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TotalEnergies treibt Ausbau von Windparks voran

Zwei der weltgrößten Energie- und Mineralölkonzerne, TotalEnergies sowie BP, erhalten von der deutschen Bundesnetzagentur in einer Auktion den Zuschlag für den Bau von je zwei großen Windparks in der Nord- und Ostsee.

Die Windparks in Ost- und Nordsee sollen drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen können. | Foto: TotalEnergies
Die Windparks in Ost- und Nordsee sollen drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen können. | Foto: TotalEnergies
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(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Bei dem französischen Energiekonzern TotalEnergies setzt man vermehrt auf "grünen Strom" und will sein Angebot an Windenergie ausbauen. So hat das Unternehmen nun von der Bundesnetzagentur im Rahmen einer laut Handelsblatt bislang "weltweit größten Ausschreibung von Flächen für Offshore-Windparks" für die Flächen N-12.1 in der Nordsee sowie O-2.2 in der Ostsee den Zuschlag für den Bau zweier Windanlagen erhalten. Laut Handelsblatt-Bericht zahlt der Konzern zusammen mit dem britischen Mineralölunternehmen BP, das den Zuschlag für zwei weitere Windparkflächen erhielt, selbst noch insgesamt rund 12,6 Milliarden Euro hinzu, um den Auftrag umsetzen zu dürfen.

Wie TotalEnergies in seiner Pressemeldung berichtet, handelt es sich bei deren beiden Konzessionen um die mit N-12.1 bezeichnete mit einer Fläche von etwa 200 Quadratkilometern, die rund 170 Kilometer von der Nordseeküste entfernt liegt. Die die Ostsee betreffende Konzession O-2.2 umfasst etwa 100 Quadratkilometer und liegt rund 40 Kilometer von der Küste entfernt. Umweltgenehmigungen und technische Analysen stehen noch aus. 

"Grüner Strom für über 3 Millionen Haushalte"

Die Zuschläge, so berichtet TotalEnergies, beziehen sich auf einen Zeitraum von 25 Jahren, die je auf 35 Jahre verlängert werden können. Die Kapazität belaufe sich auf 2 GW beziehungsweise 1 GW – damit sollen die Windparks den Strom für mehr als drei Millionen Haushalten liefern können, heißt es.

582 Millionen Euro für Umwelt- und Naturschutz

Die Lizenz umfasse außerdem Zahlungen des Energieunternehmens an den deutschen Staat in Höhe von insgesamt 582 Millionen Euro, um Maßnahmen "für den Meeresnaturschutz und die Förderung einer umweltschonenden Fischerei" zu unterstützen. Weiter sind im Rahmen dieses Projekts jährliche Beiträge für die Betreiber der Stromübertragungsnetze, die für die Anbindung des Projekts zuständig sind, ab Inbetriebnahme der Standorte über einen Zeitraum von 20 Jahren vorgesehen.

"Zweistellige Profitabilität"

TotalEnergies will die dann an den beiden Standorten erzeugte Energie entweder direkt auf dem Strommarkt anbieten oder Stromabnahmeverträge (PPA : Power Purchase Agreements) mit Endabnehmern schließen, die auf diese Weise ihren CO2-Fußabdruck reduzieren könnten, heißt es weiter. Mit seinem Engagement auf dem Gebiet der Windkraft verfolge das "Multi-Energie-Unternehmen", das nach eigenen Angaben bis 2050 CO2-neutral arbeiten will, seine Strategie, "langfristig ein integriertes Stromgeschäft aufzubauen und die Vorteile von Preisschwankungen am Strommarkt für sich zu nutzen". Das Unternehmen, das neben seinem Mineral- und Erdöl-Angebot auch in Erdgas und LNG sowie in Bezug auf "erneuerbare Energien" in Elektromobilität, Wasserstoff und Solarenergie investiert, will demnach mit dem Windkraft-Engagement eine "zweistellige Profitabilität" erzielen.

"Offshore-Ausbauziele der deutschen Regierung erreichen"

Mit den Großprojekten ließen sich die Offshore-Ausbauziele der deutschen Regierung erreichen, begründet das Unternehmen weiter sein Engagement: Gemäß deren Vorstellung sollen bis 2030 Offshore-Windkraftkapazitäten von 30 GW installiert werden. Als nächsten Schritt zur Umsetzung des Plans will TotalEnergies nun die notwendigen Studien für die Umweltgenehmigungen sowie die technischen Analysen an den beiden Standorten durchführen: "Diese bilden den Ausgangspunkt für kommende Investitionsentscheidungen in 2027 und die Inbetriebnahme bis 2030".

"Erneuerbare Elektrizität für Europa"

Der Pressebericht zitiert Patrick Pouyanné, Chairman und CEO von TotalEnergies, zu dem Plan. Man werde mit dem Bau der "riesigen Windparks" und seiner Expertise im Offshore-Bereich sowie bei derartigen Großprojekten in Deutschland bis 2030 einen bedeutenden Beitrag leisten, die "erneuerbare Elektrizität" in Europa auszubauen. Der Konzern TotalEnergies, dessen Hauptsitz sich nahe Paris befindet, beschäftigt weltweit laut Datenplattform "Statista" mehr als 100.000 Mitarbeiter, in Deutschland rund 2.000. Die Offshore-Windenergie in Deutschland, meint Pouyanné, bilde in Europa den größten Strommarkt. Daher bedeute der Einstieg des Unternehmens in dieses Segment einen entscheidenden Schritt der eigenen Strategie, als "integrierter Akteur" auf den Strommärkten aufzutreten. Der Auftrag sei sozusagen die logische Folge der Bereitstellung der schwimmenden LNG-Regasifizierungsanlage am Terminal in Lubmin östlich von Greifswald Anfang des Jahres, die auch zum Ersatz von russischem Gas diente. So setze man die eigene Multi-Energie-Strategie in Deutschland um und könne zugleich zur Energiesicherheit des Landes und Europas beitragen, meint Pouyanné.

Windkraft im Trend

TotalEnergies entwickelt nach eigenen Angaben aktuell ein Portfolio von Offshore-Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von über 13 GW. Die meisten davon, heißt es, seien "auf dem Boden fixiert" und in Großbritannien (SeagreenProjekt, Outer Dowsing, Erebus, ScotWind), Südkorea (Bada-Projekt), Taiwan (Yunlin-Projekt), Frankreich (Eolmed-Projekt), den USA (New York Bight-Projekt, North Carolina-Projekt) sowie Deutschland lokalisiert. In dieser Richtung verstärkt das Unternehmen zudem seine Ambitionen, indem es sich für die Teilnahme an Ausschreibungen in den USA, Großbritannien und Frankreich qualifiziert. Außerdem will sich der Konzern den Angaben zufolge auch an Ausschreibungen in Norwegen und Polen beteiligen. 

Bis 2050 CO2-neutral 

Weiter hat TotalEnergies sein Engagement im Bereich "erneuerbarer Strom" ausgebaut, um bis spätestens 2050 "CO2-neutral" auftreten zu können, heißt es. So betrug die Bruttokapazität zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen Mitte 2023 bereits 18 GW. In dieser Richtung soll es dem Bericht zufolge auch weiter gehen: so will man bis 2025 eine Bruttokapazität von 35 GW und bis 2030 von 100 GW erreichen mit dem Ziel "zu den Top 5 der weltweiten Wind- und Solarstromerzeuger zu gehören".

Die Aktivitäten im Bereich Windenergie 

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