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Automechanika 2024: Bosch zertifiziert herstellerunabhängig den Gesundheitszustand von Gebrauchtwagen

Zur Automechanika 2024 hat Bosch eine Handvoll Neuentwicklungen im Gepäck. Eine davon ist ein markenunabhängiges Gebrauchtwagenzertifikat, das den Fahrzeugzustand umfassend anhand der gespeicherten Fahrzeugdaten ermittelt.

Fahrzeugdiagnose, Reparaturanleitungen und Original-Herstellerdokumente sind mit der Bosch-Diagnosesoftware ESI[tronic] Evolution auf einer Plattform verfügbar. | Bild: Bosch.
Fahrzeugdiagnose, Reparaturanleitungen und Original-Herstellerdokumente sind mit der Bosch-Diagnosesoftware ESI[tronic] Evolution auf einer Plattform verfügbar. | Bild: Bosch.
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Claudia Leistritz

Die Aftermarket-Sparte des Stuttgarter Technologiekonzerns Bosch kündigt sich mit einigen Innovationen für die Automechanika im September 2024 in Frankfurt an. Neben typischen Anwendungsprodukten für Werkstätten wie Kalibrierungssoftware für Fahrerassistenzsysteme und HV-Prüfgeräten ist auch eine Lösung dabei, mit der sich der „Gesundheitszustand“ von Fahrzeugen unabhängig vom Hersteller feststellen lässt. Der Service für das Gebrauchtwagenzertifikat kann, sobald erhältlich, zur Bosch-Diagnosesoftware hinzugebucht werden und dient dann als Grundlage für die Restwertermittlung und folgenden Preisverhandlungen.

In mancherlei Hinsicht sind die Daten angebotener Gebrauchtwagen immer noch mit Vorsicht zu genießen. So sind laut ADAC, wie Bosch berichtet, immer noch viele Tachomanipulationen nachweisbar, obwohl die EU schon 2017 eine Verpflichtung zum Schutz neuer Fahrzeugmodelle vor Manipulationen erlassen hat. Und was Elektrofahrzeuge betrifft, habe die Prüforganisation Dekra in einer Untersuchung vor allem mangelndes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Antriebsbatterien festgestellt.

Vertrauen steigern

Der Faktor Transparenz über den Fahrzeugzustand ist für den Gebrauchwagenmarkt also von besonders großer Bedeutung, aber auch mit Herausforderungen verbunden und recht aufwendig. So schreibt auch Bosch Mobility Aftermarket, dass es für einen Einblick in den Zustand eines Gebrauchtwagens normalerweise „viel technisches Know-how und eine aufwendige Inspektion“ braucht.

Doch das neue Gebrauchtwagenzertifikat von Bosch verspricht nun eine schnelle und einfache Bewertung sowie Zertifizierung des Fahrzeugzustands über alle Marken hinweg. Damit haben alle Beteiligten, Gebrauchtwagenverkäufer und –käufer, Mobilitätsdiensleister, Fahrzeughändler oder Flottenbetreiber eine „neutrale Grundlage für die Restwertermittlung“ in Händen, heißt es in der Beschreibung. „Dies sorgt für Transparenz und Vertrauen im Handel mit Gebrauchtwagen.“

Erhältlich ist der Service zur Gebrauchtwagenbewertung im Rahmen der neuesten Bosch-Diagnosesoftware ESI[tronic] Evolution, die mit dem Diagnosemodul KTS 560 oder 590 das Auslesen und Analysieren der in den Steuergeräten gespeicherten Daten ermöglicht. Bei Bosch heißt es dazu:

„Ein innovatives Softwaresystem konsolidiert die Daten und führt sie in einem fahrzeugindividuellen Bosch-Zertifikat zusammen.“

Dabei kann das Servicepaket im Umfang individuell eingestellt werden und listet im Zertifikat dann beispielsweise die kritischen Fehlercodes aus dem Fahrzeugsystem auf, identifiziert frühere Unfälle, überfällige Wartungen, aber auch potenzielle Manipulationen am Tacho. Außerdem wird die aktuelle Batteriekapazität von Elektroautos und Plug-in-Hybriden dokumentiert.

Neue Kundengruppen gewinnen

Innerhalb des Softwarepakets ESI[tronic] Evolution besteht für Werkstätten auch die Möglichkeit, eine Fernzugriffsfunktion auf die Fahrzeugdaten in ihre Prozesse einzubinden. Bosch:

„Damit erschließt sich für die Werkstätten erweitertes Umsatzpotenzial über neue Kundengruppen des Gebrauchtwagenmarktes. Zudem stärkt das System die Kundenbeziehungen durch eine vertrauensvolle Unterstützung beim Gebrauchtwagenhandel.“

Das Gebrauchtwagenzertifikat kann durch eine einfache und schnelle Bewertung des Fahrzeugzustands den in der Regel mit hohem manuellem Aufwand verbundenen Gebrauchtwagencheck in der Werkstatt stark vereinfachen, heißt es beim Anbieter. Um diese Funktion nutzen zu können, stellt die Werkstatt eine entsprechende Anfrage über die ESI[tronic] Evolution-Software. Die Software stellt hierfür verschiedene Softwarepakete zur Wahl, die sich im Umfang der Fahrzeugbewertung unterscheiden.

Nötig ist dann noch ein Diagnosegerät der KTS-Reihe, und zwar das KTS 560 oder das KTS 590, über das der Monteur das Fahrzeug verbindet. Danach startet das System das Auslesen der gespeicherten Fahrzeugdaten und dokumentiert den Fahrzeugzustand. „Die Werkstattkunden erhalten das Zertifikat direkt vor Ort in digitaler oder gedruckter Form“.

Laut Anbieter ist die neue Lösung, die der mangelnden Transparenz und dem Misstrauen auf dem Gebrauchtwagenmarkt entgegenwirken soll, „für ausgewählte europäische Kunden ab Anfang 2025“ erhältlich. Im weiteren Verlauf des Jahres soll dann die Einführung für weitere Kunden und Länder folgen.

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