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Caramba: Kanister wiederverwenden schont die Umwelt mehr als recyceln

Für eine Optimierung der Umweltbilanz bei der Fahrzeugwäsche verwendet der Reinigungsmittelspezialist in einem Pilotprojekt seine leeren Kanister erneut. Das Mehrwegsystem soll der Umwelt besser bekommen als das Recycling der Kunststoffbehälter.

Das neue Kreislaufsystem mit gespülten Kanistern ist Teil einer Rundumstrategie, mit der Caramba die Autowäsche der Zukunft deutlich umweltschonender gestalten will. | Bild: Caramba.
Das neue Kreislaufsystem mit gespülten Kanistern ist Teil einer Rundumstrategie, mit der Caramba die Autowäsche der Zukunft deutlich umweltschonender gestalten will. | Bild: Caramba.
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Claudia Leistritz

Durch die Wiederverwendung gebrauchter Behältnisse für Reinigungsmittel lässt sich bis zu 90 Prozent an Plastikmüll einsparen. Zu dieser Aussage kommt der Duisburger Hersteller chemischer Reinigungsprodukte Caramba. Die „nachweisbare Verbesserung der CO2-Bilanz“ soll sich durch Säuberung der Reinigungsmittelkanister und erneute Verwendung erzielen lassen und ist das Ergebnis eines Pilotprojekts im Rahmen der Caramba-Nachhaltigkeitsstrategie. Die Vorgehensweise „Gebinde reinigen und wiederverwenden“ will man nun zumindest für bestimmte Bereiche des Portfolios umsetzen.

Mehr CO2-Emissionen durch Produktion

Laut Pressemeldung bildet die „einfache und effiziente“ Lösung einen neuen Maßstab in Bezug auf Verpackungslösungen, denn die Vorgehensweise sei in der Branche nicht so verbreitet. Recycling sei zwar für bestimmte Anwendungen wichtig und geeignet, aber eben nicht in allen Fällen optimal in Hinsicht auf Nachhaltigkeit, meint die Project Mangerin bei Caramba Vera Müller. Denn auch bei Behältnissen mit Recyclinganteil falle – wie bei neuen Kanistern – ein Großteil der CO2-Emissionen bei der Produktion an. Erschwerend kommt hinzu, dass derzeit nur solches Plastikmaterial für die Aufnahme von Gefahrstoffgütern zugelassen wird, das nur etwa 30 Prozent an geschreddertem und wiederverwendetem Kunststoff enthält – der größte Teil besteht also immer noch aus neuem Plastik.

Mitmach-System

Caramba reichte das bloße recyceln oder Verwenden von Material mit Recyclinganteil nicht aus und wollte einen neuen Weg beschreiten. Günter Baack, Standortleiter Caramba Bremen sagt, das Unternehmen werde das Mehrwegsystem nun schrittweise flächendeckend für das gesamte Portfolio einführen. Mit den gesäuberten und wiederverwendeten Kanistern ließe sich der CO2-Ausstoß im Vergleich zu neu produzierten Behältern um bis zu 90 Prozent verringern – ein deutlicher Unterschied zur Verwendung von recyceltem Material, das nur eine CO2-Einsparung von 30 Prozent erreicht, so Baack. Allerdings erfordere die Idee auch ein wenig Umdenken seitens der Anwender:

„Für unsere Kunden ergibt sich so eine wirklich zählbare und nachweisbare Verbesserung der CO2-Bilanz. Aber ohne die ein oder andere Veränderung für Kunden geht es natürlich nicht, das System lebt vom Mitmachen.“

Nur mehr ein Zehntel Plastikmüll

Bei dem Mehrwegsystem werden die leeren, den Angaben zufolge zu 100 Prozent wiederverwendbaren Caramba-Behälter entweder vom Chemieunternehmen selbst oder von einem Spediteur eingesammelt. Nach der Reinigung der Kanister kommen die neu eingefüllten Produkte erneut in den Verkauf. Baack zu dem Prozess:

„Das mag erstmal nach großem Aufwand klingen, funktioniert aber in der Praxis wirklich gut“.

Baack rechnet die Einsparung an Plastikmüll vor: durchschnittlich braucht eine Anlage, die im Jahr rund 100.000 Wäschen durchführt, dafür ungefähr 500 Kanister mit je 25 Litern Füllmenge. Diese Kanister wiegen leer rund 1.050 Gramm. Verwendet man immer wieder neue Kanister, ergibt das also etwa 525 Kilogramm Plastikmüll im Jahr. Nimmt man dagegen wiederverwendete Produkte, reduziert sich die Abfallmenge laut Baack auf rund ein Zehntel, also 52,5 Kilogramm.

Vera Müller meint, die Vorgehensweise zahle sich aus – im Interesse von allen:

„Durch die Wiederverwendung der Kanister wird die Neuproduktion von Plastik sowie die energieintensive Produktion von Kanistern vermieden – und somit eben auch neu anfallender Plastikmüll. Das sollte uns allen ein Anliegen sein.“

Laut Caramba, einem Unternehmen des B2B-Großhändlers von Mobilitäts- und Industriematerialien Berner Group, werden Großgebinde wie die IBC Kunststoff-Container oder Fässer derzeit bereits flächendeckend entsprechend aufgefrischt und „in einem Kreislauf eingesetzt“.

Mit diesem Kreislaufsystem ergänzt der Experte für Spezialchemie nun seine Strategien zur umweltschonenderen Gestaltung der Autowäsche. Bei der Umsetzung seines Konzepts will das Unternehmen jedoch nach eigenen Angaben Phrasen wie „klimaneutral“ vermeiden und setzt lieber auf stichhaltige Ergebnisse, um die Fahrzeugreinigung nach Umweltgesichtspunkten auszurichten.

Maßnahmenpaket für die Umwelt

Dennoch braucht es auch zeitbezogene Schlagwörter, um die entsprechenden Projekte zu definieren. So lautet bei Caramba eines der Unternehmensziele, „Dienstleistung und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen". Beispielsweise soll die X-Jet-Wasserspardüse, die letztes Jahr eingeführt wurde, eine Einsparung von bis zu 30 Prozent Frischwasser in Waschstraßen ermöglichen.

Auch die neue Produktlinie Green Evolution Line unterstützt diese Richtung und ist laut Hersteller mit seiner Wassergefährdungsklasse (WGK) von 1 besonders umweltschonend ohne an Wirkkraft einzubüßen und somit maßstabsetzend in der Waschbranche. Die Leitlinie des Unternehmens, Umwelt und natürliche Ressourcen mit Rücksicht zu behandeln, bringt Müller auf den Punkt:

 „Man spricht heutzutage ja gerne von ‚Greenwashing‘. Wir haben den Spieß sozusagen umgedreht: ‚Washing Green‘ ist unser Motto, denn wir wollen auf eine möglichst nachhaltige Fahrzeugwäsche setzen.“

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