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Vor 100 Jahren rollte der erste Magirus-Lkw über die Straßen

In Ulm verließ vor genau 100 Jahren der erste Lkw das Magirus-Werk. Auch heute noch spielt die Stadt eine wichtige Rolle im CNH-Konzern mit seinen zwölf Marken, darunter Iveco.
Im Jahr 1917 wurde der erste Ulmer Lkw auf die Räder gestellt. (Foto: Iveco)
Im Jahr 1917 wurde der erste Ulmer Lkw auf die Räder gestellt. (Foto: Iveco)
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Redaktion (allg.)

Magirus, der Ursprung des deutschen Zweigs des Nutzfahrzeugherstellers Iveco, feierte 2013 den 150. Geburtstag seiner Unternehmensgründung. Tätigkeitsbereich war ursprünglich die „gewerbliche Herstellung von Feuerwehrgerätschaften“. Über die mobile Ulmer Leiter (1872 mit 14 Metern eine Sensation) folgten dampfbetriebene Motorspritzen und 1907 sogar eine Elektromobil-Drehleiter mit Radnabenmotoren.

Innovation war also bereits Programm, als 1916 der Oberingenieur Heinrich Buschmann mit der Konstruktion eines Drei-Tonnen-Lastwagens mit Vierzylinder-Ottomotor begann. Es war die Geburtsstunde der Lkw-Konstruktion in Ulm. Auf die Räder gestellt wurde der erste Ulmer Lkw dann 1917, also vor genau 100 Jahren.

Als nächstes wurden die Leder-Riemenantriebe von der Gelenkwelle ersetzt. In den Jahren 1933 bis 1937 entstand in Ulm mit dem leichten Frontlenker "M10" der Urahn aller Transporter. 1935 sollte ein Bus mit Heckmotor entwickelt werden. Geplant war ein liegend eingebauter Zwölfzylinder-Boxermotor, der aus 10,6 Litern immerhin 150 PS holte. Wegen des 2. Weltkriegs kam die Konstruktion aber nicht über den Prototypenstatus hinaus.

Erst 1951 kam das Konzept dann als "O 6500" mit einem V8-Motor gleichen Hubraums und 170 PS zum Einsatz und fuhr 1954 sogar die Weltmeisterelf von Bern. 1953 begann man mit dem Bau des Rundhaubers. Die unverwechselbare Form war möglich, weil der luftgekühlte Motor auf den eckigen Kühler verzichten konnte.

Ein letztes Beispiel aus einer langen Reihe Ulmer Erfindergeists der Frühzeit ist das kippbare Fahrerhaus, 1955 auf der IAA im „Saturn 200“ erstmals einem skeptischen Fernfahrerpublikum gezeigt.

Heute produziert das Werk Donautal hauptsächlich Feuerwehrfahrzeuge und Militärlastwagen. Die Lkw-Sparte des Konzerns unterhält dort noch Teile seiner Produktentwicklung. Konstruiert werden Fahrgestell und Triebstrang aller On- und Off-Road-Baureihen von 16 bis 60 Tonnen. Im Juni 2016 wurde die erste deutsche LNG-Tankstelle im Werk Ulm eröffnet. Einmal mehr beginnt hier also ein Stück Zukunft.

(ts)
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