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TÜV-Verband: HU braucht Zugang zu digitalen Daten

Seit 70 Jahren gehört die Hauptuntersuchung (HU) für Fahrzeuge in Deutschland zur Pflicht. Aber die zunehmende Digitalisierung und die verschärften Regelungen in Bezug auf den Klimaschutz erfordern auch entsprechende Anpassungen, sagt der Technische Überwachungs Verein.

Fahrzeuge müssen immer mehr Umweltvorschriften erfüllen und werden von digitalen Anwendungen gesteuert. Entsprechend sollten die Prüfingenieure auf digitale Daten zugreifen können, sagt der TÜV Verband. Bild: Pineapple22Productions | Pixabay.
Fahrzeuge müssen immer mehr Umweltvorschriften erfüllen und werden von digitalen Anwendungen gesteuert. Entsprechend sollten die Prüfingenieure auf digitale Daten zugreifen können, sagt der TÜV Verband. Bild: Pineapple22Productions | Pixabay.
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Claudia Leistritz

In der Regel alle zwei Jahre werden Fahrzeuge seit der Einführung der Pflichtuntersuchung zum 1. Dezember 1951 dahingehend überprüft, ob Bremsen, Reifen, Licht oder die Auspuffanlage den sicherheits- und umweltbezogenen Vorschriften entsprechen. Die Untersuchung dürfen mittlerweile außer dem TÜV, der seinen Hauptsitz in Berlin hat, noch weitere amtlich anerkannte Prüforganisationen wie Dekra, KÜS oder GTÜ vornehmen.

Nach wie vor spiele die Hauptuntersuchung für die Verkehrssicherheit eine bedeutende Rolle, sagt der Geschäftsführer des TÜV-Verbands Joachim Bühler: Alleine bei den vom Technischen Überwachungs Verein durchgeführten Kontrollen habe man im vergangenen Jahr bei etwa 100.000 Fahrzeugen gefährliche Mängel festgestellt; weitere 10.000 durften wegen mangelnder Tauglichkeit gar nicht mehr auf die Straße.

„Smartphones auf Rädern“

Immer mehr digitale Anwendungen und verschärfte Regeln in Bezug auf den Umweltschutz beispielsweise müssten sich aber auch in den Prüfmaßnahmen abbilden und diese entsprechend modernisieren:

„Aktuelle Fahrzeuge sind heute Smartphones auf Rädern, die zunehmend digital gesteuert werden und zahlreiche Daten sammeln. Die korrekten Funktionen von Fahrassistenzsystemen wie Spurhalte- und Notbremsassistenten sollten während der gesamten Lebensdauer eines Fahrzeugs bei der HU geprüft werden“, sagt Bühler.

Zugriff auf sicherheitsrelevante Daten

Um feststellen zu können, ob und wie beispielsweise Updates die Fahreigenschaften verändert haben oder ob die Fahrzeuge gegen Cyberangriffe geschützt sind, bräuchten die Ingenieure dann auch Zugang zu sicherheitsrelevanten Daten und dem aktuellen Software-Stand der Fahrzeuge.

Zugriff auf umweltrelevante Daten

Auch das Thema Umweltschutz müsse die HU stärker berücksichtigen, so Bühler weiter. Deswegen setze sich der TÜV-Verband dafür ein, dass „ein Verfahren zur Messung von Stickoxiden (NOx) bei Diesel-Fahrzeugen festgelegt“ werde. Zur Feststellung von Schäden oder Manipulationen an der Abgasanlage sei aber auch hier der Zugang der Sachverständigen zu den umweltrelevanten Fahrzeugdaten ausschlaggebend.

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