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Rissbildung im Fahrwerk frühzeitig erkennen

Ein Forscherteam aus Bremen entwickelt mit Schwarzmüller, Hella und Idem Telematics eine Echtzeit-Überwachung für Trailer-Fahrwerke. Ein auf Rissbildung ausgerichtetes Sensor-Netzwerk soll Predictive Maintenance erlauben.
Mehr Sicherheit für Nutzfahrzeuge: Die Bremer Materialwissenschaftler Andree Irretier (r.) und Rolf Klemm führen Körperschallmessungen am Achsbereich eines Lkw-Trailers durch. (Bild: Reiß/Leibniz-IWT)
Mehr Sicherheit für Nutzfahrzeuge: Die Bremer Materialwissenschaftler Andree Irretier (r.) und Rolf Klemm führen Körperschallmessungen am Achsbereich eines Lkw-Trailers durch. (Bild: Reiß/Leibniz-IWT)
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Martin Schachtner

Bremer Forscher widmen sich in einem dreijährigen Projekt der Entwicklung eines elektronischen Überwachungssystems zur frühzeitigen Erkennung von Rissschäden im Fahrbetrieb. Mittels Telematikschnittstelle wollen die Verantwortlichen eine vorausschauende Wartung ermöglichen ("Preventive Maintenance"). Nutzfahrzeuggespanne sind für diese Technologie prädestiniert, schließlich haben die Fahrzeuge aufgrund der starken Beanspruchung durch Dauereinsatz, hohe Fahrleistung sowie schwere Ladung eine erhöhte Anfälligkeit als beispielsweise das Pkw-Segment.

Die Wissenschaftler wollen Methoden zeigen, wie Schäden an den Fahrwerken automatisch entdeckt und weiter kommuniziert werden. Dazu sollen Trailer im Fahrbetrieb durch ein Sensor-Netzwerk in Echtzeit überwacht werden, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Ein elektronisches System soll Rissschäden klassifizieren und die Informationen über eine Telematikschnittstelle an das Service- und Reparaturmanagement von Herstellers oder Fuhrparkmanager übermitteln.

Am Projekt sind das Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien - IWT und das Institut für Theoretische Elektrotechnik und Mikroelektronik (ITEM) der Universität Bremen beteiligt. Weitere Projektpartner sind der Fahrzeughersteller Schwarzmüller, der Zulieferer Hella sowie die BPW-Tochtergesellschaft Idem Telematics.

Schadensbildung hörbar machen

Um genauere Kenntnis zur Rissbildung zu erhalten, werden den Angaben zufolge so genannte Körperschallsignale genutzt. Dazu führen Wissenschaftler an der Materialprüfungsanstalt Bremen (MPA) Ermüdungsversuche an Bauteilen durch. Insgesamt vier Sensoren überwachen den Achsbereich des Trailers, während dieser in einer Prüfmaschine belastet wird. „In unseren Versuchen müssen wir eindeutige Körperschallsignale identifizieren. Im echten Fahrbetrieb müssen die Signale auch aus Hintergrundgeräuschen heraus eindeutig erkennbar sein“, erklärte Andree Irretier, Leiter der Abteilung Metallische Werkstoffe und Bauteile der MPA Bremen. „Nur wenn das gewährleistet ist, kann die Rissbildung zukünftig auch in Echtzeit erkannt und an das angeschlossene Netzwerk übermittelt werden“.

(msc)
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