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Lkw-Flottenmanager vertrauen Fahrerschulungen mehr als Telematik

Eine von Goodyear in Auftrag gegebene Studie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Flottenmanager in Deutschland zu 93 Prozent auf Fahrerschulungen setzen, um Standzeiten zu verhindern.

Oberste Priorität im Tagesgeschäft von deutschen Managern von Lkw-Flotten hat die Mobilitätserhaltung der Fahrzeuge. (Foto: SAF-Holland)
Oberste Priorität im Tagesgeschäft von deutschen Managern von Lkw-Flotten hat die Mobilitätserhaltung der Fahrzeuge. (Foto: SAF-Holland)
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Thomas Pietsch

Oberste Priorität im Tagesgeschäft von deutschen Managern von Lkw-Flotten hat die Mobilitätserhaltung der Fahrzeuge. Das Marktforschungsinstitut Dataforce hat im Mai und Juni 2017 für die Analyse im Auftrag des Reifenherstellers Goodyear Telefoninterviews mit 309 deutschen Flottenmanagern geführt, die einen Fuhrpark mit ziehenden Lkw ab 16 Tonnen betreiben. Sieben Prozent der Flotten haben 50 oder mehr Lkw, 17 Prozent zwischen 20 und 49 Lkw, 38 Prozent zwischen 10 und 19 Lkw und weitere 38 Prozent zwischen 5 und 9 Lkw.

Dabei zeigt die Studie: Um zu verhindern, dass Fahrzeuge infolge von Pannen ausfallen, setzen fast alle Teilnehmer (93 Prozent) auf Fahrerschulungen. Sie lassen ihre Fahrzeuge darüber hinaus regelmäßig von einem Fachmann warten, entweder in einer eigenen Werkstatt (54 Prozent) oder im Rahmen eines externen Wartungsvertrags (58 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gab an, zur Mobilitätserhaltung ihrer Lkw Telematik einzusetzen. Bei exakt der Hälfte der Flotten überprüft ein Luftdruckkontrollsystem die Betriebsstati der Reifen. „Obwohl die Relevanz einer mobilen Flotte mit möglichst geringen Ausfallzeiten erkannt wird, schöpfen deutsche Flottenmanager das Potential moderner Telematiksysteme mit Frühwarnfunktion noch nicht voll aus“, kommentiert Dieter Schölling, Director Commercial Tires D-A-CH bei Goodyear.

133 der 309 Teilnehmer nutzen noch keine Telematik, und fast 80 Prozent von ihnen (106 Teilnehmer) wollen in den nächsten zwölf Monaten auch kein System anschaffen – hierunter immerhin 40 Flotten mit 10 bis 19 Lkw und elf Flotten mit 20 bis 49 Lkw. Zu den Gründen für diese Situation kann Schölling nur Vermutungen anstellen. „Insbesondere kleinere Flotten könnten der kurzfristigen Finanzplanung Vorrang vor einer langfristigen Nutzenbetrachtung einräumen. Andere wiederum könnten die technische Komplexität eines Systems scheuen,“ überlegt Schölling.

Die Studienteilnehmer, die ein System einsetzen, nutzen es am häufigsten zur GPS-Ortung der Fahrzeuge für die Disposition (86 Prozent). 69 Prozent werten darüber hinaus Fahrerdaten zu Schulungszwecken aus, und 65 Prozent nutzen ihr System zur Routenoptimierung. Rund die Hälfte der befragten Anwender verwendet Telematik außerdem zur Fahrzeugdatenübertragung, um auf dieser Grundlage die Prozesse rund um die Wartung der Lkw weiter optimieren zu können. „Insbesondere im Bereich der sogenannten ‚Predictive Maintenance‘ bieten moderne Systeme einen enormen Mehrwert. Wenn es gar nicht erst zu einem Schaden kommt, weil das Problem frühzeitig erkannt und behoben wird, spart der Flottenmanager nicht nur die Kosten zur Schadensbehebung, sondern minimiert auch die Ausfallzeit des Fahrzeugs“, erläutert Schölling.

Die Studie zeigt außerdem: Neben der Mobilitätserhaltung ist für die deutliche Mehrheit der deutschen Flottenmanager (54 Prozent) der Fahrermangel die aktuell größte Herausforderung. Auf Platz zwei, aber mit deutlichem Abstand (11 Prozent), steht die Kraftstoffverbrauchssenkung. Sieben Prozent fühlen sich vom Wettbewerb aus Osteuropa bedroht, und fünf Prozent verweisen auf die Erfüllung zukünftiger Gesetzgebung und Verordnungen.

(tpi)

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