MAN Truck & Bus ist von der International Truck of the Year-Jury mit dem "Truck Innovation Award 2024" ausgezeichnet worden. Wie der Nutzfahrzeughersteller mitteilte, wurde er für seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte Anita und Atlas-L4 auf dem Gebiet des autonomen Fahrens ausgezeichnet.
Stellvertretend für 25 internationale Lkw-Fachjournalisten hob Juryvorsitzender Gianenrico Griffini in seiner Laudatio „die fortschrittlichen Eigenschaften beider Projekte, den Beitrag zur Hub-to-Hub- und intermodalen Transportautomatisierung sowie die fruchtbare Projektzusammenarbeit zwischen MAN Truck & Bus, Zulieferern, Logistikdienstleistern, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Infrastrukturbetreibern“ als ausschlaggebend für die Vergabe des Truck Innovation Award 2024 an die MAN-Projekte zum autonomen Fahren hervor.
„Der Preis ist nicht nur eine großartige Auszeichnung für Anita und Atlas-L4 und die daran beteiligten Partner. Er ist auch eine Bestätigung der Leistung aller Kolleginnen und Kollegen bei MAN, die seit vielen Jahren mit großer Expertise und Leidenschaft das automatisierte Fahren vorantreiben“,
sagt Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus, die Auszeichnung.
Neben der Digitalisierung und CO2-freien Antrieben sei die Automatisierung die dritte wesentliche Säule bei der Transformation hin zu einem klimafreundlichen, sicheren, effizienten und intelligent vernetzten Verkehr der Zukunft.
„Ab 2030 wollen wir autonome Lkw für Verkehre auf festgelegten Strecken zwischen Logistikhubs in Serie anbieten“, so Zohm weiter.
Für Transporte auf Autobahnen zwischen Logistikzentren (Hub-to-Hub) seien autonome Lkw besonders sinnvoll: Sie erhöhten die Sicherheit weil sie dabei helfen könnten, Auffahrunfälle durch Übermüdung zu vermeiden; außerdem seien sie immer besonders energieeffizient unterwegs und verstetigten den Logistikfluss, da unabhängig von individuellen Lenkzeiten. Darüber hinaus, so heißt es, könnten sie den Fahrermangel abmildern, indem sie freigesetzte Fahrer für "abwechslungsreichere und attraktivere" Transportaufgaben im Regional- und Verteilerverkehr zur Verfügung stellten.
Das Projekt Atlas L-4 für autonomes Fahren auf der Autobahn wird vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Autonomer Transport auf Autobahnen und Schnellstraßen im Level 4 (Atlas-L4)" gefördert. Die Entwicklung gilt speziell "Hub-to-Hub"-Anwendungen. Für Deutschland wurde 2021 ein Gesetz zum autonomen Fahren verabschiedet, das den Einsatz fahrerloser Lkw auf definierten Strecken bereits erlaubt.
MAN Truck & Bus will nun Ende 2024 im Rahmen dieses Gesetzes ein entsprechendes Prototypenfahrzeug im Straßeneinsatz testen. An dem Projekt sind seit Januar 2022 neben Experten von MAN Truck & Bus auch weitere Mobilitäts- und Technologieunternehmen beteiligt: Knorr-Bremse, Leoni, Bosch, Fernride, BTC Embedded Systems, Frauenhofer AISEC, die TU München, die TU Braunschweig, der TÜV Süd, die autobahn GmbH sowie das Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften (WIVW GmbH).
Auch das Projekt Anita für autonomes Fahren im Containerhub wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Hier untersucht MAN zusammen mit der Deutschen Bahn, der Hochschule Fresenius und der Götting KG im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes "Autonome Innovation im Terminalablauf" (Anita) die Einbindung autonomer Lkw innerhalb von Logistikhubs.
MAN hat dafür einen selbstfahrenden Lkw entwickelt, der die Containerverladung von der Straße auf die Schiene mit Hilfe einer digitalen Missionsplanung "selbständig" durchführt. Der mit den Partnern vollzogene Praxistest im DB Intermodal Services Container-Depot sowie im Duss Container-Terminal in Ulm dauerte sechs Monate und kam laut Meldung im September 2023 zu dem Ergebnis, dass der autonome Lkw im Vergleich mit konventionellen Fahrzeugen um bis zu 40 Prozent "produktiver unterwegs" war. Damit bewies er "großes Potenzial, den umweltfreundlichen kombinierten Güterverkehr auf Straße und Schiene leistungsfähiger, planbarer und zugleich flexibler zu machen", so die Projektleiterin von Anita bei MAN Truck & Bus, Amelie Jacquemart-Purson.
MAN erhält mit dem jetzigen Preis bereits das zweite Mal eine Auszeichnung für ein Automatisierungsprojekt. Beim letzten Mal bekam der Lkw-Hersteller 2019 den Truck Innovation Award für sein automatisiertes Baustellenabsicherungsfahrzeug Afas.
Der International Truck of the Year (IToY) wurde 1977 von Pat Kennett, dem britischen Journalisten und Herausgeber der Zeitschrift Truck, ins Leben gerufen. Die Jurymitglieder stammen von führenden Nutzfahrzeugzeitschriften in ganz Europa. Eine Erweiterung erfuhr die Veranstaltung durch mittlerweile assoziierte Mitglieder aus den wachsenden Lkw-Märkten von China, Indien, Südafrika, Australien, Brasilien, Japan, Iran, Neuseeland, Israel und Malaysia. Die IToY Vollmitglieder stellen 24 Zeitschriften, die laut MAN mit den zehn assoziierten Mitgliedern zusammen auf eine Leserschaft von mehr als 1.100.000 Lkw-Fahrern, Spediteuren oder Logistikern kommen.
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