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Egea: Risiken klären zur Wartung von E-Fahrzeugen

Ende Oktober hat die EU-Kommission das praktische Aus für Verbrennermotoren beschlossen. Mit der Konzentration auf die E-Mobilität stellt sich die Frage, wie der Ersatzteilmarkt und die Werkstätten auf die Technologie vorbereitet sind. Der europäische Verband der Werkstattausrüster will sich mit dem Thema befassen.

Für die Reparatur von E-Fahrzeugen müssen noch Sicherheitsaspekte geklärt werden. | Bild: T. Volz/ProMotor.
Für die Reparatur von E-Fahrzeugen müssen noch Sicherheitsaspekte geklärt werden. | Bild: T. Volz/ProMotor.
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Claudia Leistritz

Der europäische Verband für Werkstattausrüstung Egea (European Garage Equipment Association) spricht in seiner neuesten Publikation das Thema Elektrofahrzeuge und die Herausforderungen und Konsequenzen für Kfz-Werkstätten an. Mit der Entscheidung des EU-Umweltrats vom 28. Oktober 2022, ab 2035 nur noch „beim Fahren CO2-emissionsfreie“ Neuwagen mit Verbrennermotor zuzulassen, soll für diese Antriebsart zwar noch die Möglichkeit des Weiterbetriebs mit synthetischen Kraftstoffen (eFuels) offenstehen. Deren Einsatz könnte also erlaubt sein, wenn sie auschließlich mit „erneuerbaren Energien“ produziert und daher als „klimaneutral“ eingestuft werden.

Mit der Entscheidung der EU-Kommission, so Dr. Harald Neumann, technischer Berater Projekte für die Egea, hat man die Weichen also offenbar endgültig zugunsten der Elektromobilität gestellt; obwohl bezüglich der neuen Antriebsart bekanntlich immer noch mehrere offene Fragen bestünden wie beispielsweise Ladeinfrastruktur oder Leistungsfähigkeit des Stromnetzes in den Städten.

Fit machen für EV-Zukunft

Jedenfalls haben sich die Werkstätten zur Wartung der zunehmenden Anzahl an e-mobilen Fahrzeugen mit ihrer ganz anderen Technologie nicht nur mit entsprechendem Equipment und den Zugängen zu den Wartungsdaten, sondern auch den für den Service geforderten Qualifikationen auseinanderzusetzen. Zu den weitreichenden Auswirkungen dieser Entwicklung sagt Dr. Neumann:

„Aber auch für den Ersatzteilmarkt bedeutet diese Entscheidung einen bedeutenden Wandel, was Kompetenzen, Ausrüstung und Vorschriften betrifft“.

Um hier besetehende Informationslücken in Bezug auf Ausrüstung (beispielsweise Batteriezustand), sowie Ausbildung und Bildungsangebot (EV-Zertifizierung) aufzuspüren und zu schließen, hat die Egea nun eine neue Arbeitsgruppe (WG 12) gegründet. Mit deren Arbeit, so der Bericht, wolle man den Ersatzteilmarkt für die EV (Electric Vehicle)-Zukunft fit machen. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe beziehungsweise die aufgespürten „Lücken in den Vorschriften“ sollen der EU-Kommission unterbreitet werden.

Als großes Problem bezeichnet die Stellungnahme die Tatsache, dass bei der neuen Generation von E-Fahrzeugen eine Fülle an Updates und Diagnosen „over the air“ übertragen wird, obwohl bezüglich des Fernzugriffs noch gar keine EU-Gesetzgebung besteht. Zusätzlich würde aber auch der Zugang zu den Fahrzeugdaten erschwert: „einige der neuen Fahrzeughersteller blockieren den unabhängigen Ersatzteilmarkt noch immer“, so Dr. Neumann.

Risiken ansprechen

Vor allem seien die Risiken bei Arbeiten an Hochspannung und der Li-Batterie anzusprechen, denn die Fahrzeughersteller stellten nicht immer genügend Informationen zur Sicherheit des Werkstattpersonals zur Verfügung.

Als Beispiele werden Hebebühnen und Geräte zum sicheren Ausbau einer Unterbodenbatterie aus dem Fahrzeug genannt. Und auch Reifenwerkstätten bräuchten die richtigen Informationen über die Berührungspunkte, damit die Batterie beim Anheben des Fahrzeugs nicht beschädigt wird. Beim Umgang mit den Batterien sei wegen der Brandgefahr große Vorsicht geboten. So Dr. Neumann abschließend:

„Wir wissen von täglichen Batteriebränden in China, insbesondere nach Unfällen. Die deutsche Automobil- und Ersatzteilindustrie hat kürzlich neben einem Qualifizierungsprogramm für Techniker auch einen Mindestsicherheitsbereich im Außenbereich definiert, um den Schaden zu begrenzen, falls die Batterie in Brand gerät“.

Weitere Themen der online zugänglichen Dezember-Ausgabe der „Egea inside“ sind unter anderem die geplante europäische Verordnung „Data Act“, die harmonisierte Regeln für den fairen Zugang zu und die Nutzung von Nicht-personenbezogenen Daten festlegen will oder der aktuelle Stand bezüglich der von der Egea entwickelten Norm für die Aufhängungsprüfung; außerdem gibt es ein Resumée zur Automechanika in Frankfurt und zur Equip Auto in Paris.

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