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AL-KO Fahrzeugtechnik: Mobilitätswandel auch im Sonderfahrzeugbereich

Das vor 90 Jahren gegründete Unternehmen für Freizeit- und Nfz-Fahrwerkskomponenten hat sich zu einem weltweiten Konzern für Produkte im Nutzfahrzeug-, Nutzanhänger- und Reisemobilsektor entwickelt. Für die Zukunft will sich AL-KO verstärkt auf Trends wie Caravaning und Elektromobilität fokussieren.

 

Über 3.800 Mitarbeitende sind weltweit an über vierzig Standorten für die AL-KO Vehicle Technology Group im Einsatz. | Bild: AL-KO.
Über 3.800 Mitarbeitende sind weltweit an über vierzig Standorten für die AL-KO Vehicle Technology Group im Einsatz. | Bild: AL-KO.
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Claudia Leistritz

Die im bayerisch-schwäbischen Kötz lokalisierte AL-KO Vehicle Technology Group kann auf eine 90-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Das Unternehmen repräsentiere Qualität, Funktionalität und Komfort für eine umfassende Fahrsicherheit bei Reisemobilen und Nutzfahrzeugen, eingeschlossen Bau- und Agrarfahrzeuge; zugleich sei man als „Innovationstreiber“ auch in Hinsicht auf die Transformation der Mobilität bereits fest etabliert, charakterisiert Harald Hiller, President und CEO des Unternehmens, die Kernanliegen des Fahrwerkherstellers.

Von der Schmiede zum Fahrwerkkonzern

Die AL-KO startete 1931 als Schmiede im bayerischen Großkötz und weitete ihr Geschäft kontinuierlich aus: so begann zum Beispiel die Fertigung von Handbremshebeln ab 1952, knapp zehn Jahre später eröffnete 1961 die erste Auslandsniederlassung in Österreich. Neben der Aufnahme der Produktion von Sechskant-Gummifederachsen in das Programm hatte man bis 1983 bereits weitere Niederlassungen in England, Frankreich, Italien und den USA gegründet. Mit weiteren Standorten in Australien, Südafrika und China ist AL-KO mittlerweile auf fünf Kontinenten vertreten. 1985 kam das AL-KO Reisemobil-Chassis AMC auf den Markt, das eigenen Angaben zufolge bis 2014 225.000 mal gefertigt wurde. Zur gleichen Zeit hatte der Fahrwerkspezialist 25 Millionen Achsen produziert.

Das Unternehmen vergrößerte sich auch durch mehrere Übernahmen: so zum Beispiel 2016 mit der Winterhoff GmbH und Melbourne Trailer and Caravan Supplies, 2017 der BPW Fahrzeugtechnik, 2019 unter anderen mit Bankside Patterson und Preston Chassis, 2021 mit Brink International.

Unter dem Dach von DexKo Global

Seit 2016 ist die AL-KO Fahrzeugtechnik gemeinsam mit dem US-amerikanischen Hersteller von Anhängerachsen, Bremsen und zugehörigen Komponenten Dexter im Mutterunternehmen DexKo Global vereint, um das Wachstum weiter voranzubringen. Heute verfügt der Konzern über 3.800 Angestellte, die weltweit an über vierzig Standorten mit 15 internationalen Marken Chassis- und Fahrwerkskomponenten für Anhänger, Freizeit-, Agrar- und Nutzfahrzeuge produzieren. Mit einem Umsatz von etwa 1 Milliarde US-Dollar bis Ende 2021 strebt AL-KO bis 2025 die 1,5 Milliarden US-Dollar-Marke an.

„Es ist wirklich unglaublich, wie die AL-KO Vehicle Technology Group gewachsen ist und sich entwickelt hat … Der Fokus auf unsere Kunden, Partner und Mitarbeitenden, Beständigkeit durch finanzielle Solidität, Innovationskraft und die alles-aus-einer-Hand-Philosophie im Bereich der Fahrwerke und Peripherie haben diese ermöglicht. Das alles wird uns auch in Zukunft ausmachen“,

so Hiller. Der gegenwärtige Wachstumskurs bilde sich auch in den Zukäufen ab und der Übernahme eines mit Anhängevorrichtungen ganz neuen Geschäftsfeldes, das „weiterwachsen soll“. Heute werden laut Unternehmensangaben jährlich unter anderem 700.000 Achsen und Achsensysteme, rund 100.000 Chassis-Plattformen und 28 Millionen Kupplungen hergestellt.

Caravaning- und Baufahrzeugboom

Bei den Megatrends der Mobilitätsbranche wie Caravaning, E-Mobilität und Last-Mile-Logistik mischt das Unternehmen ebenfalls mit. Dazu wurden die Aktivitäten der Forschungs- und Entwicklungsabteilung vom Bereich Fahrzeug und Anhänger auf ein vernetzte Organisation mit umfassendem Technologie-Know-how ausgeweitet, heißt es weiter.

Zur Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung bestehe zudem ein regelrechter Boom in der Bau- und Agrarfahrzeugbranche. Als Lifestyle-Trend werde auch das Projekt Tiny Houses verfolgt. „Wir werden unsere Kompetenzen in all diesen Bereichen ausbauen“, sagt Dr. Frank Sager, Senior Vice President Forschung und Entwicklung, zu den Zukunftsvisionen. Das Kerngeschäft Anpassung von anspruchsvollen Fahrwerksystemen an individuelle Kundenbedürfnisse bleibe ein wesentlicher Service.

Trend leichte Anhänger, Caravaning, Tiny House

Für Handwerk und Handel liefert AL-KO mit individuellen Aufbauten konfigurierbare Chassis in Leichtbauweise, die sich laut Hersteller durch ihre Ergonomie und Qualität auszeichnen. Mit der neuen, elektronischen und masseadaptiven Antischleuderhilfe ATC könnten durch das Aufschaukeln des Gespannes verursachte Unfälle verhindert werden.

Der Trend zum Caravaning bildet sich dem Unternehmen zufolge in der diesjährigen Rekordnachfrage nach Wohnwagen, Reisemobil und Kastenwagen ab. Die Urlaubsform mit dem Freizeitfahrzeug sei sicher und zunehmend beliebt, so Hiller. „Daher werden wir als wesentlicher Zulieferer für den Reisemobil- und Caravan-Sektor unsere Kernkompetenzen von Leichtbau-Chassis über Chassis verbundenen Komponenten bis hin zu Elektronik weiter forcieren.“

Auch für das Tiny House bietet AL-KO das passende Chassis. Das Unternehmen offeriere mit seiner langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet eine gute Grundlage für die kleinen Häuser, für die man eine noch weiter wachsende Beliebtheit prognostiziert.

„Wir sehen in diesem Trend einen Zukunftsmarkt und bieten mit unseren eigens entwickelten AL-KO Chassis ein sicheres Fundament für hochwertige Tiny Houses“,

sagt Karlheinz Spägele, Vice President Salees Commercial Trailer & Light Commercial Vehicles bei AL-KO.

Hydraulik

Auf dem Gebiet von Stützensystemen arbeite man ebenfalls an neuen Entwicklungen. Mit dem hydraulischen Hubstützensystem HY4 zum Beispiel könne ein Reisemobil in nur einer Minute nivelliert werden, und das ohne Einbau von Hydraulik-Komponenten im Fahrzeuginnenraum. In dieser Sparte werden unter anderem auch Hydrauliksysteme für Traktoren und Anhänge-Fahrzeuge produziert.

Flexible Lösungen für Elektromobilität

Aber auch in der Elektromobilität sieht das Unternehmen Möglichkeiten zu weiterem Wachstum. Der „Ruf der Gesellschaft nach mehr Elektromobilität und Nachhaltigkeit“ verlange eine Mobilitätswandel auch im Sonderfahrzeugbereich, meint Erwin Gentner, Geschäftsführer der Alois Kober (AL-KO) GmbH:

„Wir sind stolz, diesen Wandel mitzugestalten und wegweisende Studien zu entwickeln wie das Hybrid Power Chassis und die Green Trailer Plattform.“

Außerdem seien im elektromobilen Sektor die Chassis-Plattformen von AL-KO als „anpassungsfähige Systemträger“ gefragt, aber auch die Achssysteme für Elektrofahrzeuge. Und unter anderen mit der E-Factory des Unternehmens würden die Partner bei der Industrialisierung ihrer Produkte bis hin zur Serienfertigung unterstützt. „Dort werden beispielsweise Elektrofahrzeuge für die ABT e-Line produziert.“

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