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Zukunft Gas: LNG und Bio-LNG im Kommen

Der Berliner Branchenverband der deutschen Gaswirtschaft meldet einen deutlich gestiegenen Absatz von LNG an Tankstellen seit 2021. Die positiven Auswirkungen für den Klimaschutz müsse auch die Politik anerkennen.

LNG- und Bio-LNG betriebene Fahrzeuge im Schwerlastverkehr können laut Branchenverband Zukunft Gas zu einer erheblichen Minderung von CO2-Emissionen beitragen. | Bild: Zukunft Gas.
LNG- und Bio-LNG betriebene Fahrzeuge im Schwerlastverkehr können laut Branchenverband Zukunft Gas zu einer erheblichen Minderung von CO2-Emissionen beitragen. | Bild: Zukunft Gas.
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Claudia Leistritz

Mit dem Klimaschutzgesetz zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen hat die Bundesregierung dem Verkehrssektor ambitionierte Ziele abgesteckt. Demnach sollen die Emissionen in diesem Bereich bis 2030 auf 85 Millionen Tonnen CO2eq (CO2-Äquivalente) und somit 48 Prozent weniger als 1990 abgesenkt werden. Im Jahr 2020 verursachte der Sektor beispielsweise noch mehr als 145 Millionen Tonnen CO2eq, wie der Gasbranchenverband berichtet.

Alle Technologien berücksichtigen

Um die ehrgeizigen Vorgaben erreichen zu können, so die Pressemeldung, müssten jedoch alle Technologien in Betracht gezogen werden, und hier stellten per Gas betriebene Fahrzeuge eine vielversprechende Lösung dar.

Verflüssigtes Erdgas (LNG, Liquefied Natural Gas) werde immer beliebter und biete große Chancen als Treibstoff für den Straßengüterverkehr. Bereits im Jahr 2024 soll zudem ein signifikanter Anteil davon durch das unter anderem aus landwirtschaftlichen Abfällen hergestellte Bio-LNG abgedeckt werden. Daher gelte es nun auch politisch die Konsequenzen zu ziehen und das Flüssigerdgas als eine der Technologien, die zur Treibhausgaseinsparung beitragen können, entsprechend anzuerkennen, fordert der Vorstand des Branchenverbandes Dr. Timm Kehler.

Besonders auf langen Strecken und im Schwerlastverkehr stellten per LNG betriebene Fahrzeuge derzeit die „einzige Alternative“ dar, die geforderte Treibhausgasreduzierung auf schnellem Wege zu erreichen. Entsprechend hätten auch die Spediteure reagiert und den Absatz von LNG an den deutschen LNG-Tankstellen von 47.985 Tonnen im Jahr 2020 auf über 130.000 Tonnen im Jahr 2021 angehoben. Damit seien im letzten Jahr bereits mehr als 100.000 Tonnen CO2eq eingespart worden, mit Bio-LNG wären es sogar mehr als das Dreifache (rund 314.538 Tonnen CO2eq) gewesen.

Drei Monate wie ein Jahr

Dem Branchenverband zufolge hat sich dieser Trend im ersten Quartal 2022 fortgesetzt: In den ersten drei Monaten wurden 40.528 Tonnen LNG verfahren, davon alleine im März 14.000 Tonnen. Die Gesamtmenge im ersten Quartal 2022 entspricht damit bereits derjenigen des gesamten Jahres 2019, die CO2eq-Einsparung folglich 36.000 Tonnen.

Ein per LNG betriebener Lkw, so der Bericht, bringe im Vergleich mit einem Diesel-Lkw um 15 bis 20 Prozent weniger CO2. Und nahezu Klimaneutralität sei im Schwerlastverkehr durch die Verwendung von Bio-LNG zu erreichen. Das verflüssigte Bio-Erdgas befinde sich derzeit im Markthochlauf und werde bis 2024 in deutlich größerer Menge an deutschen Bio-LNG-Tankstellen verfügbar sein, prognostiziert der Verband. „Die Mitglieder des Branchenverbands Zukunft Gas, Shell, Erdgas Südwest und VNG Balance setzen aktuell bereits Projekte zur Biogasverflüssigung um“, heißt es.

Als derzeit einzige marktreife Technologie könne die Gasmobilität für den Schwerlastverkehr praktisch sofort eine Reduzierung von Treibhausgasemissionen versprechen, sagt Dr. Timm Kehler. Daher seien auch die politischen Regelungen entsprechend zu formulieren, beispielsweise durch Anpassung der Vorgaben zum THG (Treibhausgas)-Quotenhandel, der zur Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien im Verkehrssektor dienen soll.

„Mit einer raschen Umstellung auf Bio-LNG und damit verbunden einer Anrechenbarkeit des Bio-LNG auf den THG-Quotenhandel könnten sinkende Preise erreicht werden. Darüber hinaus brauchen die Spediteure mittelfristig Planungssicherheit für Bio-LNG-Lkw.“

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