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LKQ übernimmt Stahlgruber

Riesengroß schluckt Groß. Die Übernahmewucht im Teilegroßhandel ist ungebrochen. Der amerikanische Teilegigant LKQ verleibt sich Stahlgruber ein.
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Martin Schachtner

Die Stahlgruber GmbH gehört künftig zur LKQ Corporation. Wie die Muttergesellschaft Stahlgruber Otto Gruber AG am Montag meldete, wird man sich vom Geschäftszweig Teilehandel trennen. Diese Option war in der Branche bereits bekannt.

Der vergangenen Sonntag vollzogene Verkauf betrifft alle nationalen und internationalen Töchter der Stahlgruber GmbH, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. Der Großhändler ist neben dem deutschen Markt auch u.a. in Italien, Kroatien, Österreich, Slowenien und der Tschechischen Republik tätig. Die ebenfalls zur Stahlgruber-Gruppe gehörige Rema Tip Top AG ist offenkundig nicht betroffen.

LKQ investiert 1,5 Milliarden Euro

Beide Unternehmen, LKQ und Stahlgruber, gehören mit der international tätigen ATR-Gruppe bereits dem gleichen Verbund an. Der Kauf wurde am Sonntag besiegelt, die Kaufsumme liegt den Angaben zufolge bei 1,5 Milliarden Euro. Die Transaktion steht noch unter kartellrechtlichem Vorbehalt. „Durch den Zusammenschluss mit LKQ Corp. kann Stahlgruber seine herausragende Marktposition im europäischen Kfz-Teilemarkt halten und weiter ausbauen“, kommentierte Heinz Reiner Reiff, CEO Stahlgruber Otto Gruber AG, die Veräußerung. Betroffen sind den Angaben zufolge rund 6.600 Mitarbeiter.

Die Branchenstudie von Wolk Aftersales Experts „Car Aftermarket in Europe 2017“ ging zuletzt von 54 Teilegroßhändlern mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz für den Kontinent aus. Sechs europäische Teilegroßhändler überschreiten eine Umsatzgrenze von einer Milliarde Euro – einer davon ist LKQ, die Europazentrale sitzt in London, zwei davon kommen aus Deutschland, Wessels & Müller sowie Stahlgruber.

Einkaufstournee durch Europa

LKQ ist ein führender Anbieter im internationalen Kfz-Teilemarkt mit Niederlassungen in Nordamerika, Europa und Taiwan und einer Marktkapitalisierung von rund zwölf 12 Milliarden US-Dollar (ca. zehn Milliarden Euro), hieß es in der Mitteilung. LKQ wurde 1998 in gegründet und wuchs durch über 200 Akquisitionen rasch und aggressiv, wie auf der Homepage nachzulesen ist.

Erst in Nordamerika, dann in Europa: 2011 übernahm das Unternehmen z.B. für über 347 Millionen US-Dollar (ca. 300 Mio. Euro) Euro Car Parts Holdings Limited, den größten Teilehändler in Großbritannien mitsamt einer Belegschaft von mehr als 3.500 Mitarbeitern. 2013 folgte der Kauf von Sator aus den Niederlanden und 2015 übernahm LKQ die Rhiag-Inter Auto Parts Italia. Ende 2016 kaufte sich das Unternehmen in die skandinavische Mekonomen Gruppe ein.

(msc)
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