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Zukunft Gas: Mit LNG und Bio-LNG Klimaziele erreichen

Die Brancheninitiative Zukunft Gas wirbt für Flüssigerdgas als alternativen Kraftstoff, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Der Bedarf am Markt für Bio-LNG steige und werde 2023 einen bedeutenden Anteil ausmachen. Das ist das Ergebnis eines Branchentreffens mit Wissenschaftlern und Vertretern aus der Industrie.

Lkw sollen vermehrt mit LNG oder Bio-LNG betrieben werden, damit ließen sich die im Paket "Fit-for-55" formulierten Klimaziele besser erreichen, so die Brancheninitiative Zukunft Gas. | Bild: Zukunft Gas.
Lkw sollen vermehrt mit LNG oder Bio-LNG betrieben werden, damit ließen sich die im Paket "Fit-for-55" formulierten Klimaziele besser erreichen, so die Brancheninitiative Zukunft Gas. | Bild: Zukunft Gas.
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Claudia Leistritz

Im Rahmen der jährlichen Veranstaltung der Brüsseler Ngva Europe (Natural & Bio Gas Vehicle Association) am 28. Oktober 2021 unter dem Motto „Renewable Gases for Road Transport: Fit for 55“ wurden Maßnahmen zur weiteren Senkung der Treibhausgasemissionen diskutiert. Die europäische Vereinigung, bestehend aus einem Direktorium von derzeit 30 Vertretern wie Zukunft Gas, Scania, Shell oder Volvo sowie zahlreichen globalen Mitgliedern wie Bosch oder E.ON, will eigenen Angaben zufolge die Verwendung von Erd- und erneuerbarem Gas als Kraftstoff im Transport fördern. Bei dem Event trafen sich Wissenschaftler, Vertreter aus europäischen Institutionen und aus der Industrie, um Lösungen für eine Klimaneutralität im europäischen Schwerlastverkehr zu erörtern.

Seit 1990 keine Einsparungen an CO2

Zur Eliminierung der CO2-Emissionen wird vor allem der Verkehrssektor betrachtet. Laut der Berliner Brancheninitiative Zukunft Gas seien auf diesem Gebiet seit 1990 keine Einsparungen erreicht worden. Die europäische Kommission brachte am 14. Juli 2021 eine Reihe von Regulierungen als „Vorschläge“ auf den Weg, das Paket „Fit-for-55“, um Europa in Folge des „European Green Deals 2019“ in allen ausschlaggebenden Sektoren auf eine Klimaneutralität zu bringen und zunächst die Klimaziele für 2030 zu erreichen; bis zu diesem Zeitpunkt sollen demnach die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Da jedoch zugleich der Straßengüterverkehr stetig anwachse, stellten diese Ziele gerade für den Verkehrssektor eine große Herausforderung dar.

Komplette Umstellung auf Elektromobilität nicht hilfreich

Bei dem Treffen sei man sich einig gewesen, dass das Erreichen dieser Klimaziele kaum zu erreichen sei, indem man den Verkehr einfach auf Elektromobilität umstelle. Gerade auf langen Strecken im Straßengüterverkehr seien batteriebetriebene Fahrzeuge derzeit keine Alternative. Ein Drittel der verkehrsbezogenen CO2-Emissionen stammten von diesem Sektor.

Alle Technologien in den Blick nehmen

Der Vorstand von Zukunft Gas und Präsident der Ngva Europe Dr. Timm Kehler setzt auf die Nutzung „aller verfügbarer Technologien“, um die Ziele des europäischen Green Deals erreichen zu können. Eine große Nachfrage nach LNG-Lkw (Liquefied Natural Gas; verflüssigtes Erdgas) habe seit 2019 den Absatz von LNG stark anwachsen lassen.

„Bis 2030 werden gasbetriebene Fahrzeuge die einzige marktreife Technologie sein, die eine deutliche CO2-Reduktion im Schwerlastverkehr verspricht. Speditionen haben das bereits erkannt.“

Absatz an LNG in einem Jahr verdreifacht

So habe sich der LNG-Absatz von 2019 auf 2020 verdreifacht. Die doppelte Absatzmenge wie im vorigen Jahr 2020 sei nun bereits im September erreicht worden. Man könne also durch den Einsatz von LNG-Lkw die CO2-Emissionen schnell reduzieren. Und werde die Technologie mit aus Biomasse hergestelltem Bio-LNG genutzt, seien diese Lkw „nahezu klimaneutral“ zu betreiben.

Europaweite Bio-LNG-Produktion

Laut den Angaben von Zukunft Gas wurden in mehreren europäischen Ländern Bio-LNG Produktionsanlagen in Betrieb genommen, darunter neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Spanien, Belgien und die Niederlande. Zudem würden bereits mehrere weitere gebaut oder geplant. Aufgrund einer Umfrage, die die Brancheninitiative unter den Mitgliedern durchführte, rechnet man ab 2023 mit einem „signifikanten“ Marktanteil von Bio-LNG.

Rahmenbedingungen mit korrekter Messung schaffen

Allerdings müssten für die Etablierung des Kraftstoffs am Markt auch die rechtlichen Rahmenbedingungen noch entsprechend ausgearbeitet werden:

„Die aktuellen Regelungen ignorieren das Klimaschutzpotenzial von Erdgas und Biomethan für den Schwerlastverkehr. Die Emissionen werden lediglich am Auspuff gemessen, es wird also der Tank-to-Wheel-Ansatz angewendet. Ehrlicher zeigt der Well-to-Wheel-Ansatz die tatsächlichen Auswirkungen aller Antriebe auf den Klimaschutz.“

Die Technologien sollten unabhängig bewertet werden, so Kehler weiter. Diese Herangehensweise sei vom allem im Schwerlastverkehr anzuraten, um die ehrgeizigen deutschen und europäischen Vorgaben erreichen zu können.

Unterstützt von führenden Unternehmen der Gaswirtschaft, Branchenverbänden und der Heizgeräteindustrie bündelt Zukunft Gas eigenen Angaben zufolge die Interessen der Branche und vertritt diese in Öffentlichkeit und Politik, um die Potenziale dieses Energieträgers auszuschöpfen.

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