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AWM setzt auf Scania CNG-Lkw und Vollautomatik von Allison

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) hat weitere 34 CNG-betriebene Scania-Müllsammelfahrzeuge mit Allison-Vollautomatik bestellt. Sie werden bis Herbst 2022 ausgeliefert und sollen im innerstädtischen Einsatz zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.

Auf der Weltleitmesse für Umwelttechnologien IFAT 2022 präsentierte Scania vor einigen Tagen ein L 280 Low Entry CNG-Müllfahrzeug mit Allison-Vollautomatikgetriebe Serie 300 aus dem Fuhrpark des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM). Bild: Scania.
Auf der Weltleitmesse für Umwelttechnologien IFAT 2022 präsentierte Scania vor einigen Tagen ein L 280 Low Entry CNG-Müllfahrzeug mit Allison-Vollautomatikgetriebe Serie 300 aus dem Fuhrpark des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM). Bild: Scania.
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Claudia Leistritz

Als einer der größten kommunalen Entsorgungsbetriebe Deutschlands achtet der AWM nach eigenen Angaben auf den Einsatz von Fahrzeugen mit möglichst umweltschonendem Betrieb und ist in diesem Zuge offen für zukunftsweisende Antriebstechniken. So testete man beispielsweise 2012 den ersten Hybrid-Lkw der Münchner Stadtverwaltung.

Seit einigen Jahren sind nun bereits zehn Lkw des schwedischen Nfz-Herstellers mit Allison-Vollautomatikgetriebe der Baureihe 3000 als Müllsammelfahrzeuge auf den Münchner Straßen unterwegs, betrieben mit dem als besonders schadstoffarm geltenden, komprimierten Erdgas CNG (Compressed Natural Gas). Jetzt hat das Entsorgungsunternehmen für seinen Fuhrpark weitere 34 solcher Scania CNG-Lkw bestellt. Wie der US-amerikanische Spezialist für Nfz-Antriebslösungen Allison Transmission berichtet, wurden davon bis jetzt über die Hälfte ausgeliefert, die restlichen sollen bis Herbst 2022 folgen. Der AWM verfügt insgesamt über 184 Müllfahrzeuge und will diese alle, wie es heißt, „mittelfristig auf umweltschonende Antriebe“ umgestellt haben.

280 PS

Die 34 Neufahrzeuge bestehen aus zwei Versionen: Die Hälfte kommt aus der Scania R-Baureihe 280 B 6x2*4 NB//CNG mit Fernverkehrshaus CR20L und einem Radstand von 3.750 Millimetern; die restlichen verfügen über die gleichen technischen Merkmale, haben allerdings als Fahrzeuge der L-Baureihe ein Niederflurfahrerhaus mit niedrigem Einstieg, nach innen schwenkender CityDoor und einem Radstand von 3.550 Millimetern.

Ottomotor

Der Antrieb der Lkw besteht, wie schon die ersten zehn Exemplare, aus einem Allison-Vollautomatikgetriebe der Serie 3000. Der Motor ist jeweils ein 5-Zylinder Euro-6 Otto Reihenmotor CNG mit 9,3 Liter Hubraum, einer Leistung von 206 kW (280 PS) und einem Drehmoment von 1350 Nm ab 1000 U/min. Als Aufbau dient ein Faun Variopress mit Zöller-Schüttung.

Gesamtkonzept mit Spritsparfunktion

Entschieden hatte man sich für diese Fahrzeugkonfiguration den Angaben zufolge nach einer europaweiten Ausschreibung. Die Wandlergetriebe bevorzuge der AWM schon seit den 1970er Jahren, da bei dieser Komponente keine Kupplung getauscht werden müsse und zudem das Fahren sich wegen der sanfteren Schaltvorgänge für die Mitarbeiter angenehmer gestalte. Und zudem soll die spezielle FuelSense 2.0 Software von Allison durch optimales Setzen der Schaltpunkte eine Einsparung des Kraftstoffverbrauchs bewirken. Das stimmige Gesamtkonzept der Scania-Allison-Kombination in der Ausrichtung auf Einsätze mit „bis zu 700 Stopps pro Tag“ stellt auch Matthias Thiem, Verkauf Kommunal- und Sonderfahrzeuge bei Scania, heraus. Für solche Nutzungen sei die Allison-Technologie in der Anwendung „unschlagbar“:

„Wandlergetriebe sind sehr robust und dadurch für Nutzer und auch für Verkäufer stressfreier.“

Die Allison-Vollautomatikgetriebe verwendet der AWM seit Ende der 1990er Jahre in seinen Abfallsammelfahrzeugen. Von den derzeit 184 Müll-Lkw im Einsatz auf Münchens Straßen sind laut Pressebericht mit knapp 150 bereits rund 80 Prozent mit diesem Antrieb unterwegs.

Weniger Wartung

Vor allem der geringe Wartungsaufwand der Komponente überzeugt die Verantwortlichen bei AWM. So sagt Sabine Schulz-Hammerl, 2. Werkleiterin:  

„Der Service ist bei Fahrzeugen mit Allison-Getrieben bedeutend einfacher. Wir fahren unsere Fahrzeuge zurzeit 10 bis 12 Jahre. Bei manuellen oder automatisierten Getrieben würde das vier Kupplungswechsel bedeuten.“

Denn der zum Gangwechsel dienende Drehmomentwandler dieser Getriebe nutze nicht ab und müsse daher auch nicht ausgetauscht werden. An regelmäßigen Wartungen fielen nur die routinemäßigen Öl- und Filterwechsel nach den von den Herstellern genau vorgegebenen Wechselintervallen an.

Fahrkomfort

Allein dieser entfallende Kupplungswechsel entlaste das Entsorgungsunternehmen außerordentlich durch die geringeren Betriebskosten; auch ließen sich so die Tourenpläne zuverlässiger einhalten und Ausfallzeiten verringern. Dazu komme der Gesichtspunkt Komfort: denn auch aus Rücksicht auf die Mitarbeiter habe man Fahrzeuge ohne Zugkraftunterbrechung favorisiert:

„Für die Lader hinten auf den Trittbrettern ist es bedeutend angenehmer, wenn sie beim Anfahren nicht jedes Mal durchgeschüttelt werden“,

sagt Schulz-Hammerl.

Getriebe für Erdgasmotoren

In den Kommunalfahrzeugen mit ihren schweren Start-Stopp-Arbeitszyklen sollen die Erdgasmotoren aufgrund der Allison-Vollautomatikgetriebe sensibler zu steuern sein. Dazu der Hersteller:

„Die Allison Drehmomentwandler-Technologie unterstützt den Erdgasmotor beim Fahrzeugstart, vervielfacht das Motordrehmoment und sorgt für eine sanfte Kraftübertragung auf die Räder. Dadurch bringen die Fahrzeuge beste Leistung und nutzen den Kraftstoff sehr effizient – egal ob sie mit Biomethan oder mit fossilem Erdgas betankt werden.“

Zu den weiteren Vorzügen zählt Allison den präzisen Kriechgang des Getriebes, der mit einer exakten Abstimmung das Leeren von Abfallbehältern auf engem Raum sowie bei extrem langsamer Fahrt vereinfacht. Die Vollautomatikgetriebe lieferten eine nahtlose, ununterbrochene Kraftübertragung für höhere Durchschnittsgeschwindigkeit, mehr Produktivität und Benutzerkomfort auch im belebten Innenstadtverkehr, heißt es. 

Schonend für Ohren und Gelenke

Aber auch in Bezug auf den Lärm und die Gesundheit der Mitarbeiter soll der Antrieb Vorteile bieten: so seien Fahrzeuge mit Erdgasantrieb beispielsweise mit der Continuous Power Technology, aber auch mit den schrägverzahnten Zahnrädern der 3000er Serie von Allison-Getrieben leiser unterwegs, da diese bei Gas-Motoren das Ausgangsdrehmoment bei niedrigen Drehzahlen erhöhen. Fahrer und Lader hätten damit mehr Komfort, aber auch mehr Kontrolle über das Fahrzeug, sagt Stephan Marker, Area Sales Manager bei Allison Transmission. Und bekräftigt:

„Übrigens haben die Lader durch das sanfte ruckfreie Anfahren auch deutlich weniger Schulterprobleme als bei anderen Getriebearten. Und nicht zuletzt tragen Allison-Getriebe zu weniger Lärmbelästigung, weniger Kraftstoffverbrauch und geringerem Schadstoffausstoß bei.“

Echtzeit-Getriebeautomatik

Die zusätzliche Einsparung an Sprit soll dabei die Ausstattung dieser Allison-Getriebe mit der speziellen FuelSense 2.0 –Kraftstoffspartechnologie in Kombination mit DynActive Shifting bewirken. Dieses Instrument passt die Getriebesteuerung mit einem Echtzeit-Lernalgorithmus automatisch an Fahrzeuggewicht, Start und Stopps, Geschwindigkeit und Geländebeschaffenheit an. Damit, versichert Allison, ließen sich Spritverbrauch und Leistung optimal aufeinander abstimmen. Tests hätten eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um bis zu 8,8 Prozent ergeben.

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